Transorientale 2008

Kahle und der verflixte zweite Platz

Auf der kurzen neunten Prüfung der Transorientale haben Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann den Tagessieg erneut nur knapp verpasst. Auf den letzten Wertungskilometern in Kasachstan war nur Francois Delecour schneller.

Auf der kurzen neunten Prüfung der Transorientale haben Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann den Tagessieg erneut nur knapp verpasst.

So schön kann Rallyesport sein: Die Transorientale verabschiedete sich heute aus der einsamen Steppe Kasachstans in Richtung China. Das diesjährige Austragungsland der olympischen Spiele begrüßte die Fahrer mit offenen Armen und einer unfassbaren Begeisterung, die selbst erfahrene Piloten wie Matthias Kahle und Thomas Schünemann selten erlebt haben.

 

Vor dem beeindruckenden Empfang im Reich der Mitte stand jedoch die letzte Prüfung in Kasachstan auf dem Programm: 82 Kilometer auf den schmalen Straßen des Altai-Gebirges. Wie am Vortag schienen Kahle und Schünemann die fahrerisch anspruchsvollen Pisten hervorragend zu liegen. Den Tagessieg verpassten Kahle und Schünemann um nur 1.15 Minuten. Der Fast&Speed-Buggy belegt damit zum vierten Mal bei sieben gewerteten Prüfungen den zweiten Rang – nur der erste Platz bleibt dem HS RallyeTeam weiterhin verwehrt.

 

Im Gesamtklassement gab es auf der kurzen Prüfung kaum Bewegung. Spitzenreiter José Luis Monterde (Schlesser-Buggy) büßte rund 20 Minuten ein, liegt aber weiterhin vorn. Dahinter folgen Jerome Pelichet und Nicolas Gibon im Bowler sowie Tagessieger Francois Delecour (SMG-Buggy). Kahle und Schünemann belegen weiterhin Platz fünf und haben auf ihre Verfolger bereits eine komfortable Lücke von 1:40 Stunden herausgefahren.

 

„Die heutige Prüfung war sehr eng und kompliziert zu fahren“, erzählt Matthias Kahle. „Wir sind die Sache sehr überlegt angegangen, haben aber vielleicht die falschen Reifen gewählt. Die Prüfung bestand aus vielen Wiesenwegen, da hatten wir wenig Traktion. Ansonsten gab es am Auto keine Probleme – und der Empfang in China war einfach toll.“

 

Die Begeisterung der Chinesen hat auch Thomas Schünemann berührt. „An der Strecke standen viele tausend enthusiastische Menschen“, so der Hamburger Software-Unternehmer. „Allein wegen der vielen Leute ist es ein starker Kontrast zu Kasachstan. Wir sind heute als Dritter gestartet. Vor uns hat sich aber ein LKW festgefahren, so dass es eigentlich keine Spuren gab und die Navigation sehr schwierig war.“

 

Das beeindruckende Tagesergebnis des HS RallyeTeams komplettiert der MAN-Race-Truck von Mathias Behringer, Hugo Kupper und Siegfried Schadl. Das deutsch-niederländische Trio erzielte Platz sechs in der Tageswertung und schaffte im Gesamtklassement sogar den Sprung in die Top-Ten.
 
Nach der bewegenden Begrüßung im Land des Lächelns dürfte den Fahrern allerdings morgen das Lachen vergehen. 341 Kilometer führen die motorisierten Weltenbummler über Graswege und Highspeed-Schotterpassagen bis hin zu den ersten Dünen. Die Transorientale wird in ihrer zweiten Hälfte zu einer klassischen Wüstenrallye.


Gesamtergebnis nach der neunten Etappe

1. Monterde / Lurquin Schlesser-Buggy 13h37’44
2. Pelichet / Decre Bowler 14h45’41
3. Gibon / Gibon Bowler-Toyota 15h05’34
4. Delecour / Garcin SMG-Buggy 15h12’01
5. Kahle / Schünemann Fast&Speed-Buggy 15h45’11
6. Martin / Mezt Bowler 17h25’25
7. Theuriot / Prot Bowler 18h02’43
8. Saukans / Zarins Oscar 18h02’46

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