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Fourmaux gewinnt Jänner-Rallye

C’est fait – es ist vollbracht. Die Jänner-Rallye hat in ihrer 36-jährigen Geschichte den ersten französischen Sieger. Adrien Fourmaux schnappte sich auf der zweiten Prüfung die Führung, die er nie mehr hergegeben sollte.

Wie auf Schienen zog Adrien Fourmaux mit dem Ford Fiesta Rally2 seine Bahnen durch die anspruchsvollen Prüfungen rund um Freistadt. Und wurde dabei von Tausenden Fans, die vor allem am letzten Tag bei fast frühlingshaften Bedingungen die Zuschauerzonen an den Rand des Berstens brachten, gefeiert. Fourmaux: „Das war eine sehr schwierige Rallye auf internationalem Topniveau. Simon (Wagner) hat mir nicht viel Luft gelassen, aber das war auch gut so. Damit wurde es zu einem sehr gelungenen Test für die kommende WM-Rallye in Monte Carlo.“

Der österreichische Staatsmeister Simon Wagner kristallisierte sich mit seinem Skoda Fabia RS alsbald als Einziger heraus, der Fourmaux zumindest leicht irritieren konnte. Aus der Fassung bringen konnte er ihn freilich nicht, was der spätere Zweitplatzierte auch neidlos zur Kenntnis nahm. „Ich bin mit dem zweiten Platz hier hochzufrieden. Nur neun Sekunden Rückstand auf einen Werksfahrer ist für mich ein Super-Ergebnis. Genauso super wie diese Veranstaltung hier war. Vor so vielen Zuschauern bin ich in Österreich noch nie gefahren. Das war ein großartiges Erlebnis.“

Zumindest nach außen hin zufrieden wirkte auch der Drittplatzierte Hermann Neubauer. Wer ihn kennt, weiß aber, dass ihm im Endeffekt über eine Minute Rückstand auf den Sieger nicht unbedingt schmecken. Dabei begann es toll für den von Ford zu Skoda gewechselten Salzburger. Erste Prüfung und gleich Bestzeit ließen da schon auf einiges hoffen. „Der Umstieg auf ein neues Auto war dann aber doch schwieriger als ich das erwartet habe“, meinte Neubauer. „Aber ich muss auch sagen, dass die beiden da vorne wirklich ein irres Tempo gegangen sind.  Die Saison ist noch lang, ich komme zurück.“

Ein nervenaufreibendes Auf und Ab gab es im Kampf um den Platz hinter den drei Topfavoriten, die letztendlich auch vorne waren. Hierbei mischte von Anfang an das Skoda-Trio Michael Lengauer, Martin Rossgatterer und Johannes Keferböck mit. Was folgte war ein Wechselspiel der jeweiligen Platzierungen. Vor allem Michael Lengauer zog mit beherztem Fahrstil die Aufmerksamkeit auf sich. Als gerade er, der zum allerersten Mal in einem Skoda der stärksten Kategorie saß, in Unterweißenbach die gesamte Elite hinter sich lassen und die WP gewinnen konnte, zogen sogar die Experten zu Recht ihren Hut.

Als sich Johannes Keferböck durch einen Ausrutscher aus dem Wettbewerb schleuderte, blieb es beim Duell Roßgatterer – Lengauer, das sich erst zugunsten Lengauers entschied als Roßgatterer durch einen Reifenschaden gezwungen war, während der Prüfung zu wechseln, was ihn um zweieinhalb Minuten zurückwarf. Michael Lengauer: „Das war ein unfassbares Erlebnis für unser ganzes Team. Diese Euphorie, die von den Zuschauern zu uns ´heerübergeschwappt ist, das ist einfach unbeschreiblich.“ 

Genossen hat die Jänner-Rallye auch Raimund Baumschlager im brandneuen Skoda Fabia RS Rally2. Mit dem sechsten Platz hinter seinem Markenkollegen Julian Wagner war der Rekord-Staatsmeister ebenso zufrieden wie mit der Veranstaltung als solches. „Meine Vorstellungen sind voll erfüllt. Ich bin ohne Druck in die Rallye gegangen und habe wichtige Erkenntnisse über das neue Auto im Rennbetrieb gewinnen können. Den Organisatoren dieser fantastischen Rallye kann ich nur gratulieren.“

2WD-Staatsmeisterschaft

Nicht so spannend wie die Eliteklasse war die Jänner-Rallye bei den zweirad-getriebenen Fahrzeugen. Wenngleich auch dieser ein Klassemann hinter dem Steuer seinen Stempel aufdrückte. Luca Waldherr gewann im Opel Corsa Rally4 alle 17 Sonderprüfungen, räumte somit punktemäßig voll ab und war glücklich: „Das war meine erste Jänner-Rallye überhaupt, und es war grandios. Ich bin mit großem Respekt hierhergekommen, und muss sagen, diese Veranstaltung hat jeden Respekt auch verdient.“ 

Ergebnis Jänner-Rallye 2023
1.Fourmaux / CoriaFord Fiesta Rally21:41:09,8
2.S. Wagner / WinterSkoda Fabia RS Rally2+9,7
3.Neubauer / MayrhoferSkoda Fabia Rally2 Evo+1:17,9
4.Lengauer / ThauerböckSkoda Fabia Rally2+2:01,5
5.J. Wagner / OstlenderSkoda Fabia Rally2+2:59,2
6.Baumschlager / WinklhoferSkoda Fabia RS Rally2+3:51,8
7.Roßgatterer / HeiglSkoda Fabia Rally2 Evo+5:24,7
8.Rosenberger / SchwarzVW Polo Rally2+6:40,2
9.Fischerlehner / SchmidtFord Fiesta Rally2 +7:47,1
10.Haneder / AhornerSkoda Fabia Rally2 Evo+8:30,4
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