Dakar 2011

Kahle zieht positive Halbzeitbilanz

Auf Rang 13 in den Ruhetag: In Arica freut sich das HS RallyeTeam über sein bisher bestes Halbzeitergebnis bei der Rallye Dakar. Interview mit beiden Fahrern.

<strong>STOLZ:</strong> Matthias Kahle und Dr. Thomas Schünemann ziehen eine Halbzeitbilanz

Matthias, nach sechs Etappen liegt euer HS RallyeTeam auf Platz 13. Wie zufrieden bist Du mit dieser Leistung?
"Wir hatten bisher eine ziemlich gute Rallye und können sehr zufrieden sein. Wir haben uns nur einen Fehler erlaubt, als wir auf der vierten Etappe eine Bodenwelle hart getroffen haben und einen Querlenker beschädigt haben. Ich denke, wir haben eigentlich immer das richtige Tempo gefunden, um die Etappen ohne Schwierigkeiten zu beenden und gleichzeitig vorne dabei zu sein. Wir freuen uns, dass wir den Ruhetag auf Rang 13 erreicht haben und damit besser sind als bei den vergangenen beiden Ausgaben. Andererseits können wir uns dafür aber auch nichts kaufen."

 

Ihr nehmt erstmals mit einem Diesel-Buggy des französischen Konstrukteurs SMG an der Rallye Dakar teil. Wie schätzt Du das Fahrzeug ein?
"Wir haben den SMG-Buggy schon bei der Silk Way Rallye kennengelernt und gemerkt, dass das Auto sehr viel Potenzial hat. Einige Kinderkrankheiten haben wir seither erfolgreich beseitigt. Mich begeistert immer wieder das Drehmoment des Biturbo-Motors, der das Fahren besonders in den Dünen viel leichter macht. Wenn man eine Düne hochfährt, ist es einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass der Motor den Anstieg packt und einen nach oben bringt. Insgesamt lässt sich der Buggy leicht fahren, das macht richtig Spaß."

 

Vor der Rallye hast Du prophezeit, dass es die bisher härteste Dakar seit dem Wechsel nach Südamerika wird. Hat sich das bewahrheitet?
"Wenn man die beiden zurückliegenden Tage betrachtet, auf jeden Fall. Zwei so lange und so harte Etappen direkt hintereinander zu fahren, das gab es vorher nicht. Das waren fast 900 Kilometer Quälerei für das Auto. Als Fahrer muss man auf solchen Strecken über Stunden hochkonzentriert sein, weil es so viele Möglichkeiten gibt, sein Auto irgendwo zu zerstören. Da weiß man am Abend, was man geleistet hat."

 

Thomas, was war für Dich die bisher schwierigste Prüfung?
"Definitiv die letzte Etappe vor dem Ruhetag von Iquique nach Arica. Gleich am Anfang mussten wir 40 Kilometer im Fesch-Fesch-Sand zurücklegen. Der Untergrund ist da so weich, dass man permanent darum kämpft, nicht stecken zu bleiben. Außerdem hielt die Etappe eine für uns noch unbekannte Schwierigkeit bereit. Einige Wege wurden am Tag zuvor schon befahren, die vielen neuen Spuren im Sand haben die Navigation stark erschwert. Man musste mehr oder weniger raten, wo eine bestimmte Abzweigung ist. Das Roadbook hat hier teilweise seine Berechtigung verloren."

 

Und wie hast Du den Ruhetag verbracht?
"Ich habe erstmal richtig ausgeschlafen und den Akku wieder aufgeladen. Mittags habe ich einen Spaziergang an der Felsküste von Arica gemacht, um ein bisschen zu entspannen. Um 15 Uhr wurde dann das Roadbook für die kommende Etappe ausgegeben, mit dem ich mich in aller Ruhe beschäftigt habe. Abends steht dann ein großes Essen mit dem ganzen an, und danach geht es früh ins Bett. Wir wollen ja fit in die zweite Hälfte der Dakar starten."

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