Mitropa Cup 2016

Deutsche Titelhoffnungen dahin?

Krisztian Hideg (Mitsubishi) war in der ersten Halbserie der dominierende Mann im Mitropa Rallye Cup 2016, doch mit Hermann Gaßner sen. (Mitsubishi) und Manuel Kößler (Subaru) saßen dem Ungarn zwei Deutsche im Nacken. Mindestens einer davon muss sich allerdings schon vor dem Rückrunden-Auftakt in der Toskana aus dem Titelrennen verabschieden.

Drei Mal in Folge ging der Mitropa Rallye Cup zuletzt an deutsche Fahrer. 2016 scheint diese Serie allerdings zu Ende zu gehen – und das liegt nicht nur an Tabellenführer Krisztian Hideg (Mitsubishi Lancer Evo IX R4). Der unter kroatischer Lizenz startende Ungar holte zwar in der ersten Jahreshälfte drei von vier möglichen Siegen, ist beim Rückrunden-Auftakt bei der Rallye Casentino Toscana aber nicht mit von der Partie. Schlägt jetzt die Stunde der Deutschen?

Leider nein, denn auch Hidegs Verfolger reisen nicht in die sommerliche Toskana. Hermann Gaßner sen. (Mitsubishi Lancer Evo X R4) legt seine Priorität auf die ADAC Rallye Masters und lässt das Italien-Gastspiel zu Gunsten der zeitgleich stattfindenden Rallye Thüringen aus. Ein Rückschlag im Kampf um die Mitropa-Cup-Krone. Manuel Kößler (Subaru Impreza R4) muss seine Titelambitionen sogar komplett begraben. Grund dafür ist eine Verletzung von Copilot Marcus Poschner, der sich im Urlaub eine Knorpelabsplitterung und einen komplizierten Bänderriss im rechten Sprunggelenk zugezogen hat und daher bis Ende August nicht an Rallyes teilnehmen darf. Der 42-Jährige aus Lautrach verpasst somit die Rallye Casentino Toscana (15.-16. Juli), die Rallye Baranya Kupa (12.-14. August) sowie die Rallye Alpi Orientali (26.-27. August). „Ich habe anfangs noch gehofft, dass ich mit einer Spezialschiene die Erlaubnis meiner Ärzte bekomme. Das Risiko ist aber einfach zu groß, wenn man wie wir am absoluten Limit fährt“, erklärt Poschner.

Da Pilot Manuel Kößler in der Sommerpause keinen geeigneten Ersatz finden konnte, der bei allen drei Läufen einspringen kann, wird sich das Rallyeteam Kößler für den Rest des Jahres komplett aus dem Mitropa Rallye Cup zurückziehen. „Wir haben leider niemanden gefunden, den ich als Mensch gut genug kenne, der international ausreichend Erfahrung hat und der bei allen Läufen Zeit hat. Da für mich ein ständiger Beifahrerwechsel nicht in Frage kam, haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, unsere Teilnahme an den kommenden Läufen zum Mitropa Cup abzusagen“, erklärt Manuel Kößler.

In Abwesenheit des Top-Trios dürfte bei der Rallye Casentino Toscana die Stunde der Außenseiter schlagen. Bernd Zanon im jung gebliebenen Renault Clio S1600 und Grega Premrl im Citroen DS3 R3T gelten als aussichtsreichste Kandidaten auf den Cup-Sieg. Doch auch die deutschen Mitsubishi-Piloten Martin Kainz, Manuel Egginger oder Felix Schmitt könnten auf den 140-WP-Kilometern für eine Überraschung sorgen.

In den Kampf um den Gesamtsieg werden all diese Piloten jedoch nicht eingreifen können. Diesen werden die zehn (!) World Rally Cars aus dem International Rally Cup unter sich ausmachen. Sechs Ford Fiesta WRC treffen hier auf einen Hyundai i20, einen Citroen DS3 sowie zwei der in die Jahre gekommenen Ford Focus WRC. Hinter den WRCs reiht sich ein gutes Dutzend R5- und S2000-Autos ein. Namhaftester Pilot ist der dreifache Europameister Luca Rossetti (Skoda Fabia R5).

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