Rallye News

Bernardi siegt, Schädler stark

Die diesjährige Rallye Alsace Vosges bot reichlich Spektakel. Regnerisches Wetter und extrem rutschige Strassen boten spektakulären Rallyesport.

<strong>Siegen im Elsass:</strong> Bernardi/Fortin

Die diesjährige Rallye Alsace Vosges bot reichlich Spektakel. Regnerisches Wetter und extrem rutschige Strassen boten spektakulären Rallyesport, forderten aber auch viele Ausrutscher, die jedoch alle mehr oder weniger glimpflich verliefen. Nach 16 WP's und 220 WP-Kilometer kamen von den 135 gestarteten Teams 89 ins Ziel.

 

An der Spitze wechselte die Führung zwischen den beiden Bozian-Teams Henry/Lombard und Bernardi/Fortin (beide 206WRC) mehrmals, von einer Teamorder keine Spur. Erst heute morgen konnten sich Bernardi/Fortin an Henry/Lombard vorbeischieben, sich ein wenig absetzen und als Sieger über die Zielrampe in Epinal fahren. Interessant ist, dass die Peugeots, obwohl sie beide von Bozian eingesetzt werden, auf unterschiedlichen Gummis rollen. Während der im Werksauftrag eingesetzte 206WRC für die ehemaligen JWRC-Vize-Champs Bernardi/Fortin auf Pirelli-Reifen steht, während Henry/Lombard auf Pirellis zurückgreifen können, die bei nass-kaltem Wetter augenscheinlich mehr Grip bieten.

 

Dritte sind nach einer furiosen Aufholjagd Vouilloz/Pivato mit ihrem Impreza WRC. Vor allem am ersten Tag kosteten Turbo-Probleme viel Zeit, ein Plattfuss und ein Ausrutscher kamen noch dazu. Nach dem Clio von Robert/Bedon in der 6. WP den Geist aufgab, war der Weg für Bouffier/Panseri im 206 zum Sieg in der S1600-Klasse frei. Mit Respektabstand folgten die Renault-Junioren Amaudru/Serre im Clio. Die Gruppe N bot ebenfalls viel Spannung: Die Führungsrolle wechselte während der ganzen Rallye, Ziel lautete die Reihenfolge Capuccio/Dini im Werks-206 RC vor Mercier/Veret im Clio RS und Dupont/Fremaux im Mitsu Evo 7. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell man einen "Frontkratzer" im Nassen bewegen kann.

 

Aus deutscher Sicht gibt es auch Positives zu berichten. Sven Schädler und Co Andreas Schwalié begannen am Freitag vorsichtig, fuhren gestern und heute konstant gute Zeiten und konnten sich unter die ersten zehn des heiss umkämpften Clio-Cups schieben. "Es ist wirklich extrem rutschig, aber vor allem gestern hat es prima geklappt" so Andreas Schwalié beim Service. Was den beiden fehlte, war die Erfahrung mit den Michelin-Einheitsreifen auf diesem nassen und rutschigen Asphalt. "Da ist die Konkurrenz, die diese Reifen zum Teil schon aus dem Vorjahr kennt, klar im Vorteil" erkannte Schädler realistisch. Die Reifen waren es auch, die dem vom ADAC Pfalz unterstützten Team die Chancen auf eine bessere Platzierung raubte. Nach zwei Reifenschäden heute morgen, bei denen sie viel Zeit verloren, fielen Schädler/Schwalie auf die neunte Position im Cup zurück. "Nach dem Ausfall in Lyon war es für uns sehr wichtig, die ersten Punkte einzufahren", konnte sich das Team dennoch über das Ergebnis Platz freuen.

 

Hartmut und Ute Jene fuhren ihrer Konkurrenz in der Gr. N bis 1300 ccm nach Belieben um die Ohren, übernahmen mit ihrem Peugeot 106 Rallye sofort die Führung und gaben sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Pech hatte Christian Hickethier: er hatte seine Fahrerhandschuhe vergessen und da man in Frankreich nicht ohne fahren darf, musste Ersatz beschafft werden, was einige kostbare Minuten kostete. Zusammen mit Co Johannes Fries und dem Honda Integra belegte er im Ziel Platz neun in der Gr. N bis 2000 ccm.

 

Jens Vogt und Heiko Schmitt haben mit ihrem BMW 318is gegen die KitCars natürlich keine reelle Chance, aber mit ihren beherzten Drifts fuhren sie sich in die Herzen der französischen Fans, die auf jeder WP applaudierten, wenn der BMW quer um die Ecken kam. Der sechste Klassenplatz war der verdiente Lohn für ihre Fahrt. Bei der historischen Rallye Alsace-Vosges konnten Thomas Korner/Jean-Marie Jacobs mit ihrem Porsche 911 den dritten Platz in der Gesamtwertung belegen.

« zurück