Hannes Danzinger galt lange Zeit als das große Rallysport-Nachwuchs-Talent in Österreich, wo er auch viele Erfolge (unter anderem 2WD- und Diesel-Staatsmeister) feiern konnte. Der Sprung auf die internationale Bühne gelang ihm jedoch nie - bis er in diesem Herbst bei der San Remo Rallye antrat und prompt den sechsten Rang der Zweirad-Klasse einfahren konnte. Nun folgte das, worauf viele österreichische Rallye-Fans schon lange gehofft hatten: Hannes Danzinger kann dank der Unterstützung eines Großsponsors und zweier privater Sponsoren (Harreither und HPS) im kommenden Jahr bei sechs Läufen der ERC mit einem Renault Clio R3 an den Start gehen!
"Ich möchte mich vor allem bei Waldemar Benedict bedanken", so Danzinger. "Ich hab' ihn schon vor längerem gefragt, ob er mir vielleicht helfen kann. Das hat er jetzt gemacht - und wie! Wir waren uns schnell einig, dass es unbedingt etwas internationales sein soll. Darüber hinaus gilt mein Dank dem Eddy Schlager, der sich wirklich sehr dafür einsetzt, ein perfektes Auto hinzustellen. Und last but not least auch der Kathi Wüstenhagen, dass sie sich mit der EM zufrieden gibt, nachdem sie jetzt drei Jahre WM gefahren ist!"
Der Einsatzplan ist - abgesehen vom Auftakt beim "Heimspiel" in Freistadt im Rahmen der Jänner-Rallye - noch nicht fix, Hannes Danzinger liebäugelt aber mit den ERC-Läufen in Irland, Kroatien, San Marino, Tschechien (Barum) und San Remo. Ein Antreten in der österreichischen Meisterschaft scheint hingegen unwahrscheinlich, wie er selbst sagt: "Der Scirocco ist nach dem Unfall im Waldviertel hinüber, damit kann ich sicher nicht fahren. Ich würde die Partnerschaft mit VW in der ÖM zwar gerne weiterführen, aber es ist auch deshalb sehr schwierig, weil es derzeit kein Fahrzeug für den Kundensport gibt. Und die Idee, selbst ein R3-Auto aufzubauen, mussten wir verwerfen, weil es ja keinen passenden 1600er Turbomotor von VW gibt."
Zu den Zielsetzungen für seine erste internationale Saison befragt, gibt sich der Niederösterreicher verständlicherweise zurückhaltend: "Zu aller erst gilt es, mit den internationalen Standards wie einmal Schreiben und einmal Kontrollieren pro WP zurecht zu kommen. Das hat in San Remo zwar ganz gut geklappt, aber da gibt's noch einiges zu lernen. Und dann sind - von der Jänner-Rallye und San Remo einmal abgesehen - alle Rallyes komplett neu für mich. Aber natürlich möchte ich mich mit der Spitze mithalten", so Hannes Danzinger.
