Dakar 2009

Auftritt der großen Favoriten

Die Länder haben sich geändert, doch Mitsubishi bleibt der große Favorit auf den Dakar-Sieg 2009. Die Japaner wollen zum ersten Mal mit einem Diesel siegen.

<strong>BEREIT:</strong> Schnappt Mitsubishi der Konkurrenz den ersten Dakar-Diesel-Sieg weg?

In genau einem Monat, am 3. Januar 2009, startet die Rallye Dakar 2009 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Am 17. Januar endet der Motorsportklassiker, der erstmals nicht in Afrika ausgetragen wird, wieder in der südamerikanischen Metropole. Dazwischen sind auf 14 Etappen 9.578 Kilometer zu bewältigen, 5.656 davon auf Zeit. Auf dem beschwerlichen Weg von Atlantik- zu Pazifikküste und zurück gilt es, zweimal die Anden zu erklimmen und die berüchtigte Atacama-Wüste zu durchqueren.
 
Das Team Repsol Mitsubishi Ralliart stellt sich dieser Herausforderung mit einem Fahrerquartett, das mit vier brandneuen, dieselangetriebenen Racing Lancer antritt. Luc Alphand, Hiroshi Masuoka, Stéphane Peterhansel und Nani Roma sind optimistisch, trotz starker Konkurrenz das hochgesteckte Ziel zu erreichen: den 13. Dakar-Triumph für Mitsubishi einzufahren, die seit 2001 ungebrochene Siegesserie der Marke mit den drei Diamanten fortzusetzen und den ersten Gesamterfolg eines Geländewagens mit Dieselmotor zu erringen.
 
„Wir sind seit 2001 ungeschlagen bei der Rallye Dakar und wollen es auch bleiben“, erklärt Teamchef Dominique Serieys. „Wir treten erstmals mit vier neu entwickelten Autos an. Der Aufbau des Racing Lancer hat uns ein arbeitsreiches Jahr beschert. Insgesamt haben wir in der Vorbereitungsphase auf die Dakar dreimal so viele Kilometer absolviert wie bei der Rallye selbst und sind überzeugt, ein siegfähiges Paket an den Start zu bringen. Aber nicht nur die Technik und das fahrerische Können werden den Ausschlag geben, sondern auch die Navigationskünste der Beifahrer, denn ich erwarte eine teilweise sehr kniffelige Routenführung.“
 
Auch Stéphane Peterhansel, der mit neun Triumphen erfolgreichste Dakar-Pilot aller Zeiten, sieht in dem Racing Lancer mit seinem rund 280 PS starken 3-Liter-Turbodiesel-Motor einen Gewinner-Typ: „Ich habe mit dem Auto bei seinem Wettkampf-Debüt auf Anhieb gewonnen. Das sagt schon viel aus. Der Diesel-Motor ist leistungsstärker als das Benzin-Aggregat des Vorgängers Pajero Evolution und stellt deutlich mehr Drehmoment zur Verfügung, was speziell im schweren Gelände ein großer Vorteil ist. Auch im Bereich Fahrwerk ist Mitsubishi noch einmal ein Sprung nach vorn gelungen. Es ist erstaunlich, wie komfortabel und fahrsicher der Racing Lancer selbst holperigstes Gelände meistert. Das ist das beste Auto, das ich bisher gefahren bin.“ Auch in dem bei der Dakar mit entscheidenden Faktor „Zuverlässigkeit“ sieht der 43 Jahre alte Franzose, der die Dakar mit seinem Stammbeifahrer Jean-Paul Cottret bestreitet, in dem Racing Lancer einen perfekten Begleiter: „Bei den Tests trat nicht ein ernsthaftes technisches Problem auf, das ist schon ungewöhnlich bei einer kompletten Neuentwicklung.“
 
Hiroshi Masuoka will bei dem Wechsel des Austragungsorts von Afrika nach Südamerika viel von seiner Erfahrung profitieren, immerhin startet der 48 Jahre alte Japaner seit 1987 bei der Rallye Dakar, 2002 und 2003 hat er sie gewonnen. „Wenn man keine Fehler macht und keine technischen Probleme bekommt, ist ein gutes Ergebnis fast vorprogrammiert. Ich vertraue voll auf meine Fähigkeiten, auf die meines Co-Piloten Pascal Maimon und die des neuen Racing Lancer. Das Auto ist genauso geworden, wie ich es mir gewünscht habe: Es ist leicht zu fahren, hat einen bulligen Motor und geht sparsam mit dem Sprit um. Daher können wir mit einer geringeren Tanklast antreten als in den Vorjahren, was sich wegen des niedrigeren Gewichts ebenfalls positiv auf Fahrleistung und
-verhalten auswirkt.“
 
Luc Alphand, der Dakar-Sieger von 2006, freut sich schon auf die neuen Strecken in Südamerika: „2006 und 2007 sind mein Beifahrer Gilles Picard und ich bei der Por Las Pampas Rallye in Argentinien und Chile gestartet. Und nach allem, was wir dort erlebt haben, bin ich mir sicher, dass die Dakar nach dem Wechsel auf einen anderen Kontinent alle klassischen Elemente beibehält, auch wenn die Strecken von der Charakteristik andere sein werden als in Afrika. Dass wir schon zweimal in Südamerika angetreten sind, ist sicher ein Vorteil für uns, aber auch für das ganze Team. Ich gehe davon aus, dass die Geschwindigkeit über die gesamte Dakar-Distanz sehr hoch sein wird. Die Prüfungen sind lang und körperlich anstrengend. Ich freue mich, dort mit dem neuen Racing Lancer anzutreten.“
 
Auch der 36 Jahre alte Spanier Nani Roma hat bereits zweimal die Rallye Por Las Pampas in Argentinien und Chile bestritten und ist sich daher sicher, dass die Rallye Dakar durch diese beiden Länder eine physische Herausforderung darstellen wird. „Sechs Prüfungen erstrecken sich über deutlich mehr als 400 Wertungskilometer, die längste ist 670 Kilometer lang. Dazu kommen noch Unmengen von Sand, große Hitze und sauerstoffarme Höhenlagen von bis zu 3.300 Metern. Das Team hat deswegen ein umfassendes Fitnesstraining absolviert und ich noch ein zusätzliches Höhenprogramm in der Sierra Nevada im Süden Spaniens. Ich hoffe, damit gut gerüstet zu sein, zumal mein Beifahrer Lucas Cruz und ich auf starke Gegner treffen. Dazu gehören letztlich auch unsere drei Teamkollegen, die ebenfalls im starken Racing Lancer sitzen wie wir.“

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