Dakar - 19. Etappe

De Villiers sorgt für Überraschung

Während sich Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz auf der zehnten von 13 Etappen ihren ersten Tagessieg sicherten, setzte sich Nasser Al-Attiyahan der Spitze deutlich ab.

<strong>SAUBER:</strong> Co Dirk von Zitzewitz fand den schnellsten Weg für Giniel de Villiers

Die zehnte Etappe führte die Teilnehmer von Chile wieder nach Argentinien zurück. Dabei überquerten die Teams den mit 4.725 Metern höchsten Punkt der Rallye – den Paso San Francisco. In den berüchtigten weißen Dünen in der Nähe von Fiambalá spielten sich dramatische Szenen ab: Zunächst führte Nasser Al-Attiyah die Prüfung an, danach übernahm Stéphane  Peterhansel im X-raid-BMW die Spitze. Dann verwandelte Nasser Al-Attiyah 2.30 Minuten Rückstand am höchsten Punkt der Strecke in einem Dünengebirge in 1.18 Minuten Vorsprung.

 

Doch kurz vor Ende der Prüfung, zwischen dem fünften und dem sechsten Wegpunkt, überrumpelten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz die Führenden mit der cleversten Routenwahl – und holten so sensationell den Tagessieg. Dirk von Zitzewitz fand auf Anhieb an einem Abzweig die richtige Richtung und folgte nicht den Spuren von Peterhansel.

 

"Heute war unser Tag. Ich denke, dass ich einen ebenso guten Job gemacht habe wie mein Copilot Dirk von Zitzewitz. Doch am Ende hat sein Geniestreich den Unterschied gemacht. Es ist toll, endlich auch einen Etappensieg bei dieser ‚Dakar‘ geholt zu haben, auch wenn er später kam, als ich mir gewünscht habe", meinte Tagessieger de Villiers.

 

Nasser Al-Attiyah fiel auf den vierten Platz der Tageswertung zurück und büßte insgesamt 8.54 Minuten ein. Da Carlos Sainz auf der Etappe sogar 18.13 Minuten verlor, konnte Al Attiyah seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. "Der Beginn der Etappe verlief richtig gut für uns. Wir haben schnell in unseren Rhythmus gefunden und haben schon früh unseren Teamkollegen Carlos Sainz überholt, der sich auf einer Düne festgefahren hatte. Bis zum Ende fuhren wir ein gutes Tempo. Leider haben wir nicht sofort den richtigen Weg gefunden und dort gesucht, wo alle Top-Teams nach dem Weg gesucht haben", so Al-Attiyah.

 

Sainz fluchte im Ziel: "Das war der Katastrophen-Tag schlechthin für uns. Bereits nach fünf Kilometern haben wir uns auf einer Düne festgefahren. Dazu kam später ein Reifenschaden. Gleich mehrfach haben wir uns verfahren, besonders am Ende der Wertungsprüfung, als wir den Ausgang aus einem Flussbett nicht richtig gefunden haben. Zudem haben wir uns das Getriebe beschädigt, was uns zusätzlich einbremste. Alles in allem hätte es also besser laufen können. Aber auch schlechter: Der Rückstand in der Gesamtwertung ist nicht uneinholbar. Wir geben bis zum letzten Meter alles, um doch noch gewinnen zu können."
 

Stand nach Etappe 10, Copiapó (RCH)–Chilecito (RA)
01. Nasser Al-Attiyah/T. Gottschalk; VW Race Touareg 3; 33:58.34 Std.

02. Carlos Sainz/Lucas Cruz; VW Race Touareg 3; + 12.37
03. Giniel de Villiers/v. Zitzewitz; VW Race Touareg 3; + 46.57
04. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret; BMW X3CC; + 1:39.32
05. Mark Miller/Ralph Pitchford; VW Race Touareg 3; + 3:40.43
06. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin; BMW X3CC; + 3:49.37
07. Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza; BMW X3CC; + 5:48.25
08. Christian Lavieille/Jean-Michel Polato; Nissan Proto; + 6:27.23
09. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad; Mitsubishi; + 7:25.57


Und so geht’s weiter …

Donnerstag, 13. Januar: Die Rallye Dakar bietet den Teilnehmern auf dem Teilstück zwischen Chilecito und San Juan die letzte vornehmlich vom tiefen, anthrazitfarbenen Sand geprägte Etappe. Weicher Pudersand, im Volksmund „Guadal“ genannt und dem Fesh-Fesh Afrikas ähnlich, fordert Mensch und Material ebenso wie steinige und buckelige Abschnitte, die dem Fahrwerk alles abverlangen.

« zurück