Dichter Nebel hatte die Bedingungen zu Beginn der letzten Etappe erheblich verschärft. "Mitten auf der ersten Prüfung habe ich plötzlich überhaupt nichts mehr sehen können", stöhnte Andreas Mikkelsen, der mit einem Abstand von 1,3 Sekunden auf Spitzenreiter Juho Hänninen in den Tag gestartet war. Trotz der widrigen Umstände gelang es dem Norweger einen Fehler seines Kontrahenten auszunutzen und die Führung an sich zu reissen. "Wir haben im Nebel einen Abzweig verpasst", erklärte Hänninen.
Angestachelt durch seinen frühen Fehler setzte der Skoda-Werkspilot auf der anschließenden Prüfung die klare Bestzeit und eroberte Platz 1 zurück. Mikkelsen konnte zwar noch einmal kontern, aber seinen Zeitrückstand nicht mehr entscheidend verringern. Nach der Servicepause entschied der Norweger seinen zweiten Platz abzusichern und kein Risiko mehr einzugehen. Am Ende erreichte er das Ziel mit 42.3 Sekunden Rückstand auf den wieder alleinigen IRC-Rekordsieger Juho Hänninen.
Der Finne feiert auf den Azoren den achten IRC-Gesamtsieg und ist nach drei Saisonerfolgen nicht nur Tabellenführer, sondern auch der Hauptanwärter für eine erfolgreiche Titelverteidigung. Nach der Zieldurchfahrt bestätigte Skoda Motorsport den Einsatz des amtierenden IRC-Champions bei der Barum Rallye. „Es war ein gutes Wochenende“, freute sich Hänninen. „Ich danke dem Team, dass mit einem Dreifacherfolg einen großen Erfolg feiern kann.“ Gesamt-Dritter wurde Jan Kopecky, der sich ein spannendes Duell mit Bruno Magalhaes lieferte.
Der Vorjahressieger musste jedoch seinen Peugeot 207 S2000 mit Problemen an der Kraftübertragung abstellen. Somit wurde Bryan Bouffier Schnellster Peugeot-Pilot mit über dreieinhalb Minuten Rückstand auf dem vierten Gesamtrang und übernimmt den zweiten Tabellenrang in der Fahrerwertung nach der Azoren Rallye. Fünfter wurde der Schwede Patrik Sandell, der sich über sein Bestes Resultat in der IRC freuen durfte. Mit seiner ersten Bestzeit verabschiedete sich der Skoda-Pilot von der Schotterrallye.
Den Sieg in der Gruppe N-Wertung holte Ricardo Moura, in einem Mitsubishi Lancer Evo IX. Fumio Nutahara im Subaru Impreza R4 von Stohl Racing erreichte das Ziel auf dem elften Gesamtrang.
Endstand Azoren Rallye 2011:
1. J. Hänninen/M. Markkula - Škoda Fabia S2000 2:19:03.8
2. A. Mikkelsen/O. Floene - Škoda Fabia S2000 + 0:42.3
3. J. Kopecký/P. Starý - Škoda Fabia S2000 + 1:46.0
4. B. Bouffier/X. Panseri - Peugeot 207 S2000 + 3:36.2
5. P. Sandell/S. Parmander - Škoda Fabia S2000 + 4:33.3
6. R. Moura/S. Eiró - Mitsubishi Lancer Evo IX + 6:07.0
7. V. Lopes/H. Magalh?es - Subaru Impreza WRX + 9:52.1
8. V. Pascoal/L. Ramalho - Mitsubishi Lancer Evo X + 12:47.3
IRC-Zwischenstand nach Azoren Rallye 2011:
1. Hänninen 83, 2. Bouffier 77, 3. Loix 70, Kopecky 70, 5. Neuville 48, 6. Mikkelsen 46, 7. Wilks 45, 8. Gardemeister 18, 9. Weijs 15, 10. Magalhaes 14, Sandell 14.
