Rallye dos Sertões

Klarer Sieg für Volkswagen

Zehn von zehn möglichen Etappensiegen, vier Führungswechsel, ein packendes Duell: Volkswagen hat die Rallye dos Sertões in Brasilien mit einem Doppelsieg für sich entschieden.

<strong>OHNE GEGNER:</strong> Volkswagen dominiert die Rallye dos Sertões

Das rein spanische Werksduo im Race Touareg, Carlos Sainz/Lucas Cruz Senra, sicherte sich auf der letzten Etappe der härtesten und längsten Marathon-Rallye nach der legendären „Dakar“ Tagesrang drei und damit den Gesamtsieg.

 

Auf der letzten Wertungsprüfung zwischen Caicó und Natal, die über 85 Kilometer mit schmalen Schotterpisten und sandigen Passagen führte, fuhren Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) mit dem Etappensieg zu Gesamtrang zwei, nur 1.09 Minuten hinter Sainz/Cruz Senra. Das teaminterne Duell um die Etappensiege endete 6:4 für das neu formierte Duo Al-Attiyah/Gottschalk. Das brasilianische Gespann Maurício Neves/Eduardo Bampi beendete in einem weiteren 280 PS starken Diesel-Prototypen aus Wolfsburg die Rallye als Gesamtfünfter.

 

Den unzähligen begeisterten Zuschauern der Rallye dos Sertões, die den "Blauen Fröschen" - so werden die "Dakar"-Siegerautos von den brasilianischen Fans wegen ihrer kompromisslos geländetauglichen Form liebevoll genannt - täglich einen begeisterten Empfang in den Zielstädten bereiteten, boten Carlos Sainz/Lucas Cruz Senra sowie Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk ein packendes Duell um den Sieg. Im ausgeglichenen Zweikampf der beiden neu für die kommende Rallye Dakar zusammengestellten Paarungen betrug der größte Abstand während der Rallye gerade einmal etwas mehr als zehn Minuten, am achten Rallyetag sogar lediglich drei Sekunden. Insgesamt wechselte zwischen den Volkswagen Paarungen vier Mal die Führung.

 

Das Streckenprofil der Rallye dos Sertões verlangte in ihrer 17. Ausgabe auf der Fahrt vom Startort Goiânia zum Ziel in Natal auf 5.036 Kilometern Mensch und Maschine alles ab: Extrem schmale Schotterpfade entlang Wirtschaftswegen wechselten sich mit ausgewaschenen Trial-Passagen und Abschnitten mit tiefem, weichen Sand ab. Neben sehr schnellen standen auch langsame Prüfungen auf der Agenda. Für Volkswagen ein idealer Test für die Rallye Dakar im Januar 2010, die erneut in Argentinien und Chile ausgetragen wird: An zehn Rallyetagen stand - anders als bei der "Dakar" - kein Ruhetag auf dem Programm. Technisch, logistisch und konditionell stellte damit die "Sertões" eine echte Belastungsprobe für das gesamte Team, vom Fahrer und Beifahrer bis zum Mechaniker, dar. Eine ganz besondere Herausforderung bei der "Sertões": zahlreiche Wasserdurchfahrten, die der Marathon-Rallye durch Brasilien zusätzliche Herausforderungen bescherten.

 

Neben der Rallye dos Sertões zählt vom 05. bis 13. September auch die Silk-Way-Rallye - organisiert vom "Dakar"-Veranstalter A.S.O. - durch die russische Teilrepublik Tatarstan, durch Kasachstan und Turkmenistan zur Vorbereitung auf die "Dakar" 2010. 

 

Beide "Dakar"-Paarungen Carlos Sainz/Lucas Cruz Senra sowie Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk zeigten bei ihren ersten gemeinsamen Auftritten, warum sie für das "Dakar"-Programm der Marke Volkswagen verpflichtet wurden. Der sympathische Katarer Nasser Al-Attiyah startete erstmals mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk und präsentierte sich mit fünf Etappensiegen während der ersten sechs Rallye-Tage als starker Neuzugang. Carlos Sainz saß erstmals zusammen mit Lucas Cruz Senra im Cockpit des 280 PS starken Race Touareg. Auch diese Zusammenstellung agierte mit Erfolg: Bereits bei der zweiten Etappe zeigte sich das rein spanische Duo siegreich und eroberte auf der vorletzten Etappe der "Sertoes" 2009 die Führung.

 

Das brasilianische Duo Maurício Neves/Eduardo Bampi, das einen dritten werksseitig eingesetzten und vorbereiteten Volkswagen Race Touareg steuerte, erreichte trotz kleinerer Rückschläge als Fünfte das Ziel. Bereits der zweite Tag der "Sertões" verlief für die Lokalmatadoren unglücklich: Ein Motorradfahrer versperrte auf einer der zahlreichen schmalen Holzbrücken den Weg - bei der Vorbeifahrt beschädigten sich Neves/Bampi die Hinterradaufhängung. Trotz eines Rückstands von mehreren Stunden arbeiten sie sich mit insgesamt sieben Top-3-Tagesergebnissen, davon drei zweite und vier dritte Plätze im Gesamtklassement anschließend nach vorn.

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