Dakar 2010

Dienst nach Vorschrift

Die Arbeit der Ingenieure und Mechaniker bei der Rallye Dakar ist extrem wichtig. Ihre Tätigkeiten sind detailliert durchgeplant.

<strong>VORGABEN:</strong> Detaillierte Arbeitspläne legen genau fest, welche Arbeiten zu erledigen sind

Wenn die fünf Volkswagen Race Touareg nach einer Etappe ins Biwak kommen, beginnt für die Mannschaft erst die eigentliche Arbeit: Innerhalb weniger Stunden müssen die 300 PS starken „Dakar“-Prototypen für den nächsten Tag technisch perfekt gewartet und frisch gewaschen am Start stehen. „Marathon-Rallyesport ist ein Teamsport. Die Arbeit der Ingenieure und Mechaniker ist extrem wichtig, sie stellen dank des täglichen Service den Piloten und Beifahrern stets das beste Material zur Verfügung“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

 

Detaillierte Arbeitspläne legen genau fest, welche Tätigkeiten beim abendlichen Service am Race-Touareg zu erledigen sind. Dafür verantwortlich ist Team-Direktor Rainer Fleischmann. "In der Tat macht man sich nicht beliebt, wenn man wie ich anderen Vorschriften macht, was sie wann wie zu tun haben", erklärt er. "Aber es hat sich bewährt, das wir den Ablauf der täglichen Standardarbeiten - vom Biwak-Aufbau bis zum Service - in jedem Detail optimiert und schriftlich festgehalten haben."

 

Mit Hilfe einer Chassis-Basis-Checkliste und integrierten Detaillisten für die Fachabteilungen Motor, Elektronik und Antriebsstrang wird die Arbeit klug und effizient verteilt. Auf Arbeitsplänen im DIN-A3- und A4-Format sind die einzelnen Tätigkeiten - wie das Prüfen und Wechseln von Komponenten - exakt festgehalten. Dabei hakt jeder - vom Car-Chief, der für das jeweilige Rennfahrzeug verantwortlich ist, über die drei Mechaniker pro Fahrzeug bis zu den Ingenieuren - ab, welche Arbeit erledigt wurde und bürgt mit seiner Unterschrift für die perfekte Ausführung. "Dieses Vorgehen hat eine enorme Ruhe in den Rallye-Alltag gebracht, dadurch haben es die Team-Mitglieder gut angenommen und professionell umgesetzt", erklärt Fleischmann. "Das gibt uns die Stärke, auf unvorhergesehene Dinge, wie kleine Unfallschäden, optimal reagieren zu können. 

 

Der Race-Touareg besteht - das TDI-Triebwerk ausgenommen - aus etwa 5.000 Einzelkomponenten. Jedes Bauteil ist elektronisch katalogisiert. Mit Hilfe von Barcode-Scannern wird bereits während der Rallye jeder Austausch eines Teils erfasst. "Wir haben während der Marathon-Rallye genaue Informationen über die Laufzeit der einzelnen Komponenten und einen ständigen Überblick über das mobile Ersatzteillager auf den Service-Trucks, die rund 50 Tonnen Material für die Mannschaft transportieren", erläutert der Team-Direktor. So sind die fünf Diesel-Prototypen am späten Abend im Biwak für die nächste Tagesetappe mit einer Länge von 182 bis 600 Wettbewerbskilometern optimal gerüstet.

 

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