Premiere 2022

Audi stellt Konzept für den Dakar-Prototypen vor

Zum ersten Mal wagt sich ein Hersteller mit einem elektrischen Antriebsstrang an den Start der Rallye Dakar. Audi will dabei eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie mit dem legendären  ‚quattro‘ schreiben.

Andreas Roos, Sven Quandt (Team Q Motorsport) und Audi-Sportchef Julius Seebach

Im kommenden Januar will sich Audi zum ersten Mal beweisen und weil man im VW-Konzern nur Motorsport-Einsätze mit Elektroantrieb bewilligt bekommt, musste man sich einiges einfallen lassen. Im Prototypen kommt deshalb die von Audi für die Saison 2021 neu entwickelte Motor-Generator-Unit (MGU) aus dem aktuellen Formel-E-Auto zum Einsatz – und das gleich dreifach.

„Wir werden je eine MGU an der Vorderachse und an der Hinterachse haben. Eine dritte MGU dient als Generator, um die Hochvoltbatterie während der Fahrt aufzuladen“, sagt Roos. „Natürlich müssen wir Modifikationen vornehmen, weil die Wüste andere Herausforderungen hat als die Städte, in denen wir derzeit in der Formel E unterwegs sind: Sprünge, Sand, die sehr langen Etappen. Aber grundsätzlich können wir auf dem Know-how aus der Formel E und auch von unseren Le-Mans-Einsätzen mit dem e-tron quattro aufbauen.“

DTM-Motor sorgt für Strom

Auch die Hochvoltbatterie wird von Audi selbst entwickelt. In der Formel E ist diese als Zulieferteil für alle Teams einheitlich vorgeschrieben. Die Energie zum Laden liefert der Vierzylinder- Motor aus der DTM.

„Dieser Motor ist unglaublich effizient und state of the Art, was Gewicht und Verbrauch angeht“, sagt Roos. „Wichtig ist: Unser Antrieb ist voll elektrisch – der Motor wird nur zum Laden der Batterien in den Wertungsprüfungen verwendet. Die Batterie muss während der Fahrt aufgeladen werden, da es derzeit in der Wüste keine anderen Möglichkeiten gibt.“ Audi plant, auf allen Verbindungsetappen voll elektrisch zu fahren.

Bei Audi Sport in Neuburg an der Donau entsteht gerade der erste Prototyp für die Rallye Dakar. Das Roll-out ist für Ende Juni vorgesehen, die Weltpremiere im Juli. Anschließend ist eine intensive Erprobungsphase geplant, ehe der erste Einsatz bei der Rallye Dakar auf dem Programm steht.

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