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Andrea Mayer feiert Klassensieg bei der Rallye Tunesien

"Ich will den Klassensieg." - Mit dieser Kampfansage startete Mitsubishi-Pilotin Andrea Mayer am 5. April in die Rallye Tunesien, dem zweiten Lauf zum Marathon-Weltcup.

Andrea Mayer feiert Klassensieg bei der Rallye Tunesien

Acht Tage und über 2000 Kilometer später hatte die Allgäuerin aus Hiemenhofen ihr Versprechen wahr gemacht: Sie gewann als Gesamtfünfte souverän die Klasse der Diesel-Allradautos vor ihrem spanischen Markenkollegen José Luis Monterde. Auf der letzten Prüfung von Nekrif nach Djerba fuhr die 35-Jährige hinter Etappen- und Rallyesieger Jean-Louis Schlesser sogar die zweitschnellste Zeit.

 

Großes Lob bekam Mayer für die hervorragende Leistung von ihrem Beifahrer, dem zweifachen Dakar-Sieger Andreas Schulz: "Andrea ist eine super Rallye gefahren. Sie wird immer stärker und hat vom Tempo her ihre direkten Konkurrenten sicher im Griff." Mit ihrem bisher besten Weltcup-Ergebnis im Auto sammelte die ehemalige Motorrad-Pilotin zwölf Punkten und ist damit als Tabellenzehnte die beste Dame im Starterfeld.

 

Eine sichere Sache schien auch der Sieg von Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel zu sein: Der 37 Jahre alte Franzose gewann vier der sieben Etappen und startete mit fast einer Stunde Vorsprung auf seinen Verfolger Jean-Louis Schlesser in die letzte Prüfung. Doch kurz vor dem Ziel fing sein Auto Feuer und brannte aus. "Wir haben zunächst Benzin gerochen und hielten an", berichtete Peterhansel. "Mein Beifahrer Jean-Paul Cottret ist ausgestiegen und rief plötzlich, ich solle auch rauskommen. Dann sah ich auch schon, wie Flammen hinter dem Vorderreifen auf meiner Seite aufstiegen. Das Löschsystem konnte den Brand nicht ersticken. Auch als wir zusammen mit Massimo Biasion, der angehalten war, Sand darauf warfen, gelang es nicht."

 

"Ich kann nicht glauben, dass wir zum dritten Mal in Folge kurz vor dem Ziel einen Sieg verlieren. Mir muss eine schwarze Katze über den Weg gelaufen sein", meinte der Mitsubishi-Pilot enttäsucht.

 

Der zweifache Rallye-Weltmeister Massimo Biasion eroberte trotz der Hilfestellung für seinen Teamkollegen die zweite Position der Gesamtwertung und feierte mit seiner besten Weltcup-Platzierung ein gelungenes Debüt im Cockpit des Mitsubishi Pajero Evolution. Der Italiener fuhr konstant gute Zeiten: Zwei Etappen gewann er, zweimal wurde er Zweiter. Ein Navigationsfehler auf der fünften Prüfung und mehrere Reifenschäden kosteten den 45-Jährigen aber einen möglich Sieg. Im Weltcup ist Biasion dennoch Zweiter.

 

Der junge Mitsubishi-Pilot Nicolas Misslin bewies in Tunesien einmal mehr, dass er eines der größten Talente im Marathon-Sport ist. Der 20 Jahre alte Franzose erkämpfte sich im ehemaligen Pajero des zurückgetretenen Dakar-Siegers Jean-Pierre Fontenay als Dritter einen Podiumsplatz und damit ebenfalls seine beste Weltcup-Platzierung. Auch der Pole Lukasz Komornicki auf Platz vier war in dem Championat nie besser unterwegs. Insgesamt waren fünf der sechs schnellsten Autos Modelle des Typs Mitsubishi Pajero.

 

Vorläufiger Endstand nach 7 Etappen, (2008/2175 km WP/Ges.)

1.) Schlesser/Lurquin (F/B), Schlesser-Ford, + 20:13.50 Std.

2.) Biasion/Siviero (I/I), Mitsubishi Pajero Evolution, + 1:10.37 Std.

3.) Misslin/Polato (F/F), Mitsubishi Pajero, + 1:40.23 Std.

4.) Komornicki/Marton (PL/PL), Mitsubishi Pajero, + 2:43.22 Std.

5.) Mayer/Schulz (D/D), Mitsubishi Pajero DI-D, + 3:34.09 Std.

6.) Monterde/Tornabell (E/E), Mitsubishi Pajero DI-D, + 3:59.14 Std.

 

Vorläufiger Stand im Marathon-Weltcup nach 2 von 8 Läufen

1.) Schlesser, Schlesser-Ford, 45 Punkte

2.) Biasion, Mitsubishi, 33 Punkte

3.) Masuoka, Mitsubishi, 30 Punkte

4.) Peterhansel, Mitsubishi, 22 Punkte

...10.) Mayer, Mitsubishi, 12 Punkte

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