Arctic-Rallye

Glückspilz Stefan Weigel

Maximilian Koch will es wissen. Er bestreitet seine erste Rallye überhaupt am Polarkreis. An seiner Seite nimmt Stefan Weigel, der die gemeinsame Reisekasse am Wochenende durch einen glücklichen Zufall aufbessern konnte.

<strong>VORSICHT GLATT:</strong> Die Arctic-Rallye ist der Klassiker im hohen Norden, für Maximilian Koch und Stefan Weigel wird es ein besonderes Abenteuer

Zur Siegerehrung der ADMV-Rallye-Meisterschaften und der angeschlossenen Serien füllten am Samstagabend 250 Rallye-Aktive - Fahrer, Familienangehörige, Helfer und Organisatoren - das Hotel Alte Spinnerei in Burgstädt bei Chemnitz. Als bei der Schotter-Cup-Ehrung die Finnen Mika Kitola (Sieger) und Jaakko Keskinen (Dritten) ihre Preisgelder zur Verfügung stellten, sofern ein Fahrer aus dem Saal die Arctic-Rallye in Lappland fährt, dachten alle an einen Werbe-Gag. Doch dann meldete sich Stefan Weigel, mit Lars Meyer 2012 ADMV-Vizemeister, am Tisch der Finnen – und hatte völlig überraschend seine Reisekasse um 1.600 Euro aufgebessert.

 

Der 22-jährige Copilot aus Markersbach im Erzgebirge steht auf der Nennliste der Arctic-Rallye, die am 25./26. Januar in der finnischen Polarstadt Rovaniemi stattfindet. Schon die Vorgeschichte ist ungewöhnlich, denn an seinen Arctic-Chauffeur Maximilian Koch kam er über eine Annonce auf rallye-Magazin.de. Ein Anruf, eine kurz entschlossene Fahrt nach Regensburg – dann war das Projekt beschlossen, die Nennung am Computer eingegeben.

 

Maximilian Koch ist in der deutschen Rallyeszene völlig unbekannt– kein Wunder, denn er hat gerade erst den 18. Geburtstag gefeiert; die Arctic-Rallye wird seine allererste Rallye! Der angehende Kfz-Mechatroniker hat allerdings jede Menge Pokale im Schrank, die er im Rennkart in Deutschland und in der Europameisterschaft gewonnen hat. Jetzt versucht er, mit einem Subaru Impreza N12, hergerichtet nach der Gruppe N, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

 

Robert Koch, der Vater von Maximilian, wurde als Riesentalent gehandelt, als er 1982 als Youngster im heckgetriebenen Mitsubishi Lancer bei der 3-Städte-Rallye mit Platz 4 glänzte. Er setzte jedoch auf berufliches Vorwärtskommen und stoppte damals seine Rallye-Karriere. In den Neunzigern kam er im Audi S2 Quattro als Privatfahrer zurück auf die Pisten und schaffte 1995 den dritten Platz bei der Pneumant-Rallye sowie zweimal Platz 5 bei der 3-Städte-Rallye. Noch mehr Spaß hatte er im Ausland: San Remo, Portugal und dreimal die Arctic-Rallye (u.a. 1992 Platz 18) stehen auf seiner Liste.

 

Robert Koch wird die Polarexpedition leiten. Mitte der Woche wird das Team von Regensburg durch Dänemark und Schweden bis Stockholm fahren, mit der Fähre nach Finnland übersetzen. Wenn die lange Reise nach Rovaniemi pünktlich abläuft, bleiben noch drei Tage, um die verschneite Tundra zu erkunden und auf einem zugefrorenen See die Spike-Reifen zu testen. Zwei Tage stehen für die Besichtigung der zehn Prüfungen an, die über insgesamt 243 km auf Bestzeit führen, die letzte ist mit 48 km Länge ein Hammer. Stefan Weigel hat einen klaren Wunsch: "Wenn wir bis ins Ziel kommen, wäre das ein Riesenerfolg!"

 

GALERIE:Die Bilder der ADMV-Siegerehrung ...

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