Noch einmal standen 254 Wertungskilometer auf dem Programm der diesjährigen Rallye Dakar. Für Volkswagen-Pilot Giniel de Villiers die letzte Möglichkeit, noch einmal Spitzenreiter Luc Alphand anzugreifen. Doch dieser verhielt sich taktisch klug und ließ seinen Kontrahenten frühzeitig passieren, um auf den restlichen Kilometern dicht hinter ihm zu bleiben.
Die Rechnung des Franzosen ging auf. Zwar verfuhren sich die beiden Spitzenreiter und leisteten sich Fehler bei der Navigation, blieben aber auf diese Art und Weise dicht beieinander. Alphand büßte zwar am Ende rund fünf Minuten auf De Villiers ein, behielt aber seine Führung in der Gesamtwertung und steuert direkt auf seinen ersten Dakar-Sieg zu.
"Wir haben heute auf jedes Geräusch des Autos geachtet", so Alphand. "Doch der einzige haarige Moment war, als ich mich zusammen mit drei Volkswagen verfahren habe. Ab dann bin ich nur noch Giniel de Villiers gefolgt. Jetzt sind wir kurz vor dem Ziel. Ich hoffe, dass wir morgen viel zu feiern haben werden."
Als Tagesschnellster erreichte Guerlain Chicherit im BMW X3 des X-Raid-Team das Ziel in Dakar. "Gestern habe ich eine Menge Zeit im Staub von Luc Alphand verloren. Dabei habe ich auch noch einen Stein getroffen und einen Reifen beschädigt. Alles in allem habe ich rund 20 Minuten verlieren und ich war so sauer, weil ich dadurch Platz neun an Magnaldi verloren habe", erklärte Chicherit. "Aber heute gab es ein fantastisches Ergebnis für mich und das ganze Team, nachdem die Mechaniker in den letzten zwei Wochen so viele harte Arbeit hatten."
Teamkollege Alfie Cox wurde Zweiter und sorgte für einen Doppelerfolg der Quandt-Truppe am vorletzten Tag. VW-Pilot Mark Miller beendete den Tag auf dem dritten Rang und verkürzte in der Gesamtwertung den Abstand zu dem vor ihm platzierten Stephane Peterhansel auf nur noch drei Minuten.
Überschattet wurde die Etappe von einem tragischen Zwischenfall. Wie die Organisatoren mitteilten, wurde ein 12-jähriger Junge von einem Begleitfahrzeug erfasst und erlag seinen schweren Verletzungen. Bereits einen Tag zuvor war ein Zehnjähriger bei einem Unfall zu Tode gekommen.
Mit einer kurzen Prüfung endet die Rallye Dakar 2006 am Sonntag. Beim Etappen-Klassiker über lediglich 31 Kilometer auf Zeit steht die traditionelle Schleife von Dakar, Hauptstadt des Senegals an. Die insgesamt 110 Kilometer lange Route führt entlang des Lac Rose und über den Strand des atlantischen Ozeans.
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