EM 2014

Ingram: „Gezeigt was wir drauf haben“

Der erst 19-jährige Youngster Chris Ingram beeindruckte vergangenes Wochenende bei der Circuit of Ireland im Renault Twingo R2 Evo.

Chris Ingram begann seine Karriere sofort nach Erwerb des Führerscheins mit 16 in seiner Heimat. Ein Jahr später stand die erste internationale Rallye auf dem Programm, die Circuit of Ireland im Jahre 2012, damals noch Bestandteil der IRC. Ingram beendete die Rallye auf Podium seiner Klasse. Letztes Jahr gewann er die Twingo R2 Trophy UK, anschließend stieg der aus Manchester stammende Brite in das internationale Rallyegeschäft auf und startete bei der Rally Liepaja in Lettland seine Saison in der Junior Europameisterschaft. Nach einer Reihe von Problemen beendete er die Rallye auf der achten Position. Parallel startet Ingram in Frankreich in der Volant Peugeot, die mit 208 R2s ausgetragen wird.

 

Als zweites stand nun Ingrams Heimveranstaltung auf dem Programm. Es wurde nicht schlecht geschaut als nach WP1 der Circuit of Ireland nicht erwartungsgemäß ein Jan Cerny, Andrea Crugnola oder Petter Kristiansen ganz oben auf der Zeitenliste der ERC Junioren zu finden war. Mit Chris Ingram stand dort oben der erst 19 Jahre alte und damit jüngste Junior-Pilot im Feld auf einem Renault Twingo R2 Evo, der ja nicht gerade zum Klassenprimus gehört. Hinter ihm weitere erfahrene Piloten wie zum Beispiel der aktuelle britische Rallyemeister Jukka Korhonen im Citroen DS3 R3. „Ich bin der Jüngste der Junioren, von mir wird also nichts erwartet weil ich kaum Erfahrung habe. Das hilft mir, so kann ich mich auf mich selbst konzentrieren und versuchen die Älteren zu schlagen“, so Ingram.

 

Nach vier weiteren Bestzeiten und einer siebten Zeit im Gesamt setzt sich der Brite auf dem ersten Platz der Junior Europameisterschaft fest und beendet Tag eins auf diesem. Gleichzeitig liegt er damit auf Platz zwei in der 2WD-Wertung hinter Daniel McKenna im Citroen DS3 R3 und auf Platz 10 in der Gesamtwertung. Der einzige der ihm in der Junior-Wertung folgen kann ist Jan Cerny im Peugeot 208 R2, der knapp 12 Sekunden zurückliegt, alle anderen haben schon über eine Minute Rückstand. „Es war ein verrückter Tag. Wir hatten Probleme mit den Bremsen und mussten auf einer WP Zawada überholen, der einen Platten hatte. Wir mussten ihn über die Böschung überholen, da die Straße an der Stelle so schmal war. Aber wir liegen vorne und ich hoffe wir können das morgen halten“, sagte Ingram.

 

Es stand also ein großer Kampf an am zweiten Tag. Cerny begann den Tag mit zwei Bestzeiten, er nahm Ingram allerdings nur 4,6 Sekunden ab. Ingram lag also nach WP12 noch mit 7,1 Sekunden in Front und hatte es im Gesamt inzwischen auf die achte Position geschafft. Es folgte WP13, bis Mitte der WP lag Ingram mit einer Sekunde in Front, doch dann passierte ein folgeschwerer Fehler. Eine falsche Note im Aufschrieb und Ingram ging zu schnell in eine zügige Links, verlor das Auto und beendete die Rallye nach massivem Abflug auf dem Dach. Folgende Fahrer stoppten und der Veranstalter hatte bereits den Krankenwagen auf den Weg geschickt, man befürchtete Schlimmes, aber der Crew war zum Glück nichts passiert.

 

Ingrams überzeugende Leistung war auch dem EM-Veranstalter aufgefallen und ihm wurde im Rahmen der abschließenden Pressekonferenz von Kris Meeke die „Colin McRae Flat Out Trophy“ überreicht. „Ich bin so stolz auf diese Trophäe! Es ist natürlich traurig die Junior Wertung anzuführen, achter im Gesamt zu sein mit einem kleinen Twingo und dann durch meinen Fehler abzufliegen. Aber zumindest hat jeder gesehen was wir drauf haben“, so Ingram.

 

Als nächstes steht für Ingram die Rallye auf den Azoren an. „Sollte das schwerbeschädigte Auto bis dahin allerdings noch nicht wieder einsatzfähig sein, greifen wir aber auf jeden Fall in Ypren wieder an“, sagte Ingram.

 

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