Den Konstrukteurstitel haben Peugeot und BFGoodrich bereits sicher, in der Fahrerwertung steht die Entscheidung noch aus. Nicolas Vouilloz (Peugeot 207 S2000) hält alle Trümpfe in der Hand, aber Fiat Abarth-Pilot Giandomenico Basso lauert direkt hinter dem Franzosen und will jede Möglichkeit nutzen, um die Entscheidung im Titelkampf auf das Saisonfinale in China zu vertagen.
Die Schweiz – landläufig eher bekannt für Ruhe und Bedächtigkeit – könnte Kulisse sein, sollte der schnellste Fahrer der Intercontinental Rally Challenge 2008 am kommenden Wochenende bereits vorzeitig zum Meister gekürt werden. Theoretisch hat Peugeot-Ass Nicolas Vouilloz mit ganzen zwölf Punkten Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Giandomenico Basso alle Vorteile auf seiner Seite. Da das Reglement der IRC aber besagt, dass nur die besten sieben Ergebnisse jedes Fahrers am Ende der Saison in die Gesamtwertung einfließen, könnte die endgültige Entscheidung auch auf den letzten Saisonlauf in China vertagt werden – dann nämlich, wenn Vouilloz bei der Rallye du Valais leer ausgehen und Basso in der Schweiz einen Sieg feiern sollte.
Wie also stehen die Chancen für beide Titelaspiranten? Vouilloz gewann in diesem Jahr nur auf Madeira, hat aber eine beeindruckende Anzahl zweiter Plätze gesammelt. Basso ist ausgesprochen schlecht in die Saison gestartet, riss zuletzt aber zweimal in Folge den Sieg an sich. Weitere interessante Schlüsselfaktoren: Der Franzose triumphierte schon im vergangenen Jahr in der Schweiz, während der Italiener 2007 lediglich zur Streckenbesichtigung anreiste. Der Peugeot 207 hat auf Asphalt bislang mit schnellen Zeiten und guter Zuverlässigkeit überzeugt. Aber auch der ebenfalls auf Rallye-Pneus von BFGoodrich rollende Abarth Grande Punto S2000 präsentierte sich zuletzt auf festem Belag als äußerst wettbewerbsfähig.
Allerdings muss der Sieger der Rallye du Valais nicht unbedingt Vouilloz oder Basso heißen: Auch wenn er in das Rennen um den Titel nicht mehr eingreifen kann, peilt Freddy Loix (Peugeot 207 S2000) seinen dritten Saisonerfolg an. Und Lokalmatador Grégoire Hotz dürfte am Steuer seines Peugeot 207 einen fünften Erfolg in der Schweiz ins Auge fassen. Mittendrin statt nur dabei: Niki Schelle im Suzuki Swift Super1600. „Ich habe mir im Vorjahr die Prüfungen der Rallye angeschaut und muss zugeben, dass ich so etwas noch nie in meiner Karriere zuvor gesehen habe. Eine wirklich anspruchsvolle Streckenführung. Hier musste ich einfach dabei sein“, lobt Schelle, der mit Co-Pilot Michael Wenzel an den Start geht.