Bei seinem ersten Auftritt im Peugeot 207 S2000 des Stohl Racing Teams bei der Herbst-Rallye Leiben konnte Chris Brugger gleich einmal mit einem Bestzeitenfeuerwerk loslegen – am Vormittag ließ der 18-Jährige seinem Kontrahenten Max Zellhofer bei dessen erster Rallye im teameigenen Ford Fiesta S2000 keine Chance. Vor dem Mittagsservice hatte Brugger bereits 24,1 Sekunden Vorsprung herausgefahren.
Als Zellhofer noch vor der ersten Nachmittagsprüfung den Fiesta mit Halbachsbruch abstellen musste, eroberte Brugger zwei weitere Bestzeiten, lediglich im letzten Durchgang ging es nur noch darum, den Sieg heimzufahren. „Das Gefühl ist unbeschreiblich – der erste Sieg ist immer etwas ganz Besonderes. Für mich kam das doch recht unerwartet, schließlich war es der erste Einsatz mit dem Stohl Racing Team. Ich bin total happy mit dem Auto und möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben – ganz besonders bei Jürgen Heigl, mit dem ich zum ersten Mal in einem Wettbewerb gefahren bin“, jubelte Brugger.
Zu einem Krimi wurde am Nachmittag der Kampf um den zweiten Platz: Der frühere Radrennfahrer Martin Fischerlehner legte in seinem Mitsubishi Lancer Evo IX noch einmal kräftig zu und konnte sich so von Platz vier auf Platz zwei vorschieben. „Ich bin immer besser reingekommen, mein Ziel war immer der erste Platz in der Gruppe N, das ist uns gelungen – ich hätte nie damit gerechnet, dass wir die Rallye auf Platz zwei beenden werden“, freute sich Fischerlehner, der damit auch die Austrian Rallye Trophy, ART für moderne Produktionswägen für sich entscheiden konnte.
Ein grandioses Comeback gab Alexander Tazreiter, der im Mitsubishi Lancer Evo VII mit seiner früheren Stammcopilotin Elke Aigner angetreten ist. Dass er Fischerlehner nicht halten kann, wurde Tazreiter am Nachmittag schnell klar – auf der allerletzten WP lieferte Tazreiter noch ein aufregendes „Hoppala“, wie er berichtet: „Ich bin kurz vor dem Ziel vom Pedal abgerutscht und mit stehenden Rädern in die Wiese gerutscht. Wir mussten neu starten und beinahe hätten wir den dritten Platz noch verloren.“ Bange Momente, als Elke Aigner über ihr Handy das Live-Timing verfolgte – und grenzenloser Jubel, als der Podiumsplatz sicher war: „Heute genehmigen wir uns ein Brett“, lachte Aigner. Ob seine Fans erneut zwei Jahre auf einen weiteren Einsatz von Alexander Tazreiter warten müssen, ließ der Niederösterreicher vorerst offen…
Michael Kogler feiert als Vierter den Challenge-Sieg
Mit dem in punkto Pferdestärken unterlegenen Peugeot 208 R2-Boliden konnte der Melker Lokalmatador Michael Kogler den perfekten vierten Gesamtrang belegen, als deutlich schnellster Pilot mit Zweiradantrieb. Kogler konnte so den Sieg in der Austrian Rallye Challenge feiern. „Ich habe am Nachmittag gesehen, dass es keinen Sinn machen würde, mit der Brechstange zu agieren - also bin ich mit Hirn gefahren und das hat sich ausgezahlt. Immerhin konnten wir zahlreiche Allrad- und auch ein S2000-Fahrzeug hinter uns lassen.“
Johannes Keferböck belegte im Peugeot 207 S2000 Platz fünf, gefolgt von Roman Mühlberger im Mitsubishi Lancer Evo VI sowie den beiden deutschen BMW-Piloten Markus Moufang und Daniel Pauli auf den Plätzen sieben und acht.
Ergebnis Herbst-Rallye Leiben 2014
01. | Brugger/Heigl | Peugeot S2000 | 54:56,1 Min. |
02. | Fischerlehner/Unterweger | Mitsubishi Evo IX | +50,1 |
03. | Tazreiter/Aigner | Mitsubishi Evo VII | +1:18,2 |
04. | Kogler/Kunz | Peugeot 208 R2 | +1:37,5 |
05. | Keferböck/Gründlinger | Peugeot S2000 | +2:09,1 |
06. | Mühlberger/Pötscher | Mitsubishi Evo VI | +2:35,0 |
07. | Moufang/Walch | BMW E30 M3 | +3:26,8 |
08. | Pauli/Götzl | BMW E36 M3 | +3:45,5 |
09. | Nothdurfter/Gschentner | Ford Sierra Cosworth | +4:56,4 |
10. | Rabl/Breineßl | Porsche 911 SC 3.0 | +4:59,6 |