Jan Kopecky mag enge Entscheidungen. Vor rund zwei Wochen setzte sich der Skoda-Werksfahrer bei der Barum-Rallye gegen den Markenkollegen Freddy Loix mit gerade mal 1.2 Sekunden durch. Beim IRC-Lauf in Ungarn sollte es nach dem Unfall von Andreas Mikkelsen noch knapper zugehen.
Es sah lange nach einem Start-Ziel-Sieg des Norwegers aus. Heute früh setzte er sich vom zweitplatzierten Kopecky ab und mit 10.4 Sekunden Vorsprung ging der Skoda UK-Pilot in die vorletzte Wertungsprüfung. Doch an einer rutschigen Stelle touchierte Mikkelsen einen Baum. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt, doch durch den Unfall musste die WP kurzfristig unterbrochen werden.
Zu diesem Zeitpunkt war der Belgier Thierry Neuville schnellster Fahrer im Feld, der seine Chance sah und angriff. Er verkürzte den Rückstand auf den Führenden Kopecky in der allerletzten Prüfung um 7.3 Sekunden, doch am Ende sollte beide Teams gerade mal 0.8 Sekunden voneinander trennen.
“Es war eine großartige Rallye”, meinte Kopecky, der jetzt neuer Spitzenreiter der Interkontinentalem Rallye Challenge ist. „Andreas war sehr schnell und hatte es verdient zu gewinnen. Doch es war auch eine tückische Veranstaltung. Wir hatten keinerlei Probleme, das Auto lief perfekt und da bedanke ich mich beim Team.“ Dritter wurde Freddy Loix im weiteren Skoda, der wie seine Markenkollegen Kopecky und Hänninen ebenfalls noch Titelchancen hat.
Hinter dem viertplazierten Bryan Bouffier beendete Hermann Gassner jr. seinen Gaststart mit Timo Gottschalk auf dem Beifahrersitz auf dem fünften Gesamtrang. „Es war ein harter Kampf heute, alles in allem war es eine fantastische Rallye und wir hatten keinerlei Probleme“, so der Skoda-Pilot. „Ich bin froh im Ziel zu sein ohne Beschädigungen am Auto.“
Sechster und schnellster R4-Pilot wurde György Aschenbrenner, der sich auch den Titel in der ungarischen Meisterschaft sicherte. Zweitschnellster R4-Fahrer im Feld wurde Beppo Harrach als guter Gesamt-Zehnter. „Das Ergebnis ist mehr als wir eigentlich erwartet haben“, freute sich der ÖM-Führende. Pech dagegen hatte der auf Rang 13 liegende Felix Herbold, der in der allerletzten Prüfung seinen Ford Fiesta mit einer defekten Lichtmaschine abstellen musste. "Zur Zeit haben wir eine echte Pechsträhne. Es läuft nichts zusammen. Ich bin sehr enttäuscht", so Herbold.
Die von Skoda Deutschland eingesetzten Fahrzeuge von Mark Wallenwein und Matthias Kahle kamen letztendlich auf Position 14 und 19 ins Ziel. Kahle verlor schon am ersten Tag durch eine Zeitstrafe wertvollen Boden. "Gelegentlich gab es, vor allem auf den heutigen Prüfungen, immer wieder Schrecksekunden, wenn das Auto auf Split geriet und man sich am Steuer für einen Moment nur als Passagier fühlte, ehe man wieder ‚Grip’ bekam. Ich bin nicht so zufrieden mit meiner Leistung, denn ich fand irgendwie nicht den Rhythmus, um konstant bessere Zeiten zu fahren", so Kahle im Ziel. Mark Wallenwein meinte: "Wir gewöhnen uns wieder ans Fahren. Die erste Prüfung heute Morgen lief nicht so gut, aber dann habe ich mich kontinuierlich gesteigert und den Abstand zur Spitze immer wieder reduzieren können."
Ergebnis Mecsek Rallye 2011:
01. Kopecký/Starý, Skoda Fabia S2000 2:00:06.7
02. Neuville/Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +0:00.8
03. Loix/Miclotte, Skoda Fabia S2000 +1:00.0
04. Bouffier/Panseri, Peugeot 207 S2000 +1:35.6
05. Gassner jr./Gottschalk (D/Skoda Fabia S2000) +2:32.5
06. Aschenbrenner/Pikó, Mitsubishi Lancer Evo IX R4 +2:38.2
07. Gardemeister/Suominen, Skoda Fabia S2000 +3:05.6
08. Bútor/Bacigál, Peugeot 207 S2000 +3:16.8
09. Magalhaes/Grave, Peugeot 207 +3:51.7
10. Harrach/Schnidlbacher, Mitsubishi Lancer Evo IX R4 +4:14.0
(…)
14. Wallenwein/Kopczyk, Skoda Fabia S2000 +5:34.3
(…)
19. Kahle/Göbel, Skoda Fabia S2000 +8:47.9
