Dakar 2011

Kahle mit Höhenflug auf 3.300 m

Auf der vierten Etappe hat Matthias Kahle das Feld von hinten aufgerollt: In den Ausläufern der Anden ging er auf nur 207 Kilometern an 15 Fahrzeugen vorbei.

<strong>STARK:</strong> Matthias Kahle kämpft sich immer weiter nach vorn

Mit 207 Kilometern stand eine der kürzesten Etappen auf dem Programm, dennoch hatte es das vierte Teilstück der 33. Rallye Dakar mehr als in sich. Denn zunächst galt es für die verbliebenen Teams, die 550 Kilometer lange Transportstrecke über den Paso de Jama auf 4.800 Höhenmetern zu absolvieren. Der Veranstalter stellte hier für den Notfall sogar Sauerstoffflaschen bereit. Der anschließende Wertungsabschnitt wurde auf 3.300 Höhenmetern gestartet und verlief die ganze Zeit über durch hochalpines Gebiet.

 

Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann schienen die Höhenluft gut zu vertragen. Nach den gestrigen Reifenpannen mussten sie die vierte Etappe von der 33. Position – und somit hinter vielen langsameren Fahrzeugen – in Angriff nehmen. Ein klarer Nachteil, dennoch legten die Piloten des HS RallyeTeams einen wahren Blitzstart hin. Beim ersten Waypoint wurde der SMG-Diesel-Buggy sensationell mit der zehntschnellsten Zeit notiert.

 

"Die Prüfung heute war sehr flüssig und schnell. Allerdings stellte sie hohe Anforderungen an die Navigation Thomas hat diese Aufgabe aber super gemeistert. Wir hatten wieder ein bisschen Bedenken wegen der Motortemperatur, die zeitweise auf 120°C angestiegen ist – am Ende war das aber kein Problem. Dafür haben wir beim Überholen leider ein paar Minuten verloren, sonst wären wir noch weiter vorne gelandet. Der Buggy lief heute wieder richtig gut. Auch mit der Abstimmung sind wir sehr zufrieden, die werden wir komplett so beibehalten", so Matthias Kahle im Ziel.

 

Auch wenn Kahle und Schünemann diese Position gegen die starken Allrad-Prototypen nicht halten konnten und im Ziel die 16. Zeit verbuchten, hatten sie ihre Konkurrenten in der Buggy-Klasse erneut fest im Griff und erzielten ihren dritten Tagessieg. An fünf Buggies zogen die Deutschen im Laufe der 207 Kilometer direkt vorbei. Damit hat das HS RallyeTeam bis zum Abend die Führung in der Buggy-Wertung zurückerobert und sich im Gesamtklassement auf Rang 18 verbessert. Nach den Problemen bei Robby Gordon (Hummer) ist der SMG-Buggy von Kahle/Schünemann nun das beste zweiradgetriebene Fahrzeug bei der Rallye Dakar.

 

Dr. Thomas M. Schünemann meinte: "Die Überholmanöver haben uns heute viel Zeit gekostet. Die ersten Autos haben gut Platz gemacht, danach hatten wir große Schwierigkeiten. Ich hatte fast den Eindruck, dass das Sentinel-System bei einigen Autos nicht richtig funktioniert hat. Von der Performance her hätten wir noch also besser sein können als Platz 16. Die letzten fünf Kilometer waren richtig genial. Mit 170 km/h ging’s da bergab. Das war Adrenalin pur."

 

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