ÖRM 2017

Baumschlager feiert ersten Polo WRC-Sieg

Endlich ist der Knoten geplatzt! Raimund Baumschlager feiert bei der Rallye Liezen, dem vorletzten Lauf zur Österreichischen Meisterschaft, seinen ersten Sieg im Polo WRC.

Raimund Baumschlager und Co Pirmin Winklhofer gewinnen erstmals im Polo WRC

Bereits nach dem ersten Tag hatte Raimund Baumschlager geführt, auf der zweiten Etappe wurde jedoch der große Angriff des amtierenden Staatsmeisters Hermann Neubauer erwartet. Dieser kam auch, unter anderem mit einer klaren Bestzeit am Samstagmorgen, doch ein Reifenschaden auf der dritten Prüfung des Tages beendete den packenden Zweikampf.

So wurde es im vierten Anlauf der erste Sieg von Raimund Baumschlager mit seinem VW Polo R WRC – ein besonders wichtiger Erfolg, denn damit wahrte er alle Chancen, beim „Grande Finale“ im Waldviertel doch den Meistertitel erobern zu können: „Ich bin richtig happy weil ich immer wusste, dass wir gewinnen können. Ich kann mich nur bei allen bedanken, die an uns geglaubt haben. Grundsätzlich ist es ein völlig verrücktes Jahr, einfach unglaublich. Die Chancen auf den Titel sind da – ich weiß bloß nicht, was wir im Waldviertel fahren werden – aber natürlich werden wir fragen, ob es noch einmal das VW Polo WRC sein darf!“

Neubauer leckte unterdessen seine Wunden: „Wir hätten um den Sieg mitfahren können, das hab‘ ich mir durch Eigenfehler verhaut. Das Wochenende war aber einfach nicht meines. Der PowerStage-Sieg ist ein kleiner Trost, aber die drei Sekunden auf Basso tun besonders weh, das wären extrem wertvolle Punkte gewesen. Jetzt kommt es im Waldviertel zum Showdown, das ist für die Fans sicher extrem spannend. Es wird ein harter Kampf, der Bessere wird gewinnen…“ 

Gesamtrang zwei ging sensationell an „Local Hero“ Andreas Aigner, der als Veranstalter und Fahrer in Personalunion unterwegs war: „Ehrlich gesagt hätte ich mir das bei diesem Starterfeld nicht erwartet. Die Rallye selbst war ein Traum, so ein tolles Starterfeld, so viele begeisterte Fans, schöner hätte es nicht laufen können!“

Einer der ganz starken internationalen Starter war der Italiener Giandomenico Basso (Hyundai i20 R5), der am Ende auf den dritten Gesamtrang fuhr – und damit auch den Lauf der „Tour European Rally“ für sich entscheiden konnte: „Wir sind sehr glücklich. Es war unser erstes Mal in Österreich und dann gleich bei einer so schwierigen Rallye. Besonders wichtig war für mich, Bernd Casier zu schlagen, das ist super für meine Führung in der TER Gesamtwertung.“

Auch Niki Mayr-Melnhof, der nach dem Testunfall mit seinem brandneuen WRC auf seinen „alten“ Ford Fiesta R5 wechseln und damit eine erste Etappe zum Vergessen erleben musste, war im Ziel nicht unzufrieden: „Heute konnten wir uns super steigern, dank der Punkte für Platz fünf in der österreichischen Meisterschaft bleiben wir im Titelrennen. Gratulation und Dankeschön an meinen neuen Beifahrer Daniel Foissner, er hat einen super Job gemacht. Im Waldviertel geht’s auf Schotter, da fühl‘ ich mich wohl, da wollen wir den Raimund ins Schwitzen bringen!“

Gesamtrang fünf ging an Dominik Dinkel, der im Skoda Fabia R5 erneut sein Talent zeigen konnte. Komplettiert wurden die Top-10 von „TER“ Starter Bernd Casier (Ford Fiesta R5), Christian Schuberth-Mrlik (Skoda Fabia R5), dem tschechischen „TER“ Teilnehmer Jaroslav Orsak (Ford Fiesta R5) und dem junge Andreas Kainer (Skoda Fabia R5), der bei seiner Allrad-Premiere prompt auf sich aufmerksam machen konnte.

ORM 2WD

Ähnlich turbulent wie bei den „Großen“ ging es auch in der 2WD ORM zu: Nachdem der derzeit Führende der Meisterschaft, Daniel Wollinger, seinen Renault Clio R3T bereits im Shakedown beschädigt hatte und nicht zur Rallye antreten konnte, erwischte es auf der zweiten Etappe dann auch noch den zweiten von drei Titel-Anwärtern, den jungen Oberösterreicher Julian Wagner, der vom Getriebe seines Opel Adam R2 im Stich gelassen wurde.

Gewonnen hätte am Ende so oder so Michael Kogler mit neuem Co-Pilot Andre Kachel: Der Niederösterreicher lag die meiste Zeit in Front und ließ sich den Sieg dank einer starken Leistung nicht mehr nehmen: „Wenn mir jemand vor dieser Rallye gesagt hätte, dass es in der 2WD-Meisterschaft noch einmal spannend wird, dann hätte ich ihm das nicht geglaubt. Dass sich die Ereignisse so überschlagen, unglaublich. Es zeigt aber auch: Eine Meisterschaft ist halt doch erst nach der Zieldurchfahrt beim allerletzten Lauf zu Ende. Dank ans Team, im Waldviertel wird es richtig heiß!“ Platz zwei ging – denkbar knapp, mit nur 4,9 Sekunden Rückstand – an Luca Rossetti im Toyota, Dritter wurde der junge Christoph Lieb (Co Cathi Schmidt, Opel Adam R2). 

Ergebnis Rallye Liezen 2017

1.Baumschlager / WinklhoferVW Polo WRC1:27:32.9
2.Aigner / MinorSkoda Fabia R5+2:15.0
3.Basso / GranaiHyundai i20 R5+2:34.0
4.Neubauer / EttelFord Fiesta RS WRC+2:37.2
5.Dinkel / KohlSkoda Fabia R5+2:39.1
6.Mayr-Melnhof / FoissnerFord Fiesta R5+2:57.4
7.Casier / VynckeFord Fiesta R5+3:21.9
8.Mrlik / KramerSkoda Fabia R5+5:18.3
9.Orsák / ŠmeidlerFord Fiesta R5+5:21.7
10.Kainer / HofmannSkoda Fabia R5+6:10.5
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