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Bruno Thiry: "Ich hoffe, dass die Konkurrenz groß ist."

Der Ostbelgier Bruno Thiry bestreitet in diesem Jahr die Rallye-EM. Der Peugeot-Pilot hat ein Ziel vor Augen: er will den Titel holen. Rallye-Magazin hat mit dem 40-Jährigen gesprochen.

Bruno Thiry: "Ich glaube, wir haben gute Titelchancen."

[jm] [b]Bruno Thiry, wie schätzen Sie Ihre Titelchancen bei der diesjährigen Rallye-EM ein?[/b]

Ich glaube, wir haben gute Chancen. Wir haben bewiesen, dass unser Peugeot 206 WRC ein sehr gutes Auto ist. Trotz großer Konkurrenz haben wir die Rallyes ?Ypern? und ?Condroz? gewonnen. Unser großer Vorteil ist unsere Erfahrung.

 

[b]Erklärtes Ziel ist ja der EM-Titel?[/b]

Ja, das stimmt. Wir mussten uns vor der Saison entscheiden. Entweder fünf WM-Läufe oder eine komplette Europameisterschaft bestreiten. Da haben wir uns gesagt, es wird schwierig sein, die Resultate vom letzten Jahr zu wiederholen. Deshalb haben wir uns entschieden, die EM zu fahren. Unsere Sponsoren waren einverstanden und jetzt haben wir wenigstens ein Ziel.

 

[b]Welche EM-Läufe haben Sie schon bestritten?[/b]

Bulgarien, Madeira und Ypern habe ich bereits gewonnen. Diese Rallyes kenne ich gut. Die Kanarien- Rallye bin ich schon gefahren, aber dort werden wir aus Termingründen nicht teilnehmen. Zwischen der Auftaktrallye ?1000 Miglia? in Italien und der Kanarienrallye liegt nur eine Woche.

 

[b]Wer wird Ihr größter Konkurrent sein?[/b]

Der Italiener Travaglia ist ein sehr schneller Fahrer. Er will seinen Titel natürlich verteidigen. Der junge Portugiese Campos ist auch sehr schnell, aber er hat vielleicht etwas weniger Erfahrung. Campos verfügt mit dem Peugeot 206 aber über gutes Material. Dann ist noch der Pole Kuzaj zu beachten, er wurde in der EM-Wertung letztes Jahr dritter. Hinzu kommen noch alle Lokalfahrer, z.B. die ganzen Franzosen bei der Rallye d?Antibes.

 

[b]Ein interessanter Konkurrenzkampf kann den Wert der EM eigentlich nur steigern. Oder?[/b]

Ja, genau. Wenn das Ganze zu einfach ist, wie beispielsweise unser Sieg vergangenes Jahr bei der ?Condroz?, dann kann man nicht sehr stolz sein, den Europameistertitel errungen zu haben. Ich hoffe, dass die Konkurrenz groß ist. In der Weltmeisterschaft wird es für einen Privatfahrer immer schwerer. Die Zahl der Privatiers sinkt. Aber als Alternative gibt es ja noch die Europameisterschaft. Vielleicht sind wir eines der ersten Teams, die das verstanden haben und die anderen werden noch nachziehen.

 

[b]Wie schätzen Sie die einzelnen Rallyes ein?[/b]

Die EM-Läufe sind natürlich nicht so bekannt wie die WM-Rallyes. 2000 bin ich die Europameisterschaft auf einem Citroën Xsara Kitcar gefahren und dabei habe ich festgestellt, dass es wirklich schöne Rallyes sind, als Beispiel seien Polen, Türkei oder Griechenland genannt. Das sind schöne WP?s.

 

[b]Sie fahren die EM mit dem Peugeot 206 WRC aus der belgischen Tuningschmiede Kronos. Ist dieses 2000er Modell im Vergleich zur Konkurrenz nicht zu alt?[/b]

Der Wagen ist etwas älter. Ein Peugeot 206 ist aber immer noch ein gutes Fahrzeug. Bei der letzten Rallye Monte Carlo hat der Franzose Cédric Robert mit einem 2000er Modell einen sechsten Gesamtrang eingefahren. Letztes Jahr haben wir einen fünften Platz bei der Deutschland-Rallye erreichen können. Unser Auto ist vielleicht ein bisschen älter ?auf dem Papier?, aber trotzdem ist der 206 noch schnell und sehr zuverlässig. Eine Meisterschaft ist sehr lang. Deshalb ist es wichtig, das Ziel zu erreichen.

 

Die Rallye-EM beginnt bekanntlich am 03. und 04. April 2003 mit der Rallye '1000 Miglia' in Italien. Bruno Thiry wird mit einem neuen Beifahrer an den Start gehen. Jean-Marc Fortin wird ab dieser Saison auf dem heißen Stuhl neben dem 40-jährigen Thiry sitzen.

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