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Herr Rossi kann es nicht lassen

Seine Schlappe vom Vorjahr kann Valentino Rossi wettmachen und gewinnt die Neuauflage der Monza Rally Show überlegen vor Rinaldo Capello.

<strong>EINGESPIELTES DUO:</strong> Rossi und Ex-Liatti-Beifahrer Cassina

Im vergangenen Jahr gewann Rinaldo Capello am Steuer eines Skoda Fabia WRC die Monza Rally Show mit einem hauchdünnen Vorsprung von 5.6 Sekunden vor Valentino Rossi. Diesmal wollte sich der ´Doctor´ revanchieren und nach dem zuletzt zufriedenstellenden Auftritt beim Rallye-Weltmeisterschaftslauf in Neuseeland, schienen alle Weichen für ein erfolgreiches Wochenende gestellt worden zu sein.

 

Nicht wie zuletzt mit einem Subaru, sondern mit einem zwei Jahre alten Ford Focus WRC ging der Italiener an den Start und gab von Beginn an die Taktzahl vor. Zwar betrug der Abstand der beiden Vorjahreskontrahenten nach der 26,75 Kilometer langen Auftaktprüfung auf der Rennstrecke in Monza gerade mal 0.5 Sekunden, doch die Gegenwehr von ´Dindo´ Capello schwand von Prüfung zu Prüfung zusehend und so konnte sich das Motorrad-Ass nach der ersten Etappe über einen Vorsprung von fast einer halben Minute freuen.

 

Zu diesem Zeitpunkt musste sich der ehemalige Weltmeister Didier Auriol damit abfinden, nicht mehr um einen Podestplatz zu kämpfen, da es in der vierten Wertungsprüfung und dem zeitgleich dritten Befahren der Formel 1-Rennstrecke zwischen dem Franzosen und einem langsameren Teilnehmer zu einem Mißverständnis gekommen ist und sich der Peugeot-Pilot somit fast vier Minuten Rückstand einhandelte. Letztendlich wurde das Gespann Auriol/Giraudet auf der 12. Position gewertet.

 

Auch der Favorit auf den Sieg in der Super 1600-Kategorie, der ehemalige Europameister Simon Jean-Joseph, konnte nicht ganz zufrieden sein. Schon in der Auftaktprüfung verlor der aus Martinique stammende Renault-Pilot rund 7:40 Minuten und musste sich von etlichen Teams in seiner Klasse geschlagen geben. Den Sieg erfuhr sich sein Twister Corse-Teamkollege Fabrizio Lai, der ähnlich wie Rossi, normalerweise auf dem Motorrad in der 125-er Klasse zu Hause ist.

 

Am zweiten Tag ließ es Rossi gemächlicher angehen und kontrollierte das Geschehen souverän. Zwei Bestzeiten ließ sich am Sonntag Capello gutschreiben, seinen Rückstand konnte er jedoch nicht mehr großartig aufholen und so trennten den erfahrenen Rundstreckenpiloten 24.3 Sekunden auf den überragenden Valentino Rossi, der in Superlativen von den italienischen Medien gehuldigt wurde. Den Sieg in der Gruppe N sicherte sich als Gesamtzehnter Andrea Dallavilla vor Piero Longhi, als Siebter in der seriennahen Kategorie erreichte Markku Alen das Ziel.

 

Nach seinem ersten Rallye-Sieg plant Rossi bereits für die Zukunft. Am liebsten würde er seiner Motorrad-Karriere mindestens eine WM-Rallye pro Jahr absolvieren und liebäugelt danach mit einem kompletten Wechsel auf vier Räder. "Rallyes waren immer meine große Leidenschaft. Das könnte meine Zukunft nach dem Motorradfahren sein. Sicher keine ganze Saison, aber vielleicht ein Programm mit acht Läufen", verkündete der Italiener.

 

Endstand der Monza Rally Show 2006:

1. V. Rossi/C. Cassina - Ford Focus WRC  1:11:23.7

2. R. Capello/M. Ciceri - Subaru Impreza WRC  + 24.3 Sekunden

3. M. Virag/D. Pozzi - Peugeot 206 WRC  + 2:15.9 Minuten

4. G. Ogliari/M. Verdelli - Peugeot 206 WRC  + 2:47.6

5. A. Perico/F. Caccaro - Peugeot 206 WRC  + 2:51.7

6. A. Proietti/P. Di Francesco - Mitsubishi Lancer E6  + 3:48.8

7. P. Uzzeni/D. Fappani - Subaru Impreza WRC  + 3:49.7

8. L. Filippi/F. Roberi - Peugeot 206 WRC  + 4:00.2

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