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FIA: Schlesser disqualifiziert

Weil sich der Franzose während der Rally d'Orient nicht an das Roadbook gehalten hat, wurde er jetzt von der FIA nachträglich disqualifiziert.

<strong>Raus:</strong> Schlesser wurde nachträglich disqualifiziert

"Ich habe keine Ahnung, wie Schlesser das geschafft hat", unterstrich Carlos Sousa bereits in der Türkei seinen Verdacht. "Er hat uns nie überholt ? und trotzdem ist er vor uns angekommen. Und wir haben uns ganz sicher an die Vorgaben aus dem Roadbook gehalten."

 

Die Rechtfertigung des angeklagten Franzosen folgte prombt: "Wir haben in der Staubfahne Boden auf Sousa gutmachen können. Ich habe mehrfach versucht, ihn auf Parallelspuren zu überholen. Als sich das unmöglich heraus stellte, bin ich an einem GPS-Punkt geradeaus gefahren."

 

Aber Sousa legte nach. Bereits auf der dritten Etappe war ihm eine Merkwürdigkeit aufgefallen: "50 Kilometer vor dem Ziel mussten wir laut Roadbook von einer schnellen in eine deutlich langsamere Passage abbiegen. In diesem langsameren Streckenabschnitt hörten auf einmal die Reifenspuren des vor uns gestarteten Schlesser auf. Als wir zurück auf den schnelleren Abschnitt kamen, fanden wir seine Reifenspuren wieder. Das ist doch merkwürdig."

 

Hatte Schlesser sich also auch schoon auf der dritten Etappe die Führung für seinen späteren Sieg dadurch erschlichen, dass er bewusst auf jenem Terrain geblieben war, das seinem Buggy eher entgegen kam? Daraufhin legte der portugiesische Automobilsportverband beim Automobil-Weltverband FIA Berufung ein und bekam bei einer Verhandlung am 8. Oktober in Paris Recht.

 

Nach Anhörung der betroffenen Parteien sowie Ansicht von Dokumenten und anderen Quellen, entschlossen sich die vier FIA-Richter, Schlesser nachträglich aus der Wertung zu nehmen. Sousa führt nun in der Weltcup-Tabelle mit 41 Punkten (37 Punkte nach Abzug eines Streichresultates) Vorsprung auf Schlesser. Damit reicht Sousa, der ein L200 Pick Up steuert, selbst bei einem Sieg von Schlesser ein sechster Platz beim Finale, um erstmals Weltcup-Sieger zu sein.

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