Dakar nach Tag 11

Dakar-Vorentscheidung nach Teamorder

Die Luft ist raus aus der diesjährigen Dakar. Nach einer Teamorder von X-raid hielt sich Stephane Peterhansel heute zurück und Nani Roma kann seine Führung absichern. Den Tagessieg sicherte sich Orlando Terranova.

<strong>TAGESSIEG:</strong> Orlando Terranova kann vom Pech seines Markenkollegen Nasser Al Attiyah profitieren

Die Teilnehmer der Rallye Dakar biegen langsam aber sicher auf die Zielgerade ein. Nur noch zwei Etappen, dann dürfen die Fahrer – im Idealfall – über den Zielstrich in Valparaíso an der chilenischen Pazifikküste fahren. Doch vorher wird es noch einmal heiß, sandig und extrem anspruchsvoll. Am Donnerstag warteten die Dünen von Copiapó in der berühmten und extrem heißen Atacama-Wüste. Hier galt es wieder, geschickt zu navigieren um im feinen und tiefen Sand nicht stecken zu bleiben. Bevor es in die Atacama ging, durchquerten die Fahrer zahlreiche ausgetrocknete Flussbetten und mussten dabei sehr aufmerksam sein. Denn die scharfen Uferkanten konnte man schnell mal übersehen. Und das macht selbst die stabilste Radaufhängung nicht immer mit.

 

An der Spitze gaben sich die Topfahrer keine Blöße. Bis auf Nasser Al-Attiyah. Der Katari führte bis zum letzten Checkpoint die Zwischenwertung souverän mit über 10 Minuten Vorsprung an, doch auf dem Weg ins Ziel büßte er fast eine halbe Stunde ein und wurde nur als Vierter gewertet. "Kurz vor Schluss erwischten wir einen Stein und die Radaufhängung brach. Dabei wurde auch noch das Chassis beschädigt“, erklärt Al-Attiyah. Den Tagessieg staubte im wörtlichen Sinne sein Teamkollege Orlando Terranova ab, der so zu seinem ersten Dakar-Erfolg kam.

  

An der Spitze kann sich Nani Roma mit der zweitschnellsten Tageszeit wieder etwas Luft auf Verfolger Stephane Peterhansel verschaffen. Beide Mini-Piloten trennen vor der dem Start der vorletzten Etappe 5:32 Minuten. „Das Spiel ist vorbei“, erklärte der Rekordsieger, der sich heute absichtlich zurückhielt. „Wir hatten Spaß und haben es genossen, gestern Abend hat uns das Team gebeten, keine Risiken mehr einzugehen. Das ist frustrierend, denn wir haben den größten Teil der harten Abend erledigt. Aber wenn Mini drei Autos auf dem Podium haben will und angesichts des Tempos, das man an der Spitze fährt, kann man schnell einen Unfall bauen. Wir wussten, das es passieren kann, aber ich hätte nicht gedacht, das sie es machen würden.“

 

Nur im Gerangel um den dritten Rang wird es noch einmal spannend. Terranova schloss nach seiner Bestzeit deutlich auf Al-Attiyah auf und kann nicht langsamer fahren, denn Giniel de Villiers (Toyota), der heute nach drei Reifenschäden zwar nur Dritter wurde, kann sich immer noch Hoffnungen auf das Dakar-Podium machen. „Das war heute eine sehr lange Etappe, sehr schwierige Verhältnisse. Anfangs lief es wirklich gut für uns. Das Auto funktioniert prima und wir hielten gut mit den Minis von Roma und Peterhansel mit. Danach war es ein ständiges Hin und Her. Wir hatten einen Plattfuß, verloren dadurch Zeit, kamen wieder näher ran, doch dann ging wieder ein Reifen kaputt. Der dritte Reifenschaden am Ende hat uns wirklich den Rest gegeben. Ich bin aber dennoch froh, dass bei dem Drift nicht mehr als ein Reifenschaden passiert ist. Das war echt nicht ohne. Morgen steht nochmal eine harte Etappe mit jeder Menge Sand an. Der letzte Tag wird dann einfacher“, sagte de Villiers.

 

Zwischenstand nach Etappe 11

01. Roma/Périn (E/F), Mini, 45:01.54 Std.

02. Peterhansel/Cottret (F/F), Mini, 45:07.26 Std.

03. Al-Attiyah/Cruz (Q/E), Mini, 45:57.55 Std.

04. Terranova/Fiuza (RA/P), Mini, 46:05.33 Std.

05. de Villiers/von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 46:17.51 Std.

06. Holowczyc/Zhiltsov (PL/RU), Mini, 48:46.45 Std.

 

Vorschau auf Etappe 12: El Salvador–La Serena

(Verbindung: 0, Prüfung: 350, Verbindung: 349 km)

Sandige Pisten sind auf der vorletzten Etappe der diesjährigen Rallye Dakar wieder einmal zu bezwingen. Gestartet wird im Gebirge um El Salvador. Anschließend schlängelt sich die Route wieder ins Tal in die Atacama-Wüste, genauer gesagt in die Dünen von Copiapó. Dünen? Da war doch was… Richtig: Hier ist die Gefahr, steckenzubleiben, aufgrund des feinen Sands extrem hoch. Die Tatsache, dass die sandigen Hügel gegen Ende der Prüfung durchfahren werden müssen, macht den morgigen Tag besonders anspruchsvoll. Die Devise muss lauten: Bis zum Ende volle Konzentration. Ein Ausfall so kurz vor dem Ziel wäre extrem ärgerlich.

 

GALERIE: Die Bilder der Dakar 2014 ...

« zurück