Die Attraktion lässt nach. Wollten bei der Südamerika-Premiere der ‚Dakar’ 2009 noch 530 Fahrzeuge (188 Autos, 82 Racetrucks, 230 Motorräder und Quads) mittoben, sind diesmal nur 316 Fahrzeuge mit 491 Teilnehmern aus 59 Nationen mit von der Partie. Mit gerade einmal 73 Autos, 50 Renntrucks, 140 Motorräder und 37 Quads ist das Starterfeld das kleinste der Dakar-Historie. Als Topfavorit auf den Sieg gilt erneut das Peugeot-Werksquartett mit Rekordsieger Stéphane Peterhansel, Carlos Sainz, Sebastien Loeb und Cyril Despres, allesamt mit brandneuen 3008 DKR.
Neue Gegner für Peugeot
Das X-raid Mini Team will mit modifizierten John Cooper Works Rally und dem Toptrio Mikko Hirvonen, Yazeed Al-Rajhi, dem US-Profi Bryce Menzies sowie mehreren Kundenautos dagegen halten. Die werksunterstützte Toyota-Truppe von Glyn Hall aus Südafrika verzichtet trotz ordentlicher Generalprobe in Marokko auf den Einsatz jener komplett neuen Hilux-Buggys und setzt erneut auf eine nochmals weiterentwickelte Allradvariante. Am Steuer die Ex-Sieger Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers sowie - Überraschung - dem in der südafrikanischen Offroadmeisterschaft mit zwei prima Auftritten glänzenden Conrad Rautenbach. Neben dem 32-Jährige aus Zimbabwe, der zwischen 2004 und 2009 insgesamt 56 Rallye-WM-Läufe bestritt, sollte man auch den mit Siegen auf zwei und vier Rädern dekorierten Spanier Nani Roma und den fliegenden Holländer Erik van Loon zu den schnelleren Akteuren und damit als direkte Konkurrenten von Martin Prokop zählen, der mit einem Ford F-150 und eigenem Team antritt.
Die härteste Dakar seit Jahren
Wüsten-Schumi Stéphane Peterhansel ist sich sicher: „Die nächste Dakar wird es in sich haben.“ Der Rekordsieger muss es wissen. 1988 debütierte er als 22-Jähriger auf dem Motorrad, holte 1991 seinen ersten Sieg und triumphierte nach Erfolgen im Mitsubishi und Mini im vergangenen Januar auch im zweiradangetriebenen Peugeot. „Ehrlich gesagt war die letzte Ausgabe die schwächste; zu viele Rallyestrecken, zu wenig echte Offroadpisten und Navigation“, so der Franzose. „Genau deshalb werden die Organisatoren die Latte jetzt wieder deutlich höher legen. Das war immer so, nach einer vermeintlich leichten Rallye folgte eine richtig harte.“ Auch weil hier schon lange keiner mehr auf Sicherheit fährt. Vom ersten Meter wird die Zurückhaltung abgelegt und Tempo gebolzt, Tag für Tag.
Ein Blick auf die Route der 39. Rallye Dakar bestätigt Peterhansels Eindruck: Vom 2. bis 14. Januar führt sie von Paraguay über Bolivien nach Argentinien. Der Ruhetag ist der 8. Januar in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. Das Ziel ist erneut in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Zuvor gilt es zwölf Tagesetappen, sieben davon mit mehr als 400 Kilometern Länge, zu bewältigen. Härter noch: Über die Hälfte der Wertungsstrecken ist wieder auf echtem Offroadterrain und acht der zwölf Tagesetappen auf Höhenlagen von über 3.000 Meter und mehr. Einmal führt die Route Mensch und Maschine gar auf eine Höhe von 4.800 Meter über den Meeresspiegel.
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