Probleme für Loeb

Dakar: Unfall von Sainz - Despres vorn

Der frühere Motorradpilot Cyril Despres gewinnt vierte Etappe und übernimmt Führung bei der Rallye Dakar. Unfall von Carlos Sainz.

Cyril Despres hat es geschafft. Der Peugeot-Pilot rettete die Führung, die er sich zu Anfang erarbeitet hatte, ins Ziel der 416 Kilometer langen vierten Wertungsprüfung. Mit seinem ersten Etappensieg im Auto übernahm der ehemalige Dakar-Sieger auf dem Motorrad auch die Spitze in der Gesamtwertung – zum ersten Mal beim erst dritten Dakar-Start auf vier Rädern.

Aber auch Despres kam nicht ohne Fehler davon. „Nach ungefähr 60 Kilometern haben wir uns verfahren und rund drei Minuten verloren." Sein Vorsprung vor dem Zweitplatzierten, Mikko Hirvonen (Mini), betrug fast elf Minuten. Der Finne verbesserte sich trotzdem auf den dritten Rang der Gesamtwertung – Beleg für den turbulenten Verlauf der Etappe von San Salvador de Jujuy in Argentinien nach Putiza in Bolivien.

Der am Morgen noch Gesamtführende, Ex-Rallyeweltmeister Sébastien Loeb, hatte kurz nach dem Start wegen eines Problems mit dem Turbolader über 25 Minuten eingebüßt. „Irgendwie hat sich das Ding von selbst repariert“, erzählte Loeb im Ziel.  Immerhin konnte er den Rückstand auf Despres im Verlauf der Etappe um rund drei Minuten verkleinern. Die Führung ist der Franzose allerdings los, er fiel auf Gesamtrang vier zurück.

Nani Roma (Toyota) blieb lange der schärfste Verfolger von Despres, zeitweise führte der Spanier sogar. Doch ein Navigationsfehler kurz vor dem Ziel warf ihn noch auf Rang drei zurück.

Riesenpech für Carlos Sainz. Der Spanier lag bis zehn Kilometer vor dem Ziel auf Rang drei, rollte seinen Peugeot dann allerdings in einen Graben. Sainz und Beifahrer Lucas Cruz blieben unverletzt.

Nach dem Pech vom Mittwoch lief es auch auf der vierten Etappe nicht optimal für Giniel de Villiers und Copilot Dirk von Zitzewitz. Die Toyota-Besatzung verlor durch Reifenschäden und Schwierigkeiten bei der Navigation erneut über 20 Minuten, verbesserte sich aber trotzdem auf Gesamtrang sieben. Yazeed Al-Rahji (Mini), der zusammen mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk als Sechster in die Etappe gestartet war, hat dagegen überraschend aufgegeben.   

Ergebnis 4. Etappe

01. Cyril Despres/David Castera, Peugeot, 4:22.55 Std.

02. Mikko Hirvonen/Michel Perin, Mini +10.51

03. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota +12.51

04. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot +15.15

05. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot +22.13

06. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota +24.04

07. Jakub Przygonski/Tom Colsoul +24.23

08. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Toyota +27.02

09. Boris Garafulic/Filipe Palmeiro, Mini +32.48

10. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini +42.33

Zwischenstand nach Etappe 4

01. Cyril Despres/David Castera, Peugeot, 11:33.16 Std.

02. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot +4.08

03. Mikko Hirvonen/Michel Perin, Mini +5.04

04. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot +6.48

05. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota +10.30

06. Jakub Przygonski/Tom Colsoul +36.35

07. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota +43.59

08. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini +48.37

Vorschau Etappe 5

Tupiza–Oruro, Bolivien – Prüfung: 447 km; Tagesdistanz: 692 km - Definiere: el altiplano [al?ti?plano]. Zu Deutsch: die Hochebene. Denn auf dem fünften „Dakar“-Teilstück zwischen Tupiza und Oruro in Bolivien bestimmt ein solches Plateau den Charakter des Tages. Es geht um und in die Höhe. Für Mensch und Maschine wird die Luft dünner. Durchweg oberhalb 3.700 Meter über Normalnull mit Spitzen knapp oberhalb der 4.400 Meter – hier muss mit der Physis von Körper und Material clever gehaushaltet werden. Weil das allein bei einer echten „Dakar“ nicht genügt, kommt noch das Gelände für die Teilnehmer als sportliches und für die Fans als optisches Schmankerl dazu. Variantenreich und fordernd wird es werden – vorallem angesichts zweier kniffliger Dünensektionen.

GALERIE: Rallye Dakar


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