EM 2017

Gran Canaria: Neue Herausforderung für Griebel

Nach dem Schotter auf den Azoren folgt nun der Asphalt auf den Kanaren. Doch nicht nur der Belagwechsel fordert Marijan Griebel heraus. Die Konkurrenz ist nochmals angewachsen.

Der zweite Lauf der Rallye-Europameisterschaft (ERC) steht bevor und die Konkurrenz nochmals stärker geworden. Knapp 30 der insgesamt 125 Teams bringen einen R5-Turboallradler in der Topkategorie an den Start. Neben den bekannten EM-Assen wie Europameister Kajetan Kajetanowicz und Azoren-Sieger Bruno Magalhaes hat sich zudem ein halbes Dutzend top vorbereiteter Asphalt-Spezialisten aus Spanien und Frankreich angesagt.

Ähnliches Bild in der neugeschaffenen U28-Wertung, deren Sieger 2018 bei einem WM-Lauf in einem World Rally Car starten wird. Dort trifft das deutsche Skoda-Duo Marijan Griebel/Stefan Kopczyk mit seinem Fabia R5 auf neun bärenstarke Konkurrenten, darunter die beiden heimischen Peugeot-Werksjunioren Jose Antonio Suarez und Jose Maria Lopez.

Anders als die potente Konkurrenz verzichtet der Polizeikommissar auf einen abschließenden Test auf den Kanaren ebenso wie auf Testfahrten im Vorfeld und schont so sein knappes Budget, um am Saisonende womöglich noch einen zusätzlichen EM-Lauf finanzieren zu können. Dass diese Strategie nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, bewies der talentierte Youngster beim Saisonauftakt auf den Azoren. Aus dem Stand heraus markierte Marijan Griebel im Qualifying die sechstschnellste Zeit. Besser noch: Über das Rallyewochenende steigerte er sich kontinuierlich und durfte im Ziel über Gesamtrang zwei jubeln.

Kein Test im Vorfeld

„Klar wäre es hilfreich, vor so einer schwierigen Asphaltrallye zu testen. Aber wir müssen die ganze Saison im Auge haben und im Gegensatz zu anderen ganz genau auf unser Budget achten. Beim Saisonauftakt haben wir ja gezeigt, dass es auch ohne Tests geht. Meine Stärke scheint darin zu liegen, dass ich mich schnell auf das Auto und die Gegebenheiten einstellen kann. Ich denke, das ist auch eine Kopfsache. Ich konzentriere mich eben lieber darauf, das Beste aus dem zu machen, was ich habe, als mich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht möglich sind“, erklärte Griebel, der mit der Startnummer 2 an den Start geht. „Darin sehe ich aber keine Bürde, sondern empfinde es eher als Motivation.“

Der 27-Jährige reist mit Rückenwind nach Las Palmas. Beim EM-Auftakt auf den Azoren sorgte er für Furore, als er bei seinem Debüt in der Topkategorie bis auf Gesamtrang zwei nach vorne stürmte und den Sieg in der ebenso hart umkämpften U28-Wertung feierte. An diese Glanzleistung wollen der schnelle Pfälzer und sein 35-jähriger Copilot Kopczyk am kommenden Wochenende bei der 'Rallye Kanarische Inseln' anknüpfen.

„Ich peile erneut die Top-drei in der U28-Wertung an und freue mich, wenn ich gegen all die Asphaltexperten auch in der Gesamtwertung vorne mitmischen kann“, so Griebel. „Sollte ich am Ende allerdings erneut um die Podiumsplätze kämpfen, muss ich mir wohl etwas überlegen. Nicht dass meine Mentoren Armin Kremer und Raimund Baumschlager auf die Idee kommen, ich bräuchte überhaupt keine Testfahrten mehr.“

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