Lavanttal Rallye

Hideg ärgert erneut die deutschen Mitropa-Cup-Asse

Déjà-vu auf österreichische Art: Beim zweiten Lauf zum Mitropa Rallye Cup 2016 zeigte sich ein ähnliches Bild wie zum Saisonauftakt. Krisztian Hideg (Mitsubishi Lancer Evo IX) gewann auch die Lavanttal Rallye, weil er erneut fehlerlos blieb, während die Deutschen Federn ließen.

Schon vor dem Start konnten die Stammpiloten aus dem Mitropa Rallye Cup aufatmen. Obwohl es die Nennliste zur Lavanttal Rallye suggerierte, schrieben sich die Škoda-Werksfahrer Fabian Kreim und Frank Christian nicht in die „Europameisterschaft für Privatfahrer ein“. Einer Wiederholung des Vierkampfs zwischen Auftaktsieger Krisztian Hideg (Mitsubishi Lancer Evo IX), Titelverteidiger Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer Evo X), dem 2014er-Champion Manuel Kößler und Maximilian Koch (Škoda Fabia S2000) stand also nichts im Wege. 

Und es wurde die erwartete Regenschlacht: Pünktlich zum Startschuss der Lavanttal Rallye öffnete Petrus am Freitagmittag seine Schleusen und bescherte den Fahrern äußerst schwierige Bedingungen in den Bergen rund um das Rallyezentrum in Wolfsberg. Von den Mitropa-Cup-Teilnehmern kamen Manuel Kößler und Marcus Poschner mit den widrigen Verhältnissen am besten zurecht. Die Subaru-Impreza-Piloten erzielten am Freitag drei von vier Bestzeiten und fuhren sich so einen Vorsprung von über 20 Sekunden heraus. Die Allgäuer erzielten sogar eine drittbeste Gesamtzeit und übernachteten auf Gesamtrang drei – noch vor den World Rally Cars von Hermann Neubauer und Gerwald Grössing.

„Am Freitag waren die Bedingungen wirklich extrem. Es hat geschüttet, es war neblig und dunkel. Wie Manuel bei diesen Verhältnissen gefahren ist, war schlichtweg sensationell“, lobte Marcus Poschner seinen „Chauffeur“ Manuel Kößler im Anschluss. Einzig Krisztian Hideg konnte das Tempo der Allgäuer annähernd mitgehen. Hermann Gaßner hatte im Regen schon anderthalb Minuten kassiert, Maximilian Koch durch einen Reifenschaden sogar noch mehr. Das Duell um den Sieg fochten Kößler und Hideg also unter sich aus.

Am Samstag sollte sich Blatt jedoch zu Gunsten des unter kroatischer Flagge fahrenden Ungarn wenden, weil die „Regenmeister“ vom Rallyeteam Kößler von kleineren Problemen eingebremst wurden. Die Subaru-Piloten zogen die falschen Reifen auf und leisteten sich auf WP 7 zudem einen Fehler. In einer schnellen Passage ging das Heck des Subaru weg, Kößler/Poschner kamen von der Straße ab und rutschten gegen einen Baum. Mit Glück und Geschick konnten sie sich aus dieser Situation befreien und weiterfahren. Beim Mittagsstopp hatte Hideg 7,7 Sekunden Vorsprung. Die Entscheidung um den Sieg fiel schließlich auf der zehnten Prüfung „Schönweg“, wo die Strecke anders als am Rest des Tages komplett nass war. Hideg zog weiche Slicks auf und war darauf satte 37 Sekunden schneller als Kößler/Poschner. Die Entscheidung!

Hideg gewann somit auch den zweiten Saisonlauf. Die Plätze zwei und drei gingen an Kößler und Gaßner. In der Gesamtwertung belegte das Spitzentrio aus dem Mitropa-Cup die Ränge fünf bis sieben direkt hinten den führenden R5-Autos und WRCs aus der Österreichischen Staatsmeisterschaft.

„Hätte man uns dieses Ergebnis vor der Rallye angeboten, wir hätten es ohne zu zögern akzeptiert“, erklärt Manuel Kößler, an dessen Subaru auf der letzten WP auch noch der Schaltknauf abbrach. „Nach unseren Zeiten am Freitag muss man aber sagen, dass sicher noch mehr drin gewesen wäre. Die Lavanttal Rallye hat aber wieder einmal gezeigt, dass man ein perfektes Wochenende braucht, um die Mitropa-Cup-Wertung zu gewinnen!“ Sein Copilot Marcus Poschner ergänzt: „Leider hatten wir am Samstag nicht das nötige Glück. Aber unser Speed hat gestimmt, das ist das Wichtigste. Wir freuen uns schon auf den nächsten Lauf!“

Stand Mitropa Rallye Cup (nach 2 von 9 Läufen):

1. Krisztian Hideg/Istvan Kerek (Mitsubishi Lancer Evo IX R4) 124 Punkte

2. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4) 108 Punkte

3. Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) 104 Punkte

4. Grega Premrl/Andreja Verbic (Citroen DS3 R3T) 75 Punkte

5. Felix Schmitt/Markus Seifried (Mitsubishi Lancer Evo VI) 60 Punkte

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