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Enge: "Ich lerne immer noch..."

Tomas Enge zeigte in Österreich bei der Jänner Rallye eine ansprechende Leistung. Im Interview behauptet Enge trotzdem, noch viel lernen zu müssen.

<strong>Tomas Enge:</strong> "Bei Rallyes fehlt mir Erfahrung..."

[jn] Er hält sich immer noch für einen Anfänger im Rallyesport, trotzdem gehörte er bei der Jänner Rallye zu den Besten. Der ehemalige F1-Pilot Tomas Enge gewann zusammen mit Skoda-Junior Jan Kopecky die meisten Einzelprüfungen, doch wegen der zu Beginn auftretenden Probleme beendete er die Veranstaltung als Gesamtvierter. Ein Interview mit den Tschechischen Kollegen der Zeitung "Sport".

 

Herzlichen Glückwunsch, hast Du solch ein Ergebnis erwartet?

Vor der Rallye hab ich mich mir gesagt, dass ich bei einer oder zwei Prüfungen mit der Spitze mithalten will, aber dass ich fast ohne Unterbrechungen vorn mitfahren kann, hätte ich nicht gedacht. Vielleicht gelingt es mir einfach, meine letztjährigen Erfahrungen umzusetzen.

 

Die Fans entlang der Strecke haben Dich sehr zu schätzen gelernt. Nach den guten Ergebnisen im Rallyesport, wäre nicht langsam der Zeitpunkt gekommen zum kompletten Umstieg von der Rundstrecke?

Die Antwort ist hier nicht so einfach. Rallye macht mir sehr viel Spaß, doch ich kann immer noch nicht genau sagen, ob ich ein guter Fahrer bin. Wenn ich sagen wir mal bei fünf Veranstaltungen hintereinander solch eine Leistung bringen könnte, dann vielleicht. Auf der Rundstrecke weiss ich dagegen seit den letzten Jahren, dass ich einen gewissen Speed habe. Ich kann einerseits auf Sicherheit und andererseits auch voll auf Angriff fahren, wenn dies nötig ist. Bei Rallyes fehlt mir diese Erfahrung.

 

Dein Manager Antonin Charouz sagte letzte Woche, dass das Engagement auf der Rundstrecke so gut wie sicher sei, was jedoch einen Rückzug aus dem Rallyesport bedeuten würde. Gibt es dazu schon was Neues?

Bisher weiß ich noch nichts. Priorität hat bei den Verhandlungen hat die Teilnahme an der CART-Series in Amerika.

 

Dein Vater Bretislav war in Freistadt bei der Jänner Rallye. Was sagte der denn zu Deiner Leistung?

Mein Vater war bei den meisten Prüfungen und war zufrieden. Er fand es nur schade, dass wir die Getriebeprobleme hatten, wegen der wir bei zwei Prüfungen nur im zweiten Gang fahren konnten und somit gut vier Minuten verloren.

 

Während Du am Freitag eine Bestzeit nach der anderen geholt hast, warst Du am Samstag etwas schwächer. Woran lag es denn?

Ich habe auf der ersten Schleife einige kleine Fehler gemacht. In der dreizehnten Prüfung schloss ich aus Versehen die Differenziale und somit konnten wir nicht volles Rohr fahren. Ausserdem haben uns bessere Reifen gefehlt, denn der Lieferant gab uns weniger als wir zuvor bestellt haben. Dies ist auch einer der Gründe, wieso Jan Kopecky die meisten Bestzeiten am zweiten Tag geholt hat, denn er konnte auf sehr viele Pneus zurückgreifen.

 

Wie kann denn sowas passieren, dass sich die Diffs schliessen? Hast Du etwa aus Versehen einen der zahlreichen Knöpfe auf dem Instrumentenbrett gedrückt?

So ist es. Zwischen den Prüfungen kontrollierte ich einige Angaben und Werte des Wagens, wobei ich aus Versehen den Schalter gedrückt habe. Auch das nehme ich als eine weitere Erfahrung, die ich im Rallyesport ständig sammle.

 

Die nächste Veranstaltung im Tschechischen Rallyekalendar ist die Ende März stattfindende Rallye Sumava, eine Woche nach dem Zwölfstundenrennen in Sebring, wo die American LeMans Series beginnt. Wo würdest Du lieber starten?

Eigentlich bei beiden Veranstaltungen. Ich weiss, dass man es schaffen kann. Letztes Jahr sattelte ich ständig so um.

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