Nach der weiten Reise auf die Azoren ging es für das Feld der Europameisterschaft direkt auf die nächste Insel. Gran Canaria – beliebtes Urlaubsziel der Deutschen – ist Schauplatz des zweiten EM-Laufs, der im Gegensatz zur ersten Veranstaltung aber komplett auf Asphalt ausgetragen wird.
Die schnellen und flüssigen Strecken scheinen wie gemacht für Gran-Canaria-Neuling Fabian Kreim (Skoda), er liegt gegen Ende der ersten Etappe nur zwei Sekunden hinter dem dritten Podiumsplatz, auf dem sich noch Hyundai-Junior José Suárez halten kann. „Der Kampf ist schön eng“, freute sich Kreim, auch über die viertbeste Zeit auf der sechsten Prüfung. „Die war ganz schön knifflig. Ganz oben gab es einigen Nebel und wir konnten stellenweise nichts mehr sehen.“
Kreim muss aber auch in den Rückspiegel schauen, denn hinter ihm folgen innerhalb von nur 13 Sekunden drei Fahrer, die von Pierre-Louis Loubet (Hyundai) angeführt werden. Frankreichs Toptalent wurde auf der sechsten Prüfung von einem langsameren Fahrzeug aufgehalten, sonst wäre der Abstand zu Kreim noch geringer.
Am besten kam Alexey Lukyanuk (Ford) mit den Bedingungen zurecht. Der pfeilschnelle Russe holte sich fünf von sechs Bestzeiten und liegt mit 21,9 Sekunden Vorsprung vorn. „Wir greifen an, wollen aber nichts Unüberlegtes machen“, so Lukyanuk. Hinter ihm folgt Nikolay Gryazin (Skoda) auf dem zweiten Rang, der Lette ist zudem Spitzenreiter der U28-Wertung.
Reifenschäden bremsen Neubauer aus
Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer (Ford) brauchte eine Weile, ehe er nach seinem frühen Azoren-Ausfall wieder genügend Selbstvertrauen im Auto aufgebaut hatte. Doch auch dieses Mal hatte er Pech. Auf der sechsten Prüfung fing er sich gleich zwei Plattfüße ein und fiel in der Gesamtwertung weit zurück. „Ich weiß nicht was ich sagen soll“, stöhnte der Österreicher. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist die härteste Mischung, die es gibt und dann kommen wir auf den rauen Asphalt und nach drei Kurven geht den Reifen prompt die Luft aus.“
Hermann Neubauer fängt sich zwei Plattfüße ein - Foto: ERC
Albert von Thurn und Taxis kämpfte unterdessen mit überhitzten Bremsen, konnte gegen Ende des Tages sein Tempo aber steigern und ist 15.
Die erste Etappe der Rallye Kanarische Inseln endet am Abend mit der 1,44 Kilometer langen Zuschauerprüfung in Las Palmas, die zwei Mal zu befahren ist. Morgen stehen sechs Prüfungen über insgesamt 102 Wertungskilometer auf dem Programm. Das Finale beginnt um 17:01 Uhr.
Zwischenstand nach WP6 von 14
| 1. | Lukyanuk Alexey / Arnautov Alexey | Ford Fiesta R5 | 1:01:24.7 |
| 2. | Gryazin Nikolay / Fedorov Y. | Škoda Fabia R5 | +0:21.9 |
| 3. | Suárez J. / Carrera C. | Hyundai i20 R5 | +0:49.8 |
| 4. | Kreim Fabian / Christian Frank | Škoda Fabia R5 | +0:51.8 |
| 5. | Loubet P. / Landais Vincent | Hyundai i20 R5 | +1:01.6 |
| 6. | Pellier Laurent / Combe Geoffrey | Peugeot 208 T16 | +1:03.9 |
| 7. | Magalhães B. / Magalhães Hugo | Škoda Fabia R5 | +1:04.2 |
| 8. | Herczig Norbert / Ferencz Ramón | Škoda Fabia R5 | +1:14.4 |
| 9. | Grzyb Grzegorz / Wróbel Jakub | Škoda Fabia R5 | +1:16.9 |
| 10. | Ares Iván / Pintor José | Hyundai i20 R5 | +1:19.6 |
