EM 2014

Grönholm ehrt Kubica mit McRae-Trophäe

In letzter Minute sicherte sich Robert Kubica den Sieg bei der Jänner-Rallye. Die Leistung des Polens kam auch bei Ex-Weltmeister Marcus Grönholm gut an, der Kubica die Colin-McRae-Trophäe verlieh.

<strong>EHRUNG:</strong> Marcus Grönholm überreicht Robert Kubica die Colin-McRae-Trophy

Es war der berühmte kleine Fehler, der große Auswirkungen hatte. Robert Kubica touchiert auf der letzten Prüfung eine Schneestange, die am Straßenrand steht und reißt dabei einen Scheinwerfer seines Lampenbaums ab. Dieser baumelt jedoch am Kabel wild hin und her und blendet mit voller Leistung auch ins Cockpit des Ford Fiesta RRC.

 

„Ich wollte die Lampen ausschalten und suchte den Schalter an der Stelle, wo er im Citroen war, doch dann realisierte ich, dass ich im Fiesta sitze“, schildert Kubica. Der kurze Moment der Unachtsamkeit hätte fast das Aus bedeutet. „Ich hörte die Anweisungen von meinem Beifahrer Maciej Szczepaniak nicht. Ich sah, dass ein Feld folgte. Er wiederholte es drei Mal, erst dann realisierte ich es. Doch es war zu spät. Wir hatten eine große Schrecksekunde. Dafür entschuldige ich mich. Es war sicher nicht angenehm für ihn. So etwas sollte nicht passieren, doch besser jetzt als später in der Saison. Wir müssen das ändern. Wenn ich nachts fahre, muss ich die Schalter am Lenkrad haben.“

 

Kubica profitierte auf der letzten Prüfung von einer besseren Reifenwahl als sein direkter Konkurrent Vaclav Pech. Der Tscheche hatte auf Slicks gesetzt und lag damit komplett daneben. Kubica nahm ihm über eine halbe Minute ab und holte sich den Sieg. Für diesen Auftritt bekam er anschließend auch die Colin-McRae-Trophy für besondere Leistungen überreicht.

 

„Es ist natürlich eine große Ehre diese Ehrung zum zweiten Mal zu bekommen”, so Kubica. „Beim ersten Mal war ich in einer etwas anderen Verfassung, nachdem ich den möglichen Sieg auf Gran Canaria durch einen Fehler verspielte. Aber dieses Mal ist es viel besser.“ Bei der Übergabe erinnerte sich Kubica auch an McRae, der ihn schon als Jugendlicher begeisterte: „Colin war immer ein schneller Fahrer und sehr spektakulär. Als ich jung war, habe ich immer die Computerspiele mit seinem Namen gespielt. Er war eine große Persönlichkeit und sein Tod ist ein großer Velust.“

 

Überreicht wurde die Trophäe von Ex-Weltmeister Marcus Grönholm, der den Saisonauftakt auf Einladung seines ehemaligen Peugeot-Teamchefs Jean-Pierre Nicolas verfolgte. „Jeder Topfahrer hat eine sehr gute Leistung abgeliefert, aber Robert war beeindruckend, denn er hat keine Erfahrung bei dieser Rallye, mit den Bedingungen und dem Auto. Seine letzte Bestzeit, mit der er die Rallye gewann, kann ich mir noch immer nicht erklären“, meinte Grönholm. „Robert lernt sehr schnell. Am Sonntagmorgen erzählte er mir, dass es das erste Mal ist, das er mit Spikes auf einer Prüfung fährt. Aber es gibt noch viele Dinge, ehe er die Spitze erreicht.“

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