Rallye Korsika

Erster IRC-Sieg für Neuville

Thierry Neuville sicherte sich bei der Rallye Korsika seinen ersten IRC-Sieg und krönt sich zum jüngsten Sieger aller Zeiten. In der letzten Prüfung überschlugen sich die Ereignisse.

<strong>ERFOLG:</strong> Thierry Neuville gewinnt die Rallye Korsika

Von der ersten Prüfung weg hatte sich Thierry Neuville in Führung gesetzt, nur einmal musste er diese Position am Freitagvormittag an Bryan Bouffier abgeben. Im Laufe der Rallye wurde er zwar ständig von Skoda-Konkurrent Jan Kopecky unter Druck gesetzt, doch immer konnte der ehemalige JWRC-Fahrer zurückschlagen.

In der vorletzten Prüfung hatte Neuvilles ärgster Verfolger mit einer Prüfungsbestzeit seinen Rückstand nochmals verringert. Aber der Belgier hielt dem Druck stand. Mit der zweitschnellsten WP-Zeit siegte er souverän mit 15,5 Sekunden Vorsprung. "Ich bin so glücklich! Einfach unglaublich! Es ist großartig nun im Ziel zu sein und diese Rallye zu gewinnen . Ich hoffe, dass noch weitere Siege folgen“, jubelte Neuville.

Wie schon bei der Kanaren Rallye erreichte Jan Kopecky den zweiten Platz. Am Anfang der Rallye kam „Honza“ nicht optimal zurecht und ließ zu viel Zeit liegen. Erst als am Samstag die Straßen breiter wurden, fand er einen optimalen Rhythmus. Doch auch mit diesem Resultat zeigte sich der Tscheche zufrieden: „Wir sind auch glücklich im Ziel zu sein, es war sehr schwierig, ich konnte mich an die Prüfungen nicht mehr erinnern. Das Auto war perfekt.“

Mit einem Respektabstand von einer Minute erreichte Freddy Loix das Ziel als Dritter. Dies reicht um die Meisterschaftsführung mit fünf Punkten Vorsprung vor Kopecky zu übernehmen. „Ich bin sehr zufrieden, Jan und Thierry waren ein bisschen zu schnell für mich. Doch für die Meisterschaft konnten wir wichtige Punkte holen“, erklärte der ehemalige WM-Pilot.

Hinter Loix überschlugen sich sprichwörtlich die Ereignisse: Zuerst übertrieb es Bryan Bouffier. Beim Versuch sich vor Pierre Campana zu halten, überschlug sich der Monte-Sieger mehrfach. Obwohl das Auto weit neben der Strecke landete, verließen der 31-jährige und Beifahrer Xavier Panseri das Fahrzeug unverletzt. Auch Campana musste Federn lassen. Der Korse riskierte zu viel und fing sich nach wenigen Kilometern einen Reifenschaden ein. Campana musste auf der Prüfung wechseln und sein vierter Platz schien futsch. Doch nach dem Abflug Bouffiers rückte er wieder nach vorn und feiert den bislang größten Erfolg seiner Karriere.

An Spannung kaum zu überbieten war das Duell um Platz fünf. Vor der abschließenden Prüfung lagen Julien Maurin, Bruno Magalhaes und Andreas Mikkelsen innerhalb 15 Sekunden. Der große Verlierer war Maurin, er musste den Portugiesen, sowie den Norweger vorbeilassen. Trotzdem konnte der junge Franzose der Rallye positives abgewinnen: "Ich habe alles versucht, heute kämpfte ich den ganzen Tag über mit Bruno. Es war einfach nur schon, dabei gewesen zu sein, ein gutes Wochenende!“ Auch Andreas Mikkelsen warf nochmal alles in die Waagschale, um Magalhaes zu kassieren. Trotz der letzten Bestzeit reichte es um zwei Sekunden nicht. „Es war nicht leicht ohne die zusätzlichen Scheinwerfer. So muss ich mich mit der Bestzeit zufrieden geben.“

Auch beim dritten IRC-Einsatz lief es für Toni Gardemeister nicht rund. Fast zwei Minuten verlor der Ex-Ford-Werksfahrer, nachdem er auf der letzten Sonderprüfung im dritten Gang stecken geblieben war. Einer bei dem auch nichts zusammenpasste war Patrick Sandell, trotzdem reichte es bei seinem IRC-Debüt zum neunten Gesamtrang vor dem einem weiteren Korsen, J.-M. Leandri.

Schnellster Gruppe-N war wie bei der Monte Florian Gonon, mit einer konstanten Fahrt beendete der Schweizer die Rallye auf Platz 11. Er hatte mit seinem langen Subaru gegen die S2000er keine Chance. Ähnlich erging es Toshihiro Arai, trotz des modifizierten R4-Autos kam er nicht über den 13. Rang hinaus. Zwischen Gonon und Arai schob sich Pierre-Antoine Guglielmi (Renault Clio R3) als schnellster Fronttriebler.

Ergebnis Rallye Korsika 2011

01. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (Peugeot 207 S2000) 3:20:51.0
02. Jan Kopecký/Petr Starý (Skoda Fabia S2000) +15.5
03. Freddy Loix/Frédéric Miclotte (Skoda Fabia S2000) +1:02.6
04. Pierre Campana/Sabrina de Castelli (Peugeot 207 S2000) +3:59.5
05. Bruno Magalhães/Paulo Grave (Peugeot 207 S2000) +4:28.2
06. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (Skoda Fabia S2000) +4:30.1
07. Julien Maurin/Olivier Ural (M-Sport Ford Fiesta S2000) +4:33.3
08. Toni Gardemeister/Tapio Suominen (Skoda Fabia S2000) +6:33.3
09. Patrik Sandell/Staffan Parmander (Skoda Fabia S2000) +8:28.8
10. Jean-Mathieu Leandri/Pierre Leonardi (Peugeot 207 S2000) +9.41.5

IRC-Stand nach zwei Läufen
1. Freddy Loix 45 Punkte, 2. Jan Kopecky 40 3. Thierry Neuville 40

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