ÖRM 2017

Gute Idee? Aigner mit BMW 650i auf Schotter

Weil ein Start im Skoda Fabia R5 aus Budgetgründen nicht möglich ist, holt Andi Aigner den von ihm nach M1-Reglement aufgebauten BMW 650i aus der Garage. Mit Ilka Minor will er nun im heckangetrieben Bayern ausgerechnet auf den Schotterprüfungen der Schneebergland-Rallye bestehen.

Ursprünglich wollte Andi Aigner bei der Schneebergland-Rallye einen Skoda Fabia R5 zünden – doch aus Budgetgründen kam dieser Einsatz doch nicht zustande. Der Tabellendritte der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ÖRM), der nur zehn Punkte hinter Spitzenreiter Hermann Neubauer zurückliegt, bedauert: „Das ist natürlich schade, denn ich hätte im Schneebergland gerne um den Sieg mit gekämpft. Ich wäre sehr gerne mit einem topmodernen Auto auf diesen wunderbaren Schottersonderprüfungen gefahren, die mich an Zypern oder auch an die Akropolis-Rallye erinnern.“

Eben diese kultigen Schotterprüfungen motivierten den PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 zu seinem „Plan B“: Andi Aigner und seine Copilotin Ilka Minor werden jenen heckangetriebenen BMW 650i zünden, der von ihm nach dem M1-Reglement aufgebaut wurde, schließlich zählt die Schneebergland-Rallye auch zu den M1 Rallye Masters. „Ich wollte mir diese großartige Rallye auf gar keinen Fall entgehen lassen“, sagt Aigner. 

Asphaltfahrwerk für Schotter

Ein sportliches Ziel hat sich Andi Aigner für diesen Schotterausflug im V8 vorerst nicht gesteckt: „Der BMW hat 1.800 Kilogramm – mit wem soll ich da kämpfen? Ich werde eher darauf achten, dass wir die Straße nicht aufreißen. Ein reiner Showlauf wird es aber nicht – denn wer schnell genug fährt, kommt ohnehin quer daher. Ich möchte einfach probieren, wie es auf diesen anspruchsvollen Schotterprüfungen mit dem BMW läuft und ob wir über die Distanz kommen, ohne dass er in tausend Fetzen zerfällt.“

Ein Schotter-Fahrwerk weist der BMW 650i nicht auf: „Wir fahren mit einem Asphalt-Fahrwerk, für das unser Partner Eibach weichere Federn zur Verfügung gestellt hat. Wir fahren auf maximaler Asphalt-Höhe – ich denke, das sollte ausreichen, um möglichst viel Spaß zu haben. 

Als kurze Vorbereitung auf die Schneebergland-Rallye dient ein Rollout am Donnerstag, bei dem auch Copilotin Ilka Minor im BMW 650i sitzen wird, für sie ist es die erste Fahrt im heckangetrieben Bayern. Lachend erzählt Andi Aigner: „Sie meinte, freilich nur im Spaß, es sei gut, dass wir den Rollout fahren – denn so könne sie noch rechtzeitig vor dem Start der Rallye abhauen…“ 

Kritik an Streckenlänge 

Erneut betont Aigner, dass es die hohen Distanzen bei ÖRM-Läufen sind, welche die Budgets belasten: „Wenn es wieder so wäre wie vor zwei oder drei Jahren, dass wir maximal 150 SP-Kilometer bei einer ÖRM-Rallye fahren, hätte ich mir um das Budget keine Sorgen machen müssen, denn da hätte uns die Ersparnis aus den ersten vier Rallyes den Start im Schneebergland ermöglicht. Warum müssen ORM-Rallyes so lange Distanzen aufweisen? Ich persönlich bin WM-Distanzen gewöhnt, doch einige Fahrer verlieren nach rund 120 Kilometern einfach die Konzentration. Daher gibt es im letzten Drittel der Rallyes immer wieder schwere Unfälle. Denn bevor man körperlich merkt, dass man müde ist, ist der Kopf längst tot.“

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