WRX Höljes

Heimsieg für Hansen

Weltmeister Johan Kristoffersson musste beim Heimspiel liefern. Doch erneut spuckten ihm die Hansen-Brüder in die Suppe.

Johan Kristoffersson (Audi) hatte sich viel vorgenommen. Bestzeiten mussten her, wenn er nicht von den Gebrüdern Hansen (beide Peugeot) herumgeschubst werden wollte.

Mit Kevin Hansen hatte der jüngere der Beiden beim Saisonauftakt die Tabellenführung übernommen, vor seinem Bruder Timmy. Der Weltmeister lag auf Position drei, mit fast zehn Punkten Rückstand. 

So konnte es nicht weitergehen, denn mit den beiden eingeschworenen Brüdern vor der Nase würde es sehr schwierig werden, den Titel zu verteidigen. Sie würden sich mit Händen und Füßen wehren und waren eben nicht „nur“ Teamkollegen, sondern blutsverwandt. Da passte kein Blatt dazwischen - erst recht nicht auf der Rennstrecke.

Kristoffersson musste es dennoch versuchen. Auf der Heimstrecke des schwedischen Trios ging es bereits am Samstag ans Eingemachte. Kristoffersson legte eine Bestzeit vor und war auch im zweiten Qualifikationslauf auf dem besten Weg dorthin. Doch irgendwo auf der Piste muss er getrödelt haben, denn als er durch die Jokerlap raste, hatte ihm Timmy Hansen den Sieg vor der Nase weggeschnappt stand am Samstag ganz oben in der Qualifikation.

Kevin hatte es aufgrund eines Startgerangels in Q2 etwas nach hinten gespült, dafür waren die Hyundai von Niclas Grönholm und Krisztian Szabo merklich erstarkt.

Am Sonntag zeigte der Weltmeister dann Schwäche, überraschend gewann Kevin Abbring (Renault) den dritten Qualilauf, während Kristoffersson nur sechster werden konnte. In Q4 verwies Kristoffersson dann mit einer Bestzeit seinen Widersacher Timmy Hansen noch einmal in die Schranken, doch bereits in den Semifinals fiel die Vorentscheidung: Kristoffersson führt, doch dann wird er plötzlich langsam und fällt auf den letzten Platz zurück. Plattfuß und gebrochene Antriebswelle, so die erste Diagnose für den Ausfall.

Die Gebrüder Hansen ließen danach nichts mehr anbrennen, gewannen ihre Semifinals und holten sich auch das Finale. Diesmal siegt Timmy vor seinem jüngeren Bruder Kevin. Hyundai-Pilot Niclas Grönholm hatte die Finalteilnahme verspielt, als er unerlaubt ausgangs der Jokerlap abgekürzt hatte. Die dafür verhängte Fünf-Sekunden-Strafe warf ihn zurück und aus dem Finale. Sein Teamkollege Krisztian Szabo machte es besser, aber er verpasste den letzten verbleibenden Podiumsplatz, dieser ging an Kevin Abbring.

Spektakulärer Auftakt der EM

In der Europameisterschaft starteten die Supercars in ihre neue Saison und mit ihrem deutlich größeren Starterfeld stahlen sie der WRX fast die Show. Lokalmatador Anton Marklund schien unschlagbar, er markierte problemlos drei Bestzeiten. Dann warf er seinen VW Polo in Q4 derart auf die steinige Wiese, dass das Auto nicht wieder zuerkennen war. Marklund selbst musste nach dem mehrfachen Überschlag zunächst mit dem Rettungswagen abgefahren werden, hatte sich aber kurz darauf von dem Schock erholt und nur kleinere Blessuren davongetragen.

Ohne Fremdeinwirkung und völlig unnötig hatte er damit einen Finalsieg verspielt, dem sich nun mit Thomas Bryntesson (VW) ausgerechnet ein Norweger auf die Fahnen schreiben konnte. Im folgten der Franzose Jean Baptiste Dubourg (Peugeot) und Andreas Bakkerud (Skoda), der in der Europameisterschaft startete, weil er keinen Sitz in einem WRX Auto ergattern konnte. René Münnich (Seat) war zunächst ganz gut aufgelegt, aber er verpasste den Einzug ins Finale, nachdem er  abgeflogen war und Boden verloren hatte.

Die ERX3, die Wertung der Fahrzeuge bis 1600ccm, dominierte erneut die Audi-Armada aus dem Rennstall von Rolf Volland. Yuri Belevskiy siegt vor seinen beiden Teamkameraden, dem erst sechzehnjährigen Kobe Pauwels aus Belgien und dem Russen Marat Knyazev. Damit standen wie schon beim Saisonauftakt wieder drei Audi A1 von Volland Racing auf den drei Podiumsplätzen.

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