In Lettland hat Kalle Rovanperä bereits den Titel abgeräumt, jetzt will er sich auch in seiner Heimat beweisen. Mit einer Ausnahmegenehmigung des finnischen Verbands in der Tasche, kann der 16-jährige, der im Oktober 17 Jahre alt wird, endlich in der eigenen Landesmeisterschaft starten.
Allerdings darf Rovanperä sein Einsatzauto nur auf den Wertungsprüfungen steuern, dazwischen muss sich Beifahrer Risto Pietiläinen hinter das Lenkrad klemmen. Eine Aufgabenteilung, die bereits in Lettland prächtig funktionierte. Pietiläinen kennt die Familie Rovanperä bestens. Schon mit Kalles Vater Harri betrieb er Rallyesport und schaffte es bis in verschiedene Werksteams der Weltmeisterschaft.
Dorthin soll auch der Weg von Kalle führen und der Einsatz in Finnland ist ein weiterer Baustein im Masterplan der Rovanperäs. „Das ist eine großartige Möglichkeit für ihn. Aber die Herausforderung wird eine komplett andere als in den Jahren zuvor sein“, meinte Harri Rovanperä, der bei der Vaakuna-Ralli Mikkeli (17.-18. Februar) zum ersten Mal erleben kann, wie sich sein Sohn gegen die finnische Konkurrenz behauptet.
Unterdessen hat im Hintergrund Finnlands legendärer Fahrermanager Timo Jouhki längst einige weitere Fäden gesponnen. Kalle Rovanperä dufte bereits den Toyota Yaris WRC ausprobieren, der von Tommi Mäkinens neuer Mannschaft entwickelt wurde. Jouhki ebnete Mäkinen einst den Weg zu vier WM-Titeln, auch von Rovanperä ist er überzeugt und verrät: „Ich habe ihn unter Vertrag, seit er acht ist.“
Sieg beim Auftakt in Lettland
Bei der Rally Al?ksne, dem Saisonauftakt zur Lettischen Meisterschaft, geigen Kalle Rovanperä und sein etatmäßiger Beifahrer Risto Pietiläinen mächtig auf und lassen der Konkurrenz keinerlei Chance. Am Steuer eines Skoda Fabia R5 des Einsatzteams TGS Worldwide verwies der 16-jährige Finne nach zehn Wertungsprüfungen und rund hundert WP-Kilometern den Teamkollegen Nikolay Gryazin auf die zweite Position. Der Russe wiederum feierte den Auftaktsieg im Estnischen Championat vor Ranno Bundsen (Mitsubishi Lancer Evo VIII).
Für Rovanperä, der alle zehn WP-Bestzeiten holte, war es der sechste Gesamtsieg beim gerade mal neunten Einsatz. Priorität haben für ihn in diesem Jahr einerseits die Titelverteidigung in Lettland und andererseits die Verbesserung der Fähigkeiten auf Asphalt. Gegenüber Finnischen Medien schloss dessen Vater Harri Rovanperä nicht aus, dass sein Sohn noch im Oktober dieses Jahres kurz nach dem 17. Geburtstag sein Debüt im Rahmen der Rallye-WM feiern könnte.
Debüt von Oliver Solberg
Im Rahmen der Litauischen Rallysprint-Wertung ging der Sieg an den Mitsubishi-Piloten Ronalds Baldi?š, besonders im Fokus stand jedoch der 15-jährige Oliver Solberg, der Sohn des ehemaligen Rallye-Weltmeisters Petter Solberg. Beim Debüt am Steuer eines Peugeot 208 R2 des Teams Sports Racing Technologies, konnte der junge Norweger den siebten Gesamtrang und die zweite Position in der 2WD-Wertung feiern.
Endstand Rally Al?ksne 2017:
01. K. Rovanperä/R Pietiläinen (Skoda Fabia R5) 49:56,48
02. N. Gryazin/J Fedorov (Skoda Fabia R5) +1:38,03
03. R. Bundsen/R. Loštšenikov (Mitsubishi Lancer Evo VIII) +3:12,28
04. M. Sesks/A. M?lnieks (Peugeot 208 R2) +3:51,45
05. R. Sirmacis/A. Štrauss (Mitsubishi Lancer Evo IX R4) +3:55,37
06. E. Bergmanis/E. Grins (Mitsubishi Lancer Evo IX) +4:36,67
07. G. Lielkajis/I. Grošus (Mitsubishi Lancer Evo IX) +4:37,01
08. R. Baldi?š/I. Sakne (Mitsubishi Lancer Evo IX) +4:42,66
09. G. Vecvagars/A. Žeibe (Mitsubishi Mirage Proto) +4:47,54
10. A. Aigro/K. Kärtmann (Mitsubishi Lancer Evo VI) +4:47,61
Kalle Rovanperä als 11-jähriger im Subaru
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