Monte 2010

Hirvonen gewinnt erste Etappe

Perfekter Einstand für den neuen Ford Fiesta S2000 in der IRC. Mikko Hirvonen führt nach dem ersten Tag die Gesamtwertung klar an.

<strong>VORN:</strong> Mikko Hirvonen führt die Rallye Monte Carlo an

Die 78. Auflage der Königin aller Rallyes wird ihrem Ruf gerecht. Mit Lufttemperaturen um den Gefrierpunkt, Regen, Nebel und unberechenbaren Streckenbedingungen ist die Rallye Monte-Carlo der erwartete anspruchsvolle Auftakt zur neuen IRC-Saison.

 

Die ersten Wertungsprüfungen auf den Strecken in der Ardeche entwickelten sich zum wahren Reifenpoker. Alle Teams hatten bei den langen Prüfungen große Mühe, um bei den Pneus einen guten Kompromiss für die wechselhaften Bedingungen zu finden.  „Das ist hier wirklich eine knifflige Aufgabe. Es geht nicht darum, möglichst auf jeder Prüfung der Schnellste zu sein, sondern der Konstanteste“, schilderte Skoda-Pilot Guy Wilks, den eine defekte Gegensprechanlage gleich zu Beginn wertvolle Sekunden kostete. Durch einen Dreher kurz vom dem Etappenziel büßte er weitere Zeit ein und beendete den Tag als Zehnter.

 

Noch mehr Pech hatte sein Markenkollege Jan Kopecký. Der Skoda-Werksfahrer und sein Beifahrer Petr Starý mussten in der ersten, 27 Kilometer langen Wertungsprüfung einen defekten Reifen wechseln. Das kostete Kopecky mehr als drei Minuten. „Ich habe alles gegeben und bin völlig außer Atem“, erklärte Kopecky im Ziel seiner Unglücksprüfung. Der Tscheche startete im Anschluss eine Aufholjagd vom Ende des Feldes. Auf der 45 Kilometer langen Finalprüfung setzte er mit der drittbesten Zeit ein Ausrufezeichen und beendete die erste Etappe als Zwölfter des Gesamtklassements.

  

LICHT UND SCHATTEN: Mikko Hirvonen führt im neuen Fiesta S2000, doch Ford-Privatier Julien Maurien fiel mit Motorschaden aus

Bester Fabia-Pilot ist der Finne Juho Hänninen. Der 28-Jährige behauptete den dritten Platz hinter Vize-Weltmeister Mirko Hirvonen und Kris Meeke. Hirvonen setzte sich von Beginn an die Spitze und untermauerte die Konkurrenzfähigkeit des Fiesta S2000.

 

Das M-Sport-Lager musste aber auch den Ausfall des ersten Kundenautos hinnehmen, das mit einem Motorschaden liegen blieb. Pikant: Erst vor ein paar Tage hatte M-Sport-Chef Wilson Berichte über defekte Motoren während der Fiesta-Entwicklung genüsslich dementiert und auf deren Standfestigkeit hingewiesen. Fabia-Neuling Nicolas Vouilloz folgt direkt hinter seinem Teamkollegen Hänninen auf dem vierten Platz. „Unter diesen Bedingungen eine saubere Linie zu finden, ist extrem schwierig“, sagte der IRC-Meister von 2008, mit dem sich die Skoda Werksmannschaft für die Monte verstärkt hat.

 

Richtig sauer war Vorjahressieger Sebastien Ogier. Der Citroen-Junior war mit großen Ambitionen in die Rallye gestartet, doch Zuschauer hatten auf der dritten Prüfung absichtlich Schnee auf die Strecke geworfen und Ogier rutschte prompt von der Strecke. „Solche Idioten“, fluchte der Franzose, der am Tagesende mit viel Wut im Bauch eine beeindruckende Bestzeit in den kalten Asphalt brannte und als Fünfter die Etappe abschloss. Auch Mitfavorit Stéphane Sarrazin erlebte einen Auftakt zum Vergessen. Konnte sich der Franzose zwischenzeitlich sogar auf Platz zwei behaupten, warf ihn ein Reifenschaden auf der letzten Prüfung weit zurück.

 

Franz Wittman gewöhnte sich im Tagesverlauf immer mehr an seinen neuen Peugeot 207 S2000 und wurde am Ende Neunter. „Auf der letzten Prüfung mussten wir 15 Kilometer im dichten Nebel zurücklegen, darüber hinaus hatten wir starke Probleme mit der Verständigung untereinander. Das hat Zeit gekostet“, erklärte der Österreicher am Abend. „Sonst bin ich sehr zufrieden. Von 19 gestarteten S2000 Autos sind wir Neunte und damit bestes Privatteam. Der Peugeot läuft super, das Team arbeitet perfekt und auch die Zusammenarbeit mit Klaus Wicha ist, mit Ausnahme der schon erwähnten Verständigung, ausgezeichnet. Daher bin ich für morgen sehr zuversichtlich.“

 

Stand nach vier von insgesamt 15 Prüfungen
01. Mikko Hirvonen/Jarmo Lethinen (FIN) Ford Fiesta S2000, 1:34:01,8
02. Kris Meeke/Paul Nagle (GBR) Peugeot 207 S 2000, + 41,9
03. Juho Hanninen/Mikko Markkula (FIN) Skoda Fabia S2000, + 1:04,4
04. Nicolas Vouilloz/Benjamin Veillas (FRA) Skoda Fabia S2000, + 1:20,3
05. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (FRA) Peugeot 207 S2000, + 1:51,1
06. Bruno Magalhaes/C.Magalhaes (POR) Peugeot 207 S2000, + 2:28,1
07. Toni Gardemeister/Tomi Tuominen (FIN) Fiat Abarth S2000, +2:43,2
08. Stephane Sarrazin/Jaques Renucci (FRA) Peugeot 207 S2000,+ 3:15,8
09. Franz Wittmann/Klaus Wicha (A/D) Peugeot 207 S2000, + 3:44,1
10. Guy Wilks/ Philip Pugh (GBR) Skoda Fabia S2000, + 4:27,1

  

GALERIE: Die Bilder der Rallye Monte Carlo 2010...

 

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