EM-SAISON 2015

EM schließt Regional Rally Cars aus

Um die neue R5-Fahrzeugkategorie zu stützen will man ab 2015 die sogenannten Regional Rally Cars (RRC) in der Europameisterschaft verbannen.

Die Leistungsunterschiede zwischen den Regional Rally Cars und den R5-Fahrzeugen sind gewaltig. Während bei ersteren reinrassige WRC-Technik zum Einsatz kommt, muss sich die neue Fahrzeuggeneration reglementbedingt deutlich kompromissbereiter zeigen.

„Mehr noch als beim Chassis, oder Fahrwerk zeigt sich das beim Motor und Antrieb“, erklärt ein M-Sport-Techniker, der an beiden Fiesta-Versionen arbeitet. „Dass der Air-Restrikors  des RRCs etwas kleiner ist als beim R5, ist das kleinere Übel. Das R5-Triebwerk muss mit zahlreichen Serienteilen  leben, gerade in Sachen Thermik und Drehmoment sind da deutlich engere Grenzen gesetzt. Hinzu kommt der Vorteil, das Drehmoment über ein Sechs- statt einem Fünfganggetriebe in Vortrieb umzusetzen.“

Resultat: Zahlungskräftige Topfahrer griffen weiterhin auf die wesentlich teuren RRC-Autos zurück. Damit soll in der Europameisterschaft 2015 Schluss sein.  

Der ursprüngliche Vorschlag von EM-Promoter Eurosport Events sah vor, RRC-Fahrzeuge nur noch außerhalb der Wertung starten zu lassen. Doch die FIA will scheinbar die Pyramide zwischen kontinentalen Serien  und der Weltmeisterschaft weiter schärfen und die RRCs nun komplett aus der Europameisterschaft verbannen. „Mit diesem Schritt soll der Privatfahrer-Charakter der Europameisterschaft gestärkt und die Kosten weiter nach unten gedrückt werden“, erklärt der beim EM-Promoter zuständige Jean-Bapiste Ley. „Noch ist es nicht fix, aber wir gehen davon aus, dass der FIA-Weltrat am 3. Dezember das so beschließt und schon ab der kommenden Saison RRC-Fahrzeuge nicht mehr in der EM startberechtigt sind.“

Dagegen sei eine weitere Reduzierung des Air-Restriktors für RRC-Fahrzeuge vom Tisch. Darüber sollen sich die Herstellervertreter von Ford (M-Sport), Citroën, Mini (Prodrive), Volkswagen - der Polo basiert ebenfalls noch auf einer S2000-Homologation (mit Turbomotor sprich RRC) - und die FIA verständigt haben. Das Hauptargument der an ihrer potenten Kundschaft hängenden Produzenten: In der WRC2 gab es in der abgelaufenen Saison mehr R5-Siege, als RRC. Nicht zu vergessen die beiden S2000-Erfolge von Karl Kruuda. Ergo werden in der WRC2 auch künftig alle drei Fahrzeugkategorien zugelassen – koste es was es wolle.

VIDEO: Robert Kubica im Ford Fiesta RRC

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