Ypern-Rallye

Hyundai R5: Spannung vor der Generalprobe

Über 3.000 Testkilometer hat Hyundai mit dem neuen i20 R5 abgespult, jetzt steht der erste Auftritt in der Öffentlichkeit auf dem Programm. Anschließend beginnt die ganz heiße Phase in der Entwicklungsarbeit, ehe die ersten Kundenfahrzeuge ausgeliefert werden. Teamchef Michele Nandan erklärt die nächsten Schritte.

In Ypern werden Sie zum ersten Mal den i20 R5 zeigen. Wie wichtig ist diese Veranstaltung für Hyundai?
„Es ist das erste Mal, dass dieses Auto in der Öffentlichkeit vor Fans und zukünftigen Kunden fährt. Aber auch für die Geschichte von Hyundai Motorsport ist es etwas Besonderes. Diese Rallye ist von unserem WM-Programm, auf das wir uns in den vergangenen vier Jahren ausschließlich konzentriert haben, komplett getrennt. In Ypern konzentrieren wir uns ausschließlich auf den R5. Es ist das erste Auto, das für den Kundensport gebaut wurde. Für unsere Firma ist es ein sehr wichtiges Projekt. Nicht nur, weil es für Kunden gedacht ist, sondern unsere Marke wird dadurch noch mehr Motorsportfans erreichen. Mit diesem Auto können wir unsere technischen Möglichkeiten in neuen Meisterschaften, neuen Ländern und vor neuen Fans beweisen.“

Warum haben Sie ausgerechnet die Ypern-Rallye ausgewählt?
„Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Europameisterschaft ist eine Schlüsselmarkt für R5-Autos und Ypern ein Saisonhighlight. Es ist eine berühmte Rallye mit vielen Teilnehmern und erzeugt internationales Interesse. Alles in allem ein toller Ort, um das Auto zum ersten Mal zu zeigen. Unser Projekt weckte bereits großes Interesse, aber potenzielle Kunden wollen sehen, wie sich das Auto auf richtigen Rallye-Strecken schlägt. Bei der Ypern-Rallye werden wir zum ersten Mal auf den gleichen Strecken wie unsere zukünftigen Gegner fahren. Man wird uns mit dem aktuellen EM-Feld vergleichen können und die Arbeit sehen, die in dieses Projekt geflossen ist. Gleichzeitig ist die Ypern-Rallye ein weiterer Schritt bei der Entwicklung des Autos.“

Wie passt der Einsatz in Ypern mit der Entwicklung zusammen?
„Mit unserem ersten öffentlichen Auftritt läuten wir die letzte Entwicklungsphase ein. Für unsere Kundensportabteilung ist es ein wichtiges Wochenende. Gleichzeitig können wir das Auto weiter testen. Die Prüfungen in Ypern sind einzigartig. Sie sind schnell, eng und für die Bremsen eine Herausforderung. Für die R5 Kategorie ist es wichtig, dass unser Auto auf unterschiedlichen Straßen konkurrenzfähig ist. Das war beim Testprogramm unser wichtigstes Ziel. Nach Ypern sind noch weitere Tests geplant, denn wir wollen die Zeit bis zum geplanten Homologationstermin so gut wie möglich nutzen.“

Der Entwicklungszeitplan für den R5 war sehr eng. Gab es Probleme?
„Als wir den Plan für die Kundenabteilung entworfen haben, war uns klar, dass es nicht einfach wird. Von der Gründung der Abteilung, über die Testfahrten bis zum ersten öffentlichen Auftritt waren es neun Monate. Das war eine Herausforderung. Wir mussten bei der Planung flexibel bleiben, um die Zeit optimal nutzen.“

Sind Sie mit den absolvierten Testkilometern zufrieden?
„Wir sind bisher mehr als 3.000 Kilometer auf Schotter und Asphalt gefahren. Wir liegen im Plan. Bei den ersten Tests konzentrierten wir uns auf die Zuverlässigkeit und anschließend auf das Handling. Unser Testfahrer Kevin Abbring konnte seine Erfahrungen mit anderen R5-Autos nutzen, damit unser Auto unterschiedlichen Fahrer in verschiedenen Meisterschaften passt. Tests sind aber nur ein Teil der Entwicklung. Unsere Designer, Ingenieure und Mechaniker haben hart gearbeitet, damit wir den Zeitplan einhalten. Ein erfolgreiches Ypern-Wochenende wäre eine willkommene Belohnung.“

Wie sehen nach Ypern die weiteren Schritte mit dem i20 R5 aus?
„Vor der Homologation sind weitere Tests geplant. Das Testteam soll jetzt die maximale Leistung aus dem Paket herausholen. Gleichzeitig wird sich die Mannschaft auch darum kümmern, das R5-Projekt zu einem langfristigen Erfolg zu machen. Dazu haben wir schon begonnen, neues Personal einzustellen, mit dem wir die Kundenteams unterstützen werden. Unser Vertrieb bereitet sich auch auf die Bedürfnisse der Kunden vor, sobald sie das neue Auto einsetzen werden.“

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