Mitropa-Cup 2015

Heiße Action in der Toskana

Dramatik bis zum letzten Meter: Bei der mit 17 World Rally Cars bestückten Rallye Casentino Toscana ging es nicht nur wegen der tropischen Temperaturen heiß her. Auf der Abschluss-Prüfung stellte sich das gesamte Geschehen noch einmal auf den Kopf.

40°C im Schatten, dazu 139 WP-Kilometer an nur einem Tag. Die Rallye Casentino Toscana – der fünfte Lauf zum Mitropa Rallye Cup – wurde dank der äußeren Bedingungen zu einem echten Härtetest. Entsprechend hoch war auch die Ausfallquote: nur sieben der 17 (!) gestarteten World Rally Cars erreichten das Ziel. Unter den Opfern waren auch Rundstrecken-Ass Stéphane Sarrazin, Prada-Erbe Lorenzo Bertelli sowie Luca Betti (alle Ford Fiesta WRC). Topfavorit Sarrazin hatte am Freitagabend standesgemäß die erste Bestzeit verbucht, musste am Samstagmorgen aber mit defekter Lichtmaschine aufgeben. Beide Italiener segelten derweil von der Strecke.

Nach Sarrazins Ausfall entwickelte sich ein spannender Zweikampf um die Spitze zwischen Denis Colombini (Ford Fiesta WRC) und Felice Re (Citroen DS3 WRC). Vor der letzten Prüfung über 36,88 Kilometer lagen die beiden Streithähne nur 4,5 Sekunden auseinander – gewinnen sollte aber keiner von ihnen. Colombini fing sich einen Reifenschaden ein und verlor eine Minute, Re ging die Straße aus – und so hieß der strahlende Sieger Corrado Fontana im Hyundai i20 WRC. Es war sein dritter Saisonerfolg.

Auch in der Mitropa-Cup-Wertung, die fest in deutscher Hand war, hätte sich das Klassement auf der Königsprüfung namens „Talla“ um ein Haar noch auf den Kopf gestellt. Vor dem Finale hatten sich Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4) einen Vorsprung von 33 Sekunden erarbeitet, während die amtierenden Champions Manuel Kößler/Benedikt Hofmann im Subaru Impreza R4 durch eine schlechte Fahrwerksabstimmung und eine defekte Zündkerze eingebremst wurden. 

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Pelalo il guardrail ogni tanto. Andrea Sordi Alessio Seb Colucci Alessandro Galli Lorenzo Sestini

Posted by Daniele Pettinari on Samstag, 18. Juli 2015

Beim Finale zeigten Kößler/Hofmann jedoch einen Husarenritt und waren trotz Motoraussetzern 21 Sekunden schneller als Gaßner. Auf diese Meisterleistung folgte jedoch ein bitteres Ende: Die amtierenden Meister mussten ihren Subaru auf dem Weg zum Ziel mit defekter Benzinpumpe abstellen. „Wir haben das Auto letztlich abgestellt, weil wir keinen größeren Schaden riskieren wollten“, resümiert Copilot Benedikt Hofmann. „Insgesamt war es eine Rallye mit Höhen und Tiefen. Wegen der Probleme war es schwer, in den Rhythmus zu kommen. Unter diesen Umständen sind wir mit unserem Speed sehr zufrieden. Wenn alles glatt gelaufen wäre, hätten wir Hermann [Gaßner] schlagen können. Jetzt warten wir einfach auf unsere nächste Chance bei der Rallye Alpi Orientali Ende August.“

In der tropischen Toskana entwickelten Kößler/Hofmann übrigens ihre eigene Taktik mit der Hitze klarzukommen. „Irgendwann haben wir sogar die Lüftung im Dach ausgestellt, weil man sich wie unter einem Heißluftfön fühlte“, berichtet Manuel Kößler. „Ich habe über den Tag verteilt zehn Liter Wasser getrunken. Es war brutal heiß, aber körperlich haben wir das gut weggesteckt.“

 

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