Die einzige Schrecksekunde auf der 218 Kilometer langen Wertungsprüfung von Wjasma
nach Lipetsk ereilte das HS RallyeTeam nach gut einem Drittel der Distanz. Ein
Reifenschaden am SMG-Diesel-Buggy zwang Matthias Kahle und Dr. Thomas M.
Schünemann zu einem kurzen Stopp auf der Wertungsprüfung. Etwa drei bis vier Minuten
vergingen, bis die Deutschen das Rad gewechselt hatten und ihre Fahrt fortsetzen konnten.
Am ersten Checkpoint tauchten Kahle/Schünemann folglich nur auf Platz 15 in der
Zeitenliste auf. Doch im Verlauf der Prüfung kämpften sich die Buggy-Piloten Stück für Stück nach vorne, zogen an fast allen direkten Konkurrenten vorbei und belegten im Ziel die siebte Position in der Tageswertung. Im Gesamtklassement klettert das HS RallyeTeam durch
seine konstante und fehlerfreie Fahrt auf die sechste Position.
„Die Strecken waren heute wie bei der Rallye Wittenberg mit einem Wechsel aus Waldstücken und Pisten“, so Kahle. „Es hat richtig Spaß gemacht, hier zu fahren. Die
große Herausforderung war heute die Navigation mit vielen Abzweigen. Aber Thomas hat
seine Sache super gemacht. Ein besonderes Erlebnis waren die vier Wasserdurchfahrten,
eine davon war gut 60 Zentimeter tief und dort wurden wir durch die Strömung ein bisschen
abgetrieben. Aber so etwas bringt uns nicht aus der Ruhe.“
Die dritte Etappe der Silk-Way-Rallye entschieden die „Dakar“-Sieger von 2009 für sich: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz feierten den zweiten Tageserfolg auf dem dritten Teilstück der Rallye. Mit Tagesrang zwei verteidigten Carlos Sainz und Beifahrer Lucas
Cruz ihre Führung in der Gesamtwertung. Ihr Vorsprung beträgt fünf Etappen vor dem Ziel in Sotschi 1.19 Minuten. Tagesrang drei ging an das Duo Nasser Al-Attiyah und Timo
Gottschalk, die nach über viereinhalb Stunden Fahrzeit in der Gesamtwertung zeitgleich mit de Villiers und von Zitzewitz sind.
„Auf dieser kniffligen Etappe haben wir eine gute Mannschaftsleistung gezeigt“, sagte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen nach der Etappe. „Besonders die Fahrer haben heute einen tadellosen Job gemacht, die Mechaniker haben vier perfekte Race Touareg hingestellt. Für die Beifahrer war es heute ein schwieriger Tag. Sie haben heute kleine Fehler gemacht und sich verfahren. So etwas sollte bei der ‚Dakar‘ nicht passieren.“
Zwischenstand Silk-Way-Rallye 2010 nach Etappe 3:
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Volkswagen Race Touareg RT3 4:35;25 Stunden
2. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Volkswagen RT2 + 1:19 Minuten
3. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D), Volkswagen RT2 + 1:19 Minuten
4. Boris Gadasin/Vladimir Demjanenko (RUS/RUS), Proto G + 19:30 Minuten
5. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), Volkswagen RT2 + 29:11 Minuten
6. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D), SMG Buggy + 51:34 Minuten
7. Ilya Kuznetsov/Andrey Neshin (RUS/RUS), Mitsubishi L201 + 52:17 Minuten
8. Alexander Mironenko/Sergey Lebedev (RUS/RUS), Nissan Frontier + 55.31 Minuten
