RX 2016

Festivalzeit in der Rallycross-WM

Juni und Juli sind gemeinhin die Festivalmonate. Warum sollte es bei den Rallycrossern anders sein? Das große Saisonhighlight in Schweden steht unmittelbar bevor.

Überall liest man die große Vorfreude heraus, in den sozialen Netzwerken, in den Pressemitteilungen der Fahrer – alle freuen sich diebisch auf das Rallycross-Festival in Schweden. Fans, die aus Norwegen nach dem WM-Lauf in Hell gen Heimat reisten, machten eine kurze Stippvisite in Höljes, um dort schon einen Vorgeschmack auf den sechsten Lauf zur Rallycross Weltmeisterschaft zu bekommen. Und siehe da, die erste Reihe im Zuschauerbereich war teilweise belegt, erste Campingstühle wurden dort bereits angekettet – drei Wochen vor dem Rennen.

Aber auch sportlich hat dieses Rennen zur Saisonmitte erhebliche Bedeutung. Mattias Ekström möchte dort zum dritten Mal in Folge einen Heimsieg einfahren. Petter Solberg würde gern den kleinen Vorsprung von Ekström wegschmelzen. Nur eine Handvoll Pünktchen liegen die beiden auseinander, in den letzten beiden Rennen holten sie gleich viel Punkte, so dass diese Situation nun schon einige Zeit anhält.

Wieder ein Heimsieg für Ekström?

Nachdem Andreas Bakkerud in Norwegen alles gewann, was man gewinnen konnte, stellt sich für alle die Frage, ob das nur eine Eintagsfliege war. Oder kommen die langen Ford Focus nun endlich in Fahrt? Vizeweltmeister Timmy Hansen war in Schweden auch stets sehr stark, im letzten Jahr schon er sich auf den allerletzten Metern noch an Ekström vorbei, doch der Sieg wurde ihm anschließend auf dem Papier wieder entrissen. „Wir schauen nach vorn und nicht zurück, deswegen haben wir kleine Rückspiegel und eine große Windschutzscheibe“ heißt es aus dem Team. Und auch Ekström hat keine Rechnung mehr offen mit dem jungen Schweden: „Die Sache ist vergessen“.

Loeb trainiert auf Estering

Ein reines Freundschaftsfestival wird es dennoch nicht, auch wenn Solberg sich auf ein weiteres Duell mit Ekström riesig freut. Es kann schnell passieren, dass die beiden Spitzenreiter bei ihrem Duell die Verfolger aus den Augen verlieren. Die werden im Hintergrund immer stärker, das beste Beispiel dafür ist Andreas Bakkerud. Mit viel Spannung erwartet man seinen Auftritt in Höljes und es wäre wirklich beeindruckend, wenn er wieder so dominant auftreten kann wie in Norwegen. Für Sebastien Loeb ist dagegen fast jede Strecke im WM-Kalender Neuland – trotzdem hält er sich Wacker auf Rang drei, flankiert von Johan Kristoffersson, der wie schon im Vorjahr sehr stark dabei ist – aber immer mal wieder mit Pech und kleineren technischen Defekten den Anschluss verlor.

Loeb nutzte den vergangenen Dienstag, um auf dem Estering in Buxtehude einige Testkilometer abzuspulen. „Der Estering ist eine sehr anspruchsvolle Strecke. Wichtig ist eine gute Startposition für einen guten Weg in die Sparkassenkurve. Es gibt nur wenige Möglichkeiten zu überholen, umso wichtiger ist der Start“, erklärt Loeb seinen Eindruck von der Piste, die Austragungsort des vorletzten WM-Lauf im Oktober sein wird.

Spielt das Wetter mit?

Besonders tückisch wird es, wenn es regnet. Das Problem hatten in diesem Jahr schon einige Festivalbesucher – doch wenn in Schweden der Starkregen kommt, ist wirklich landunter. Durch den felsigen Untergrund rinnt das Wasser in die Senken und bildet in kürzester Zeit beeindruckende Seenlandschaften. In der Vergangenheit mussten schon Qualifikationsläufe unterbrochen werden, weil sich kurz nach dem Start ein See bildete, den nicht einmal die Feuerwehr abpumpen konnte. Die Fans störten sich daran wenig, sondern badeten in dem neu entstandenen Pool auf der Rennstrecke.

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