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Alphand gewinnt Dakar 2006

Luc Alphand sicherte sich zum erstmals in seiner Karriere den Sieg bei der Rallye Dakar und setzte damit die Siegesserie von Mitsubishi beim Wüstenklassiker fort.

<strong>WÜSTENFUCHS:</strong> Luc Alphand feiert ersten Dakar-Sieg

Elf Dakar-Siege insgesamt, sechs davon in Folge - kein anderer Hersteller hat den seit 1979 ausgetragenen Wüstenklassiker häufiger gewonnen als Mitsubishi. In diesem Jahr war es Luc Alphand, der sich erstmals in seiner Karriere den Sieg bei der Rallye Dakar sicherte.

 

Die 15. und abschließende Etappe rund um den Zielort Dakar wurde wegen eines Todesfalles am Vortag neutralisiert, Alphand und seinem Co-Piloten Gilles Picard war der Erfolg auf dem letzten Teilstück endgültig nicht mehr zu nehmen. Für Gilles Picard war es der zweite Dakar-Erfolg nach 1998, als er mit Jean-Pierre Fontenay ebenfalls für Mitsubishi gewann. Luc Alphand, dreimaliger Sieger des Ski-Weltcups, hatte auf Etappe 12 von Bamako nach Labé die Führung der insgesamt 9.043 Kilometer von seinem Teamkollegen Stéphane Peterhansel übernommen und bis ins Ziel nicht mehr abgegeben.

 

"Bei meiner allerersten Teilnahme musste ich aufgeben", so Alphand, der fünf der 15 Dakar-Tage die Spitze inne hatte. "Da habe ich mir geschworen, dass ich das nicht mehr erleben will. Dass wir nun gewonnen haben, ist einfach fantastisch. Ich wusste, dass ich eine große Chance hatte, hier zu siegen, denn unser Team hat hart an der Weiterentwicklung des Autos gearbeitet. Ich denke, alles in allem war Mitsubishi die Mannschaft mit den besten Allround-Fähigkeiten."

 

Platz zwei ging an an Volkswagen-Pilot Giniel de Villiers, der erst zum vierten Mal die Rallye Dakar bestritt. Der Südafrikaner versuchte zwar auf den letzten beiden Tagen Spitzenreiter Alphand nochmals unter Druck zu setzen und konnte den Rückstand auf nur noch 17 Minuten verkürzen, musste sich aber dennoch geschlagen geben. "Es war eine tolle Rallye, und mit dem zweiten Rang bin ich natürlich zufrieden. Es ist für uns und für das Team ein schöner Erfolg", so De Villiers. "Es war bis zuletzt spannend, und es hätte auch anders ausgehen können. Der Sieg war grundsätzlich möglich - viel hat nicht gefehlt."

 

Mitsubishi-Pilot Nani Roma feierte sein Debüt auf dem Podest für Automobile. Der Dakar-Sieger von 2004 auf dem Motorrad wurde bei seinem zweiten Auftritt mit vier Rädern Dritter. "Die Rallye lief von Anfang an fantastisch für mich", so Roma. "Die Dakar war dieses Jahr stets spannend und sehr knapp. Deswegen mussten sich Fahrer und Beifahrer permanent konzentrieren. Ich freue mich, auf dem Podium zu stehen und Teil dieser tollen Mannschaft zu sein."

 

Dass die verbliebenen drei Werks-Mitsubishi die Gesamtränge eins, drei und vier einfuhren, bewertete Teamchef Dominique Serieys positiv. "Letztes Jahr konnte ich unserer Siege noch an zwei Händen abzählen, dieses Jahr fehlt mir dazu ein Finger", so Serieys schmunzelnd. "Es war keine leichte Rallye, aber unser Team hat unser Ziel, ein sechstes Mal in Folge zu gewinnen, nie aus den Augen verloren. Unsere Mannschaft und unser Budget sind kleiner als die der Konkurrenz, aber unsere Erfahrung hat am Ende den Ausschlag gegeben."

 

Als Sechster der Gesamtwertung erreichte Jean-Louis Schlesser im Ford-Buggy als bester Privatier die Hauptstadt des Senegal. Der Franzose und sein Teamkollege Thierry Magnaldi bewiesen mit zusammen drei Etappensiegen einmal mehr, dass die flinken heckgetriebenen ?Sandflöhe? ernsthafte Sieganwärter darstellen. Mit Guerlain Chicherit im BMW X3 des X-Raid-Team siegte am Samstag auf der vorletzten Etappe der siebte Pilot und die vierte Marke, im Endklassement landete der Youngster auf Rang neun.

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