Mitropa Rally Cup

Anton Werner fliegt zum Erfolg

Der Mitropa Rally Cup erfreut sich immer größerer Beliebtheit. 34 Teams hatten ihre Nennung zur dritten Entscheidung in dieser mitteleuropäischen Meisterschaft für Privatfahrer abgegeben.

<strong>STARK:</strong> Anton Werner und Gabi Fischer holen sich die Mitropa-Cup-Wertung bei der Castrol-Rallye

Bei der Castrol Edge Rallye Judenburg?Pölstal waren im Rahmen der Österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft dann letztendlich 30 Teams am Start.

Während der Besichtigung der acht verschiedenen Wertungsprüfungen strahlte die Sonne. Doch kurz vor dem Start am Freitagmittag zogen die ersten dunklen Wolken auf. Sieben Prüfungen über 82 km und eine Gesamtdistanz von knapp 300 km waren für die erste Etappe geplant. Die Blicke der Fahrer gingen zu Himmel, der sich immer mehr verdunkelte. Erste Regenmeldungen erreichten den Servicepark und Unruhe machte sich unter den 88 Teams breit.

 

Die meisten Fahrer ließen nun zwei Reserve?Reifen mit mehr Profil in’s Rallyeauto packen, um wenigstens auf einer Achse für den Regen gerüstet zu sein. Aber so schnell wie die Regenschauer kamen, so schnell waren sie auch wieder verschwunden und die Straßen abgetrocknet. Zum Finale der ersten Etappe, ein 4,46 km langer Zuschauerrundkurs durch Judenburg kam es dann richtig dick. Bei den Wassermassen, die da von oben kamen half der beste Regenreifen nicht mehr viel. Trotzdem waren laut Veranstalterangaben rund 5.000 Zuschauer gekommen.

 

Der Südtiroler Bernd Zanon touchierte hier allerdings mit dem Heck seines Peugeot 106 eine Betonabgrenzung und verlor dabei einige Teile der Karosserie. Zum Glück wurden ihm die Teile von einem befreundeten Fotografen zum abschließenden Service gebracht. Somit konnte das Auto wieder für den nächsten Tag wieder repariert werden. Dem Tschechen David Tomek bleibt das Pech weiterhin an den Fersen. Er fiel wiederum mit technischem Defekt an seinem Renault Clio R3 Maxi frühzeitig aus. Flavio Manzelli musste wegen einer defekten Benzinpumpe schon nach der zweiten WP zusammenpacken.

 

In der Mitropa Rally Cup Wertung lagen Mario Saibel/Ursula Mayrhofer vor Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser und dem slowenischen Damenteam Asja Zupanc/Blanka Kacin. Bei den historischen Fahrzeugen führte Wiedereinsteiger Anton Werner und seine Beifahrerin Gabi Fischer die Wertung mit dem neu aufgebauten Audi Urquattro souverän an.

 

Am nächsten Morgen kam es noch schlimmer: Über Nacht hatte es in den höheren Regionen sogar Schneefälle gegeben und das Thermometer war auf 5°C gesunken. Dauerregen begleitete die verbliebenen 78 Teams zu Beginn der zweiten, wiederum fast 300 km?langen Etappe. Der besagte Schnee befand sich auf den ersten beiden Prüfungen nur noch am Rande der Straße. Ende Mai ist das jedoch schon ein eigenartiges Bild. Im Laufe des Vormittags beruhigte sich die Wetterlage etwas, unberechenbare, einzelne Regenschauer überraschten jedoch immer wieder zwischendurch. Zum Glück für die österreichische Besatzung Peter Schauberger/Hannes Blazek, die immer noch über kein Sperrdifferential für ihren blauen Suzuki Swift verfügen und sich mit der Serienübersetzung zufrieden geben müssen: „Unsere Regenreifen eignen sich gerade noch für das Anheizen eines Osterfeuers“ freute sich Peter Schauberger über die immer mehr hervorkommende Sonne „Jetzt können wir mit den Slicks weiterfahren.“

 

Am Nachmittag folgte mit zwei Durchgängen auf dem Rundkurs Pöls ein weiteres Highlight der Castrol Rallye Judenburg, der erwartungsgemäß wieder von vielen Zuschauern verfolgt wurde. Ab 17 Uhr ging dann eine wettermäßig turbulente Rallye in Judenburg zu Ende. 70 Teams, darunter 27 Teams vom Mitropa Rally Cup konnten über die Zielrampe fahren. Alle historischen Fahrzeuge sahen die Zielflagge, angeführt von den Siegern Anton Werner und Gabi Fischer. Nur drei „moderne“ Ausfälle mussten verbucht werden. Bitter allerdings für Peter Matasovic (Österreich), der auf der letzten WP noch Aufgrund technischen Gebrechens ausfiel Die deutschen Titelverteidiger Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser im Mitsubishi Evo X konnten den erneuten Sieg des Österreichers Mario Saibel nicht verhindern. Mit dem zweiten Platz in der Mitropa Rally Cup Wertung bleibt das bayerische Duo jedoch weiterhin Tabellenführer.

 

Dahinter entbrannte ein heißer Kampf um den letzten Podiumsplatz. Mit 2,9 Sekunden Vorsprung ging dieser dann an den Österreicheicher Michael Böhm im Fiat Abbarth 500 R3T vor dem slowenischen Damenteam Asja Zupanc und Blanka Kacin. Auf Rang vier kamen mit Carlo Fonasiero und Christina Iussa (Reanult Clio R3) die ersten Italiener über die Zielrampe. Auch aus tschechischer Sicht gibt es Erfreuliches: Der im letzten Jahr von vielen Ausfällen geplagte Jaroslav Mikulenka katapultiert sich mit der Zielankunft auf den zehnten Tabellenplatz.

 

Bis zum nächsten Wiedersehen gibt es jetzt eine kleine Pause. Dann trifft sich die „Mitropa Rally Cup?Familie“ am 1. Juli in der Toscana bei der Rallye Casentino.

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