Rallye Liezen

Baumschlager vorn - Koch auf Platz 4

Die erste Etappe der Rallye Liezen ist absolviert und es führt – wie könnte es anders sein – Raimund Baumschlager. Maximilian Koch kann sich bei seiner S2000-Premiere auf dem vierten Platz behaupten.

Der bereits als Staatsmeister Raimund Baumschlager war an diesem ersten Tag der bestimmende Mann, alle fünf absolvierten Prüfungen wurden zur Beute des BRR-Teamchefs. „Es war ein Reifenpoker der heute gut für mich ausgegangen ist, wir haben’s perfekt erwischt, aber morgen kann es wieder ganz anders aussehen. Die Prüfungen sind toll, wenn es da im Ennstal noch eine Prüfung zusätzlich gäbe, dann wär’s perfekt.“

Dennoch war die Leistung von Baumschlager nicht ganz so überlegen, wie sich das viele Beobachter vielleicht erwartet hatten. Lokalmatador Gerwald Grössing blieb mit seinem Ford Fiesta R5 lange in Schlagdistanz, auf einigen Prüfungen war er sogar nur um wenige Zehntel langsamer als Baumschlager. Am Ende fehlen aber ganze 20 Sekunden auf Baumschlager, Grund dafür war ein Fehler auf der fünften und letzten Tagesprüfung: „Ich bin zufrieden, meine Fahrt war in Ordnung. Der Rückstand auf der letzten Prüfung ist mir aber nicht ganz klar, ich glaube, da hat die Zeitnehmung einen Fehler gemacht.“

Der ungarische Skoda-Pilot Norbert Herczig tritt die verdiente Nachtruhe auf Platz drei liegend an, er hat 22,1 Sekunden Rückstand auf seinen Markenkollegen. „Eine tolle Rallye, super Prüfungen. Ich bin hier um zu lernen, es ist erst meine dritte Rallye mit diesem Auto, das zweite Mal auf Asphalt und das erste Mal im Regen. Aber dank dieser Verhältnisse lerne ich sehr viel, also ist es perfekt. Und mit meinem Rückstand bin ich auch zufrieden, morgen wird ein langer Tag.“

Koch bei S2000-Debüt auf Platz 4

Auf Platz vier der Gesamtwertung konnte sich lange Zeit Mitsubishi-Pilot Martin Kalteis festsetzen, er kämpft ja gegen Herbert Weingartner (Toyota Celica) um den Gesamtsieg im OSK-Pokal 2. Ein Fehler am abschließenden Rundkurs warf Kalteis aber dann weit zurück, er fuhr zu früh aus und damit eine Runde zu wenig: „Ein blöder Fehler, ein Spitzenplatz ist mit der Strafzeit jetzt natürlich nicht mehr drin“, so ein verärgerter Martin Kalteis. Sein vierter Platz wurde vom S2000-Debütanten Maximilian Koch übernommen: „Wir müssen noch sehr, sehr viel lernen, das Auto ist weit schwieriger zu fahren, als ich mir das vorgestellt habe. Aber wir kommen schön langsam immer mehr ins Fahren, ich bin gespannt auf morgen, das wird ein langer, harter Tag.“

Rallye-Heimkehrer Hannes Danzinger ist Fünfter, er genießt sein Comeback und war am ersten Tag noch nicht wirklich auf das Erzielen von Bestzeiten fixiert, außerdem gab es Probleme mit der Gegensprechanlage: „Wir haben uns auf den ersten drei Prüfungen nicht richtig gehört, es war eine Katastrophe. Wir haben dann unsere Helme getauscht, dann war es nicht gut, aber besser. Poldi ist heiser vom Schreien, aber wenigstens haben ab WP4 die Zeiten halbwegs gepasst.“

Hochspannung in 2WD-Kategorie

Besonders spannend geht es bei der Rallye Liezen in der 2WD-Wertung zur Sache. Die Piloten der frontangetriebenen Fahrzeuge zeigten bei den vor allem für sie äußerst schwierigen Witterungsbedingungen großartige Leistungen und lagen teilweise auf Schlagdistanz zu den leistungsfähigeren Allradfahrzeugen. Am besten präsentierte sich auf dieser ersten Etappe der Steirer Günther Knobloch (DS 3 R3 MAX). „Ein absoluter Traumstart in diese Rallye. Ich bin noch nie im Regen gefahren, umso mehr bin ich überrascht, dass ich vorne liege. Wir werden aber auch morgen nichts riskieren, oberste Priorität hat die Zielankunft!“ Er setzte sich in einem beinharten Duell gegen den Youngster Simon Wagner (ebenfallsDS 3 R3 MAX) durch. „Ein toller Tag, wir haben es mit den Reifen perfekt getroffen und hatten keine Probleme.“ Die beiden sind allerdings nur durch 5,8 Sekunden getrennt und liegen in der Gesamtwertung auf den beachtenswerten Rängen sechs und sieben. Dominik Dinkel (Opel Adam R2) liegt auf Platz acht, der Ungar Kristof Klausz (Renault Clio R3) auf Platz neun, was den dritten und vierten Gesamtrang in der 2WD-Wertung bedeutet. Der Steirer Willi Stengg, schon zum zweiten Mal als Ersatz für Daniel Wollinger mit dem Opel Adam R2 unterwegs, ist Fünfter, hatte aber Probleme: „Die Gegensprechanlage funktioniert nicht!“

Reini Sampl geigt auf?

Eine echte Sensation ist der zehnte Gesamtrang von Reini Sampl. Der Salzburger, der als querschnittsgelähmter Motorsportler seinen serienmäßigen Audi TTS mit Handgas und Handbremse steuert, fuhr eine sensationelle erste Etappe und war am Schluss selbst sprachlos: „Das hätte ich mir nicht erwartet. Aber unser Audi funktioniert so perfekt, auch bei der Reifenwahl lagen wir goldrichtig. Und die Kommunikation mit Bernhard Ettel, den ich mir dankenswerterweise von meinem Freund Hermann Neubauer als Co-Pilot ausleihen durfte, funktioniert absolut toll. Er gibt mir viel Selbstvertrauen. Ich werde mich aber jetzt nicht verrückt machen und sicher nichts riskieren, wir wollen unbedingt ins Ziel kommen, egal auf welchem Platz.“

Zwischenstand nach 1. Etappe

1.R. Baumschlager / T. ZeltnerŠkoda Fabia R524:24.8
2.G. Grössing / S. SchwarzFord Fiesta R5+20.0
3.N. Herczig / J. CzakóŠkoda Fabia R5+22.1
4.M. Koch / L. BrunthalerŠkoda Fabia S2000+1:48.1
5.H. Danzinger / L. WelsersheimbVW Golf IV Kit Car+1:50.7
6.G. Knobloch / J. RauschCitroën DS3 R3 Max+1:55.6
7.S. Wagner / F. WinkelhoferCitroën DS3 R3 Max+2:01.4
8.D. Dinkel / P. WinklhoferOpel Adam R2+2:21.1
9.K. Klausz / B. KecskemétiRenault Clio R3+2:31.9
10.R. Sampl / B. EttelAudi TTS Quattro+2:38.3

 

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