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"Die Rechnung ist beglichen"

Die gebürtige Mönchengladbacherin Ellen Lohr erreichte im KS-TOOLS 2drive Racing Buggy bei der diesjährigen ORPI MAROC, gemeinsam mit ihrem Beifahrer Holm Schmidt, den 20. Gesamtrang.

<strong>Die Dakar im Visier:</strong> Ellen Lohr holte sich in Marokko wichtige Erfahrungen

Die Orpi Maroc war deine erste Weltcup-Veranstaltung auf afrikanischen Boden. Wie fällt dein ganz persönliches Fazit aus?

Positiv! Es war ein tolles Erlebnis und hat mir einen enormen Schub an Selbstbewusstsein gegeben. An den Zwischenständen konnte ich sehen, dass der Speed auf alle Fälle da ist. Die Erfahrung, die mir noch fehlt, kommt mit der Fahrpraxis von ganz allein.

 

Nach deinem vorzeitigen Ausfall in Marokko bei der diesjährigen ?Dakar?, hast du im Vorfeld der Orpi Maroc von einer Revanche in Marokko gesprochen. Ist sie dir aus deiner Sicht gelungen?

Auf alle Fälle. Die Rechnung ist für mich beglichen. Ich bin alle fünf Tage durchgefahren und habe am Sonntag das Ziel in Agadir erreicht. Damit ist die Sache für mich abgehakt. Für mich stand eh im Vordergrund, so viele Erfahrungen wie möglich für die nächste ?Dakar? zu sammeln, denn die wird ja auch 2006 wieder durch Marokko führen.

 

Du bist erstmals in deiner Rennfahrerkarriere durch Sanddünen gefahren. Welche Erfahrungen und Eindrücke hast du dabei gesammelt?

Das war eine ganz tolle Sache. Für mich waren die Dünen viel zu kurz. Wir hatten ja nur rund 30 Kilometer Dünen zu durchqueren, aber im Nachhinein hätten es für mich auch 300 Kilometer sein können. Im Vorfeld hatte ich schon ein wenig Respekt davor, aber dann habe ich die Fahrt einfach nur genossen. Ich war erstaunt wie gut es sich der Buggy in den Dünen fährt. Wir sind kein einziges Mal stecken geblieben und haben gleich einen guten Rhythmus gefunden..

 

Es war deine zweite Veranstaltung im 2drive Buggy mit Holm Schmidt an deiner Seite. Kann man da schon von einem eingespielten Team sprechen?

Oh ? am Anfang taten wir uns doch recht schwer und konnten nicht unbedingt von einem perfekten Team sprechen. Mit der Zeit fanden wir aber immer besser zusammen. Nach drei Tagen waren wir dann schon wie ein altes Ehepaar, das die eine oder andere Ehekrise bereits überstanden hat.

 

Was waren deine Highlights und vielleicht die größte Enttäuschung bei dieser Rallye?

Meine Highlights waren sicher die zwei Zwischenzeiten am Freitag und Samstag jeweils bei CP2. Da waren wir beide Male auf dem 8. Gesamtrang. Das freut einen schon ungemein, wenn man sieht wie gut man doch schon mithalten kann. Der Tiefpunkt war dann aber umso bitterer. Da standen wir am Freitag kurz hinter CP2 mit einem Defekt an der Benzinpumpe rund zwei Stunden fest. Dank Holm konnten wir reparieren und die Stage wenigstens beenden.

 

Noch ein kurzer Blick in die Zukunft. Wie sieht deine weitere Saisonplanung aus?

Ziel ist natürlich wieder die ?Dakar? im kommenden Jahr. Davor werde ich als Test noch die ?Pharaonen? in Ägypten und die ?UAE Desert? in Dubai in Angriff nehmen.

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