Finale Trophée Andross

Formel-1-Weltmeister auf Glatteis

Es ist der perfekte Showdown der Trophée Andros. Vor über 55.000 Fans im Stade de France treffen alle Spitzenfahrer der Eisrennserie noch einmal aufeinander.

<strong>BELIEBT:</strong> Auch Jaques Villeneuve und Olivier Panis probieren ihr Können in der Trophée Andros

Dabei zeigt Trophée-Rookie Jacques Villeneuve, dass er im Skoda Fabia in nur einer Saison in der Spitzengruppe angekommen ist. Der Formel-1-Weltmeister von 1997 begeistert die Zuschauer bei Minusgraden mit beherzten Überholmanövern. Er muss sich im ersten Finale mit 0,2 Sekunden nur knapp Even Stievenart (Dacia Duster) geschlagen geben. Ausgerechnet in der letzten Runde auf dem 400 Meter langen Eisoval laufen Villeneuve und sein Kontrahent auf einen zu überrundenden Fahrer auf. Dem zweitplatzierten Skoda Piloten, der in den letzten drei Runde deutlich schneller ist, wird dadurch die letzte Möglichkeit zum Angriff genommen.

 

Im zweiten Finale kann Villeneuves Teamkollege Olivier Panis seine Chance nicht nutzen. In einem chaotischen Rennen scheidet der Ex-Formel-1-Pilot durch einen Unfallschaden nach nur drei Runden aus. Dieses Schicksal teilt Panis mit dem Gesamtsieger Jean-Philippe Dayraut (BMW 1er), der sein Auto mit abgeknickter Vorderradaufhängung im gleichen Umlauf am Streckenrand abstellt.

 

Damit ist der Weg frei für den vierfachen Formel-1-Weltmeister Alain Prost. Der 56-jährige lässt seinem Spitznamen „Professor“ auch in der Trophée Andros Taten folgen. Er gewinnt das Finale, obwohl der rechte hintere Reifen Luft verliert. Zum Glück hatte Prost, durch das turbulente Geschehen auf den Plätzen hinter ihm ausreichend Vorsprung. Die Equipe Prost/Stievenart sichert sich den Gesamtsieg. „Wir waren heute im Rennen nicht nur schneller sondern auch robuster als unsere Gegner“, erklärt Prost nach dem Erfolg. „Das ist der perfekte Abschluss unserer Saison. Vor der großen Kulisse hier im Stade de France haben wir eine weiße Weste behalten und alle Entscheidungen gewonnen“.

 


GIBT DAS TEMPO VOR: Alain Prost steuert den Dacia Duster

 

Auch die Verfolgungsrennen der besten Vier in Trophée-Gesamtwertung entscheidet Prost für sich. Im Halbfinale schlägt er Olivier Panis und im Finale Jean-Philippe Dayraut. Damit gelingt ihm die Revanche für den Kampf um den Titel, den er gegen Dayraut im siebten und letzten Rennen knapp verloren hatte. „Wir beginnen jetzt mit der Arbeit für die kommende Saison“, betont Prost nach seinem Durchmarsch im Stade de France.

 

Trauriger Held des Abends ist Franck Lagorce. Der Publikumsliebling hoffte nach dem dritten Platz in der Saisonabschlusstabelle auf eine versöhnliche Finalvorstellung. Doch schon sein enttäuschender siebter Platz im Finale der Elektroautos verheißt nichts Gutes. Im ersten Lauf des Trophée Finales sorgt dann sein Teamkollege Paul Belmondo für das frühe Ende des Fabia. Nach harten Duellen in der Startphase ist der Allradrenner nicht mehr fahrbar. So kann Lagorce im zweiten Finallauf nicht mehr starten und muss sich durch den Applaus des begeisterten Publikums trösten lassen.

 

Das Finale der Trophée Andros Electrique gewinnt Christophe Ferrier knapp vor Alain Prosts ältestem Sohn Nicolas und Jacques Villeneuve, der mit dem spektakulären Flüsterrenner schlecht vom Start wegkommt, aber sich in einer Aufholjagd noch den Platz auf dem Podium sichert. Der 40jährige gut gelaunte Kanadier ist der meistbeschäftigte Pilot beim großen Finalabend. Im Skoda Fabia fordert er den französischen Superbike-Piloten Régis Laconi heraus. Der hat aber auf einer mit Spikereifen bestückten KTM Geländemaschine im Verfolgungsrennen keine Chance gegen den ehemaligen Formel-1-Weltmeister im 350 PS starken Fabia mit Vierradlenkung und Allradantrieb.

 

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