Transorientale 2008

Kahle startet Aufholjagd

Nach schwierigen und dramatischen Tagen kehrte bei der Transorientale heute ein wenig Ruhe ein. Auf der fahrerisch anspruchsvollen Königsetappe unterstrichen Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann mit Platz zwei eindrucksvoll, zu welcher Leistung sie imstande sind.

<strong>ATTACKE:</strong> Matthias Kahle und Thomas Schünemann holen wieder auf

Nach vielen Problemen am sechsten Tag starteten Matthias Kahle und Thomas Schünemann die heutige Königsetappe inmitten deutlich langsamerer Trucks und Autos von der 29. Position. Für die Piloten des HS RallyTeams war also Staub schlucken angesagt – doch selbst das schien das schnelle Duo und ihren Fast&Speed-Buggy kaum zu stören.

 

In der kasachischen Steppe ließen sie Auto für Auto hinter sich und zeigten, was ohne die Schwierigkeiten der Vortage möglich gewesen wäre. Mit 4:59.22 Stunden fuhren sie auf der längsten Etappe der Transorientale die zweitschnellste Zeit – und das zum dritten Mal bei sechs gewerteten Prüfungen. Nur Francois Delecour (SMG-Buggy) war auf dem heutigen Abschnitt schneller.

 

In der Gesamtwertung klettern Kahle und Schünemann durch den Ausfall von Maris Saukans (Oscar-Buggy) um einen Platz nach oben und belegen jetzt Rang fünf. In Führung liegt weiterhin Topfavorit José Luis Monterde (Schlesser-Buggy), gefolgt von den beiden Bowler-Jeeps von xxxx Pelichet und Nicolas Gibon. Letzterer büßte auf der heutigen Prüfung mehr als 100 Minuten auf die Spitze ein. Platz vier belegt Tagessieger Delecour mit rund 35 Minuten Vorsprung auf das HS RallyeTeam. Der MAN-Race-Truck von Mathias Behringer, Hugo Kupper und Siegfried Schadel verbesserte sich derweil auf die zwölfte Position mit rund anderthalb Stunden Rückstand auf die Führenden.

 

„Nach den tragischen Unfällen der letzten Tage sind wir in erster Linie froh, dass es heute keine weiteren Zwischenfälle gab und alle unbeschadet im Ziel angekommen sind“, beschreibt Matthias Kahle. „Obwohl wir viel im Staub fahren mussten, können wir mit unserer heutigen Leistung zufrieden sein. Die Navigation war schwer, aber Thomas hat seine Aufgabe perfekt gelöst.“

Erleichtert über die gute Leistung zeigte sich Copilot Thomas Schünemann: „Das Bordbuch war wirklich gut“, so der wüstenerfahrene Navigator. „Die Angaben passten auf den Meter genau. Platz zwei ist ein tolles Ergebnis, aber Freude kommt bei uns in Anbetracht der Umstände nicht auf. Die Nachricht über die beiden Unfälle hat uns alle getroffen. Wir hoffen jetzt, dass die Rallye bis zum Ziel ohne Zwischenfälle verläuft.“

 

Zum Abschied aus Kasachstan steht den Teilnehmern eine vergleichsweise lockere Prüfung bevor. Die 82 Kilometer in Wertung zwischen Ayaguz und Karamay gelten als landschaftlich besonders schön. Kahle und Schünemann werden trotzdem nicht die wunderschöne Natur genießen können, wenn sie auf den schmalen Bergstraßen durch das Altai-Gebirge erneut angreifen. Die Wasserdurchfahrten auf der Strecke sind tückisch und der Untergrund steinig. Aus diesem Grund wechselt das HS RallyeTeam für die morgige Prüfung auf den besonders robusten Reifen BFGoodrich Pro-Jack.

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