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Dakar 2017: Siebte Etappe komplett umgebaut

Unwetter sorgen weiter für unpassierbare Streckenabschnitte. Leader Stéphane Peterhansel nicht ganz zufrieden.

Vor zwei Monaten sah es noch so aus, als würde eine Dürre die Etappen der Rallye Dakar in Bolivien gefährden. Die Regierung musste sogar der Ausnahmezustand ausrufen, die Organisatoren der Rallye fügten Tanklastwagen mit Wasser an Bord dem Logistiktross hinzu. Doch die Natur machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Inzwischen sorgt nicht mehr große Hitze, sondern sintflutartiger Regen für Probleme. Weite Teile des bolivianischen Hochlandes stehen seit Ende letzter Woche unter Wasser, das Biwak am Freitagabend soff regelrecht ab.

Eine Änderung der Wetterlage ist nicht in Sicht. Deswegen haben sich die Organisatoren der Rallye Dakar entschlossen, auch die siebte Etappe am Montag umzubauen. Die auf 160 Kilometer – von geplanten 320 km – gekürzte Strecke besteht aus Abschnitten der komplett gestrichenen Etappe vom Samstag und den passierbaren Teilen der siebten Wertungsprüfung. „Wir haben uns auf die sandigen Passagen konzentriert und ein neues Roadbook erstellt“, erklärte Rennleiter Marc Coma.

Schwer zu sagen, ob einer der Siegkandidaten von diesen Maßnahmen profitiert. Theoretisch hätten auf den schweren Offroad-Etappen die Allradler von Toyota und Mini Vorteile haben müssen. Doch auch unter diesen Bedingungen stand in der ersten Hälfte der Rallye stets ein Peugeot-Pilot ganz oben im Tagesergebnis. Toyota-Fahrer Nani Roma auf Rang vier ist mit fünfeinhalb Minuten Rückstand als Einziger noch in Schlagdistanz zum Peugeot Trio. Mini-Speerspitze Mikko Hirvonen liegt bereits mehr als 42 Minuten zurück. „Uns fehlt es etwas an Tempo, also müssen wir versuchen, möglichst fehlerfreie Fahrten hinzulegen. Noch sind wir nicht geschlagen“, baut sich der Finne selbst auf.

Vorjahressieger Stéphane Peterhansel führt, ist dennoch nicht ganz zufrieden. „Ich habe das Gefühl, dass wir zu lange gebraucht haben, um unseren Rhythmus zu finden. Außerdem haben sich auch bei uns einige Navigationsfehler eingeschlichen. Zum Glück hat uns all das nicht allzu viel Zeit gekostet. Die diesjährigen, sehr abwechslungsreichen Prüfungen entsprechen mehr dem Geist der Rallye Dakar als im letzten Jahr“, lautet die Halbzeit-Analyse des Rekordsiegers am Ruhetag.

Nur 1.09 Minuten beträgt sein Vorsprung vor Teamkollege Sébastien Loeb. Ohne ein Motorproblem während der vierten Etappe, das ihn rund 20 Minuten gekostet hat, würde der neunmalige Rallye-Weltmeister führen – angesichts extrem schwieriger Navigation und der Unerfahrenheit von Beifahrer Daniel Elena erstaunlich. Das französisch-monegassische Team glaubt an seine Siegchance. „Der geringe Rückstand auf Stéphane ist eher motivierend, schließlich haben wir schon ein paar Mal geglaubt, wir wären schon raus aus dem Rennen um den Sieg“, sagt Loeb.

Die Wertungsprüfung am Montag ist der erste Teil einer sogenannten Marathon-Etappe. Im Biwak am Abend sind keine Service-Fahrzeuge zugelassen, die nicht im Wettbewerb mitfahren. Peugeot hat speziell für diese Situation einen Wasserträger der besonders edlen Sorte im Einsatz – Porsche-Werkspilot und Langstrecken-Weltmeister Romain Dumas fährt einen fünften 3008DKR mit wichtigen Ersatzteilen an Bord.

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