CZ 2014

Kopecky bereit für Heimspiel und Lappi

Unweit des Werks in Mladá Boleslav bereitet sich Skoda ausgiebig auf die Rallye ?esky Krumlov am kommenden Wochenende vor. Wir waren hautnah dabei.

<strong>BEREIT:</strong> Jan Kopecky bekommt es beim Auftritt in der Heimat auch mti EM-Spitzenreiter Esapekka Lappi zu tun

Er ist wieder zurück in seiner Heimat. Der amtierende Rallye-Europameister Jan „Honza“ Kopecky bereitet sich auf seinen ersten Europa-Einsatz in diesem Jahr vor. „Wir werden bei der Rallye ?esky Krumlov starten. Des Weiteren stehen noch die Bohemia und die Barum auf meinem Fahrplan, das sind für Skoda die wichtigsten Rallyes in der Heimat“, erklärte Kopecky, der in dieser Saison in Asien um Skoda-Erfolge kämpfen soll.

 

Für den Test hat man ein 2,5 Kilometer langes Teilstück gewählt, welches den WPs der Rallye ?esky Krumlov am ähnlichsten ist. Der erste Teil der Testprüfung ist extrem schnell und wellig mit mehreren Mutkurven, hinten raus wird es dann etwas ebener und die Kurven schärfer. Honza und Co-Pilot Pavel Dresler begeben sich an die Arbeit und verfeinern das Setup. Nach jedem Durchgang wird hauptsächlich an den Dämpfern und dem Stabilisator verstellt, Mitte des Tages wird das Getriebe inklusive der Antriebseinheit getauscht. Kurz nach 15 Uhr dann die Bestätigung vom Fahrer: „So soll es sein, jetzt passt alles.“

 

Ob dem wirklich so ist? Pavel räumt seinen Platz auf dem Beifahrersitz und drückt mir den Helm in die Hand. Ich soll mich selbst davon überzeugen. Gesagt getan, wenige Minuten später sitze ich im Schalensitz neben Europameister Jan Kopecky. „Willkommen im Werks Skoda Fabia Super 2000“, werde ich über die Gegensprechanlage von Honza begrüßt. Kurz darauf startet durch Knopfdruck der Motor des Fabias und wir rollen langsam aus dem Servicebereich zur Startlinie. „Der erste Abschnitt ist verdammt schnell, aber ich denke du kennst sowas“, gibt mir Kopecky mit auf den Weg.

 

Der Fabia steht brüllend am Begrenzer zitternd an der Startlinie und schon geht es los. Honza reißt die Gänge durch, die ersten leichten Kurven hindern uns nur leicht daran um nach knapp einem Kilometer am Begrenzer angekommen zu sein. „Wir fahren mit der kurzen Übersetzung“, lässt er mich wissen. Was bedeutet, dass bei knapp 170 km/h Schluss ist, schneller geht nicht. Ist aber auch nicht weiter tragisch, da bei dieser Geschwindigkeit der schmale, extrem wellige Waldweg schon um noch einiges schmaler wirkt, als er tatsächlich ist. Obwohl der Wagen durch die heftigen Wellen immer wieder den Bodenkontakt verliert, fühlt man, dass er ansonsten wie auf Schienen läuft. Kleinere Lenkradkorrekturen werden sanft auf die Straße übertragen, die Michelin-Reifen kleben auf dem Asphalt.

 

Anbremsphase für eine mittelschnelle Links, man sieht die Spuren auf der Straße von den vorherigen Durchgängen. Ein beherzter Tritt aufs Bremspedal, drei Gänge heruntergeschaltet, energisch eingelenkt und sofort wieder aufs Gas. Der Fabia nimmt das nicht übel und brüllt so freudig vor sich hin, dass sich das Grinsen, welches schon seit dem Start in meinem Gesicht ist, noch fester einprägt. Anschließend geht es in eine mittelschnelle Rechtskurve, hier kann gecuttet werden. Kopecky steuert den Fabia so präzise in die Ecke, dass sich das rechte Vorderrad regelrecht einhakt. Durch die bereits verschmutzte Fahrbahn bricht der Fabia kurz mit dem Heck aus, schiebt aber sofort wieder ungehindert an als er griffigen Asphalt unter seinen Rädern spürt.

 

Nach einer kurzen Geraden folgt eine mittelschnelle Links, die allerdings aufmacht. Honza steuert den Fabia vehement zum Scheitelpunkt und lässt ihn dann schön nach außen tragen, sodass es sich mit der Straße genau ausgeht. Die anschließende Rechts voll vergeht wie im Fluge und nach abschließendem U-Turn ist auch ein Durchgang auf der Testprüfung zu Ende. Es war schön, dass es nicht der Einzige blieb und man bei jedem Weiteren merken konnte, dass man es mit dem Europameister in dem wohl aktuell erfolgreichsten Rallyeauto seiner Klasse zu tun hatte.

 

Skoda ist nun auf jeden Fall bestens gerüstet für die Rallye ?esky Krumlov, die am kommenden Wochenende unweit der österreichischen Grenze stattfindet. Neben Jan Kopecky startet im zweiten Werks-Fabia Esapekka Lappi, der aktuelle Spitzenreiter der Rallye-Europameisterschaft. Für Kopecky ist das Duell mit seinem EM-Nachfolger eine besondere Herausforderung.

 

GALERIE: Skoda-Test ?esky Krumlov


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